Munderkingen Chronik

Munderkingen Chronik von Winfried,  Nuber
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Leserinnen und Leser, mit großer Dankbarkeit und Freude darf ich Ihnen die Chronik der STADT MUNDERKINGEN an die Hand geben. Ein bedeutender Augenblick! Steckt doch ein halbes Jahrhundert intensive Forschungsarbeit von Dr. Winfried Nuber dahinter. Dem langjährigen Vorsitzenden des „Geschichtsvereins Raum Munderkingen“ ist es mit diesem umfassenden Werk in zwei Bänden auf einzigartige Weise gelungen, einen interessanten und aufschlussreichen literarischen Bogen von den Anfängen der Stadt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu spannen. Unsere Stadtgeschichte wird so auf anschauliche Weise lebendig und aktuell. Munderkingen ist bereits 2016 in das Verzeichnis der historischen Gesamtanlagen in Baden-Württemberg aufgenommen worden. Als eine der wenigen Städte in Deutschland konnte sie ihren vollständigen mittelalterlichen Grundriss bewahren. So erhält die Stadt ihren besonderen Charakter durch ihr geschlossenes Erscheinungsbild über der Donau, eingebettet in die Donauschleife. Die beiden nachstehenden Abbildungen zeigen dies eindrucksvoll. Geschichte ist bei uns allgegenwärtig. Die große Anzahl der meist hohen giebelständigen großen Fachwerkhäuser entlang der historischen Straßen machen sie besonders erlebbar und zur einzigartigen städtebaulichen Marke. Die Zeugen der Vergangenheit sind so für Einheimische und Gäste ein ständiger Begleiter. Sie schaffen Identität. Dieses historische Erbe, das vom Autor in allen Facetten beschrieben wird, ist Anspruch und Verpflichtung zugleich. Ich schreibe diese Zeilen am „Vorabend“ meiner zu Ende gehenden Zeit als Bürgermeister der ehemals vorderösterreichischen Donaustadt Munderkingen, die meiner Familie und mir über die Jahre zur Heimat geworden ist. Gemeinsam mit der Bürgerschaft, dem Gemeinderat und den Geschäftsinhabern durfte ich 24 Jahre lang die Verantwortung für die Weiterentwicklung unserer historischen Altstadt tragen. Freilich, „Munderkingen“ ist mehr als seine Kernstadt, hier aber schlägt das Herz seiner Geschichte. Es war für mich selbstverständlicher Auftrag und eine erfüllende Aufgabe dieses Herz am Schlagen zu halten. Aufgrund veränderter Konsum-, Mobilitäts- und Lebensgewohnheiten kommen insbesondere Kleinstädte wirtschaftlich und sozial immer mehr unter Druck. Die Anforderungen der Bürger an die Stadt verändern sich ständig. Ihre bisherige Funktion als regional bedeutender Marktstandort, im Falle Munderkingens besonders der Viehmärkte, ist zusehends schwächer geworden. Mit dem Projekt „Kleinstadtleben“ hat das Regierungspräsidium Tübingen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg Munderkingen aufgrund seines Strukturwandels in der historischen Altstadt als eine von vier Modellkommunen ausgewählt, um hier gemeinsam mit der Bürgerschaft Lösungen zu erarbeiten, um diesen Entwicklungen entgegenzutreten. 200 aktive Bürgerinnen und Bürger haben sich von 2011 bis 2012 in Projektgruppen konkret mit der zukunftsfähigen Gestaltung der Innenstadt auseinandergesetzt. Dabei wurde zukunftsweisend aufgezeigt, wie die historischen Straßen, Plätze und Gebäude für eine künftige Nutzung umgestaltet werden können und so Leerstände beseitigt werden. Als Unterzentrum der Raumschaft profitieren damit die Kunden aus Munderkingen und den Umlandgemeinden gleichermaßen. Beispielhaft hierfür sind die Markt- und Martinstraße mit ihren Renaissancebrunnen, barrierefrei gestaltet und mit neuem Stadtmobiliar bestückt zur Steigerung der von den Projektteilnehmern geforderten Aufenthaltsqualität. Hinzu kommen gastronomische Betriebe mit Außenbestuhlung, die im Sommer Radtouristen und Familien zum Verweilen einladen. Im