Papst Franziskus’ Kapitalismuskritik hat für Aufsehen und für publizistische Kontroversen gesorgt. Muss man als Christ gegen Kapitalismus sein? Der vorliegende Band bietet Leserinnen und Lesern keine Einheitskost: Autoren mit unterschiedlichen Positionen beleuchten die Entwicklung der katholischen Soziallehre bis zum gegenwärtigen Pontifikat, unter Berücksichtigung ausgewählter evangelischer Theologen und evangelisch-kirchlicher Stellungnahmen. Gegner der kirchlichen Kapitalismuskritik – Politiker, Wirtschaftswissenschafter, Manager – setzen sich mit kirchlichen ökonomischen Forderungen auseinander. So schlagen Theologen wie Ökonomen schaffen Brücken zwischen gegensätzlichen kapitalistischen und theologisch-ethischen Denkformen.
Mit Beiträgen von
Julian Dörr, Christian Frey, Nils Goldschmidt, Hermann-Josef Große Kracht, Stefan Grotefeld, Joachim Krüger, Arnd Küppers, Gerhard Pfister, Martin Rhonheimer, Georg Rich, Kai Rolker, Christoph Schaltegger, Gerhard Schwarz, Matthias Störring, Markus Vogt, Rudolf Wehrli, Joachim Wiemeyer und Stephan Wirz.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Das Wechselverhältnis von Religion, Wirtschaft und Politik zu untersuchen, stellt die Wissenschaft vor komplexe Aufgaben. Das interuniversitäre Schweizer Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP) geht sie systematisch transdisziplinär an. Es führt Religionswissenschaft, evangelische und katholische Theologie, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft zusammen, um im Blick auf aktuelle Gegenwartsprobleme eine gemeinsame Forschungsperspektive zu entwickeln, und betritt damit Neuland.
Im vorliegenden Band zeigen Vertreter verschiedener Disziplinen programmatisch, worauf die Zusammenarbeit aufbauen kann. Sie untersuchen etablierte Theorien und Methoden (z.B. Säkularisierungstheorie, Diskursanalyse, rational choice) auf ihren Nutzen im Dienst transdisziplinärer Religionsforschung, präsentieren den Forschungsstand und bringen neue Ansätze in die Diskussion, etwa aus der Religionsökonomie, der Friedensforschung oder einer kommunikativen Theologie der Religionen.
Der Band richtet sich an alle, die sich akademisch mit den Schnittstellen zwischen Religion, Wirtschaft und Politik beschäftigen und ihren Blick über die Einzeldisziplin hinaus zu erweitern suchen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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In diesem Buch werden aktuelle Studien der kultur- und sozialwissenschaftlichen Jugendforschung im Kontext von Religion und Migration vorgestellt. Zum einen wird die Bedeutung religiöser Zugehörigkeiten im komplexen Identitätsmanagement von Kindern und Jugendlichen, deren Leben durch Migrationsprozesse in der Elterngeneration mitbestimmt wurde thematisiert. Zum anderen wird die Thematisierung der Religion der Anderen reflektiert. Die qualitativen Forschungen in der Schweiz und Deutschland veranschaulichen, was es für Kinder und Jugendliche bedeutet, mit natio-ethno-kultureller Mehrfachzugehörigkeit umzugehen bzw. als Andere festgeschrieben zu werden.
Die Autor/-innen verfolgen eine intersektionale Perspektive, die religiöse Zugehörigkeiten und Praxen nicht isoliert, sondern immer im Zusammenspiel mit anderen gesellschaftlich relevanten Ordnungen wie Alters- oder Geschlechtszugehörigkeit betrachtet.
Das Spektrum der Beiträge spiegelt dabei den religiösen Pluralismus in Deutschland sowie in der Schweiz wider. In diesem Rahmen zeigen mehrere Studien, dass Jugendliche kaum einer Religion ausgeliefert sind, sondern dass sie religiöse Zugehörigkeiten vielfältig nutzen, etwa um Erfahrungen der nationalen oder kulturellen Ausgrenzung zu überschreiten oder um im je relevanten Kontext das Generationenverhältnis oder die Geschlechterbeziehungen neu zu verhandeln.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Vor allem wegen ihrer sichtbaren und bleibenden Interferenzen mit Politik und Wirtschaft ist Religion in der letzten Dekade in den Fokus zahlreicher Einzelwissenschaften geraten. Diese agieren jedoch häufig ohne größere wechselseitige Fühlungnahme. Im neuen Forschungskolleg Collegium Helveticum – Basel/ZRWP haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Soziologie, Theologie, Jurisprudenz sowie Religions-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften zusammengefunden, um die vorliegende Thematik zu erarbeiten.