ehemaligen Gasthof „Traube-Post“ und im ehemaligen Gasthof „Rössle“, bekannt als Haus Doll, ein Paradebeispiel für ein Ackerbürgerhaus, entstanden barrierefreie Stadtwohnungen. Als weiterer wichtiger Frequenzbringer mit Magnetwirkung wurde in einem ehemaligen Ladenlokal im Alten Schulhof eine regional bedeutende Mediathek eingerichtet. Große Summen wurden hierfür mit Hilfe des Landessanierungsprogramms investiert. Aus dem Stadthaushalt flossen 2,5 Millionen Euro, vom Land und vom Bund kamen 3,7 Millionen Euro hinzu, somit konnten insgesamt seit 1999 6,2 Millionen Euro investiert werden. Für das erfolgreiche Einwerben von Fördergeldern waren viele Unterstützer aus Politik und Verwaltung nötig. Ihnen an dieser Stelle ein großes Dankeschön, verbunden mit der Bitte, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Für die immense jahrzehntelange Arbeit der originären Quellenforschung, der Strukturierung sowie der finalen Zusammenstellung des Gesamtwerkes von Herrn Dr. Nuber gilt ihm unser aller größter Dank. Durch dieses profunde Werk, welches uns nun durch die Hand von Dr. Nuber vorliegt, ist es möglich, die nötige Inspiration zu finden, um das historische Erbe der Stadt Munderkingen in die Zukunft zu führen. Liebe Leserinnen und Leser, die vorliegenden Bände bieten Ihnen vielfältige Möglichkeiten sich mit der Geschichte der Stadt Munderkingen zu beschäftigen. Durch die Einteilung in verschiedene Kapitel finden sowohl der schnelle Leser als auch der Leser, welcher tiefer eintauchen will, einen passenden Lesestoff. Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse beim Studieren oder einfach Schmökern und Nachschlagen. Viele unterhältliche Episoden aus dem alltäglichen Leben der Munderkinger und des Umlandes erwarten Sie.
Aktualisiert: 2023-05-03
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Josef Geiger (1923-2016) Lebenserinnerungen

Josef Geiger (1923-2016) Lebenserinnerungen von Schneider,  Herbert
VORWORT DES HERAUSGEBERS Das hier vorgelegte Buch soll innerhalb der Familie Manz die Erinnerung lebendig halten an einen ungewöhnlichen Vater, Großvater und Urgroßvater. Daneben ist es auch ein bemerkenswertes Zeitdokument. Der hier als Zeitzeuge vorgestellte Josef Geiger aus Bad Buchau erzählte mir sein Leben in den Jahren 2014 bis 2016. Er hatte so viel erlebt und innerlich gespeichert, dass er „ohne Punkt und Komma“ stundenlang erzählen konnte. Von mir als dem Herausgeber wurden die Mitteilungen dokumentiert, geordnet und in eine lesbare Form gebracht. Ohne irgendeinen literarischen Anspruch berichten die Erinnerungen aus einer uns bereits fern erscheinenden, längst vergangenen Welt. Bekanntlich haben sich unsere Lebensbedingungen noch nie so rasant verändert wie heute und so legt die Erzählung Zeugnis ab und hält die Erinnerung wach v. a. an Alt-Buchau und seine Menschen. Geschildert wird ein schwieriges Leben, oft lakonisch, manchmal auch emotional, dabei faktenreich und detailfreudig. Es ist ein ungewöhnliches Schicksal. Nicht zum kleinsten Teil geht es dabei um Ausgrenzung, Hunger, Armut, traumatische Kriegserlebnisse und um schlechte bis unmenschliche Arbeitsbedingungen, kurz, es ist „eine Geschichte von unten“. Josef Geiger lernt seinen Vater nie kennen. Im Alter von fünf Tagen kommt er weg zu Verwandten, nämlich zum Urgroßvater und dessen zweiter Frau in Buchau. Die Mutter kümmert sich auch in späterer Zeit nie mehr um ihn. Seine Kindheit in den 20er und 30er Jahren ist überschattet von wirtschaftlicher Not und fehlender Zuneigung. Die Erinnerung an Alt-Buchau, speziell an die ehemaligen Bewohner der Weiherstraße und des Johannisbergs, bietet einen Einblick in die soziologische Struktur eines kleinstädtisch-provinziellen Mikrokosmos. Es ist eine Welt der