Leitend ist dabei der soziologische Sphärenbegriff. Er ermöglicht eine Beschreibung der Interdependenzen von Religion und Kultur, die deutlich macht, dass die Grenzen zwischen Religion, Wirtschaft, Politik und anderen Kulturbereichen nicht trennscharf, sondern spezifisch durchlässig sind.
Aktualisiert: 2021-12-14
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Das Verhältnis des modernen Rechtstaats zur Religion ist doppelsinnig. Einerseits scheint der Staat auf Leistungen angewiesen zu sein, die sich nur aus Religionen oder deren Traditionen speisen können. Andererseits hat er sich selbst säkular und religionsneutral zu verhalten. Der Band versammelt Beiträge, die sich dieser Ambivalenz zuwenden. Zur Sprache kommen die Religionsbildungspolitik, die Divergenzen moderner westlicher Staaten in ihrem Umgang mit Religion, das Irritationspotential des europäischen Islam und die gegenwärtige religiöse Aufladung der Biopolitik.
Mit Beiträgen von Alfred Bodenheimer, Andreas Brenner, Christophe Duhamelle, Otto Kallscheuer, Thomas Maissen, Jörg Paul Müller, Georg Pfleiderer, Maurus Reinkowksi, Raja Sakrani, Peter Seele, Hilal Szegin, Arnulf von Scheliha und Helmut Zander.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Legitimität aufzubauen ist essenziell für den Bestand und das Funktionieren politischer Institutionen. Das gilt für Staaten, ihre Verfassungen und deren Grundbegriffe, aber auch für Staatenverbünde, wie es die Europäische Union ist. Der Band versammelt Beiträge eines interdisziplinär zusammengesetzten Forschungskollegs, das sich mit den Einflüssen von Religion auf politische Legitimationsdiskurse beschäftigt hat. Welchen historischen Verlauf und welche systematische Struktur solche Diskurse haben, zeigen die Autoren am Beispiel von fünf Grundbegriffen des europäischen Selbstverständnisses: Gesetz, Entscheidung, Souveränität, Menschenwürde, Europa.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Der Band präsentiert unterschiedliche Standpunkte aus Praxis und Theorie der Wirtschaftsethik. Er basiert auf einer im Frühjahr 2010 an der Uni Basel gehaltenen Ringvorlesung.
Aus ihrem jeweiligen beruflichen Erfahrungshintergrund schöpfen der Basler Privatbankier Georg Krayer, der Novartis Stiftungspräsident Klaus Leisinger, die Gewerkschaftsführerin Rita Schiavi, die Basler Regierungsrätin Eva Herzog und die Konsumentenschützerin Sara Stalder. Aus der Sicht verschiedener wissenschaftlicher Perspektiven diskutieren die Ökonomen Ulrich Thielemann über kritische Ökonomik, Michaël Gonin über soziales Unternehmertum, Georg von Schnurbein über Philanthropie. Religionsökonomische Aspekte der Wirtschaftsethik kommen zur Sprache beim Religionsökonomen Peter Seele (Ethikkodizes), der Juristin Raja Sakrani (islamischer Geldverleih) und dem Theologen Georg Pfleiderer (Max-Weber-These heute).
Aktualisiert: 2020-07-13
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Die Einsicht, dass die Gesellschaft sich funktional in ihre Subsysteme ausdifferenziert, kann als gesellschaftstheoretischer Konsens gelten. Dass diese Subsysteme abhängig von ihrer Wechselwirkung mit den jeweils anderen Teilbereichen der Gesellschaft sind, ist in der Theoriebildung jedoch oft zu wenig beachtet worden. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Religion, der lange Zeit säkularisierungstheoretisch und damit stark partikularisierend betrachtet wurde.
Die Autoren und Autorinnen tragen der Bedeutung der Interdependenzen von Religion und anderen gesellschaftlichen Sphären, namentlich Wirtschaft und Politik, Rechnung, indem sie gegenseitige Durchlässigkeit und partielle Überlagerungen der gesellschaftlichen Bereiche aus der Perspektive verschiedener Disziplinen beobachten.
Georg Pfleiderer, Dr. theol., Jahrgang 1960, ist Professor für Systematische Theologie/Ethik an der Universität Basel. Alexander Heit, Dr. theol., Jahrgang 1969, ist Oberassistent für Systematische Theologie/Ethik an der Universität Basel.
Aktualisiert: 2023-04-04
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