kleinen Leute, mit starrer sozialer Kontrolle wie in einer Dorfgemeinschaft. Thematisiert wird auch das alltägliche Zusammenleben der Mehrheitsgesellschaft mit den Juden in Buchau. Mit 14 Jahren vermittelt ihn das Jugendamt in eine landwirtschaftliche Lehre bei einem Bauern im benachbarten Dorf Sattenbeuren. Der Lehrherr ist zwar prinzipiell korrekt, dabei aber geizig und die Arbeitsbelastung muss aus heutiger Sicht als Ausbeutung bezeichnet werden. Die fast archaisch anmutenden Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft der 1930er Jahre werden geschildert. Mit 18 Jahren kommt die herbeigesehnte Einberufung zur Wehrmacht. Es folgen mehr als drei Jahre in der Kriegsmaschinerie, zuerst in Frankreich, dann 5 als Infanterist an vorderster Front in Russland und zum Schluss im Westen bei der mörderischen Ardennenoffensive. Diese Kriegserlebnisse nehmen breiten Raum ein. Das NS-Regime mit seiner menschenverachtenden Ideologie wird bloßgestellt. Und es wird uns Wohlstandsbürgern gezeigt, unter welch unsäglich lebensfeindlichen Bedingungen die menschliche Kreatur doch überleben kann. Es gilt der alte Spruch: „Bei Nörgeln und Klagen, nur drei Tage Schützengraben“! Zwei Jahre in englischer Gefangenschaft schließen sich an. Nach Hause zurückgekehrt, arbeitet er zuerst unter schwierigen Bedingungen im Schussenrieder Torfwerk. Ausführlich wird berichtet von der Torfbrikettfabrik und vom Handtorfstich. Nach Schließung der Torfbrikettfabrik findet er eine Stelle bei der GEA, der Gesellschaft für elektrische Anlagen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um lebensgefährliche Arbeiten auf Strommasten. Es folgen 23 Jahre im Schwäbischen Hüttenwerk in Schussenried, überwiegend in der Gießerei, eine Arbeit in Schmutz, Hitze und atemraubenden Dämpfen! Im Alter von 36 Jahren erleidet er unverschuldetermaßen auf dem Heimweg von der Arbeit einen schweren Verkehrsunfall, der ihn für mehr als 3 Jahre arbeitsunfähig macht und mit dessen Folgen er bis zu seinem Lebensende zu kämpfen hat. Es verdient Respekt, wie hier ein hartes Arbeitsleben trotz der Folgen des schweren Arbeitsunfalls bis zur Berentung im 60. Lebensjahr durchgehalten wird! Aus heutiger Sicht müssen die Arbeitsbedingungen auch noch nach dem Krieg als haarsträubend schlecht und zum Teil als kriminell bezeichnet werden, dies gilt speziell für die GEA mit lebensgefährlichen Arbeiten auf Strommasten, aber auch für die Gießerei in Schussenried. Insgesamt kann man sich, volkstümlich ausgedrückt, nur wundern, „was der Mensch alles aushält“! Im Lebenslauf von Josef Geiger entfaltet sich, stellvertretend für eine ganze Generation, ein farbiges Panorama deutscher Geschichte im Kleinen, beginnend unter schwierigsten Rahmenbedingungen in der Weimarer Republik, fortgesetzt im Dritten Reich mit sinnlosem Krieg und Untergang. In der Bundesrepublik dann unter zunehmend besseren Umständen ergibt sich auch für den bisher immer Benachteiligten eine Besserung der Lebensumstände mit der Möglichkeit des Aufbaus einer bürgerlichen Existenz und der Familiengründung. Nach 60jähriger Ehe ist Herr Geiger seit 2009 verwitwet und alleinstehend, allerdings liebevoll unterstützt von seinen beiden Töchtern und deren Familien. Ein Hinweis ist wichtig: Vorsicht ist geboten bei der Beurteilung von Personen im Dritten Reich. Ein hier im Buch vorgestellter „Nazi“ ist vielleicht der schon 6 längst verstorbene Großvater oder Urgroßvater eines heutigen, bekannten Trägers des gleichen Namens! Im Übrigen sollte man sich immer ehrlich fragen, wie man sich selbst wohl im Dritten Reich verhalten hätte? Bekanntlich kann man aus Erfahrungen früherer Generationen lernen. Im größeren Rahmen ist es die Geschichte der Menschheit, im kleineren die Geschichte der Familie. Familienüberlieferungen wirken in den Erlebnishorizont jedes Einzelnen ein. Dies kann erfolgen über sprachlich weitergegebene Erfahrungen der Eltern und Verwandten oder sogar auch durch epigenetische Veränderungen im Erbgut. In Würdigung der weitergegebenen wichtigen Erfahrungen der Vorfahren huldigten frühere Zivilisationen nicht selten einem Ahnenkult. Die Möglichkeit der direkten Weitergabe des Wissens hat den Aufstieg des Homo sapiens begründet. Heute sind wir beim Gegenteil des Ahnenkults angelangt, die Internet-Affinität der jungen Generation und der Glaube an den unaufhaltbaren technologischen Fortschritt beherrschen die Szene, ist doch praktisch das gesammelte Wissen der Menschheit im Internet abrufbar. Das Wissen der Alten ist nicht mehr gefragt. Und doch kann sich niemand von der Geschichte seiner Herkunftsfamilie und seines Gemeinwesens ganz frei machen. Tagebücher und Autobiographien können wertvolle Zeugnisse der Alltags- und Sozialgeschichte darstellen. Im deutschen Sprachraum spannt sich der Bogen von den 5200 eng beschriebenen Seiten mit autobiographischen Aufzeichnungen des Hermann von Weinsberg im Köln des 16. Jahrhunderts bis zu den umfangreichen Beständen des deutschen Tagebucharchivs in Emmendingen. Eine Auswahl von Lebenserinnerungen aus Oberschwaben ist als Anhang beigefügt. An dieser Stelle eingefügt sei die Aufforderung und Ermunterung zum Schreiben der eigenen, höchstpersönlichen Lebensgeschichte! Für spätere Generationen können Zeugnisse zur Lokalgeschichte durchaus wertvoll sein und vielleicht freut sich später einmal ein Nachkomme der eigenen Familie über derartige Nachrichten aus einer vergangenen Welt! Aus der Jugendzeit von Josef Geiger gibt es nur drei Fotos. Zum einen ein Bild der Schulklasse 1931, dann ein Foto mit der Pflegemutter vor dem Haus in der Weiherstraße und schließlich eines, das den 5jährigen im geliehenen Matrosenanzug zeigt, den Fotografen bezahlt hatte die Pflegetochter Berta. Durch die Gliederung in über zehn Kapitel entstehen kurze, in sich geschlossene Leseabschnitte. Bei den Besonderheiten des Schicksals von Josef Geiger dürfte es wohl gerecht7 fertigt sein, diese Biographie nicht nur im Familienbesitz zu halten, sondern der Öffentlichkeit vorzustellen. Naturgemäß wird diese Dokumentation nur wenige, in der Regel örtliche, Interessenten finden. Vielleicht geben aber diese Erinnerungen eines fernen Tages einem interessierten Bürger oder auch einem Geschichtslehrer ein bisschen Material an die Hand zur Illustrierung der Alltags- und insbesondere der Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts am Beispiel eines oberschwäbischen Landstädtchens. Der heutige Leser hat wenig Zeit zur Verfügung und die Dokumentation dieses Lebens ist zugegebenermaßen sehr umfangreich geraten. Für eventuelle Leser aus Buchau dürften die Kapitel „Kindheit in Buchau“, „Juden in Buchau“ und „Neuanfang in der Heimat“ am ehesten von Interesse sein. Leser aus Schussenried finden Informationen zu den Themen „Arbeit beim Bauern in Sattenbeuren 1937 – 1941“, „Arbeit im Torfwerk“ und „Arbeit im Schwäbischen Hüttenwerk“. Speziell diese letzteren drei Abschnitte sind eher sehr ausführliche Dokumentationen der damaligen Arbeitswelt als eine erzählende Autobiographie und sind durch ihre Länge sperrig und mühsam zu lesen. Dagegen sind die Kriegserlebnisse von Josef Geiger in den Kapiteln „Soldatenzeit“ und „Englische Gefangenschaft“ von allgemeinem Interesse, sie sind dramatisch, grauenhaft und führen zum Nachdenken über die Menschheit. Erinnerungen können sehr täuschen. Das Erlebte wird in unserem Gehirn nicht auf einer Festplatte abgespeichert, sondern es ist zu einem gewissen Teil veränderlich. Die Erinnerungen wandeln sich insbesondere durch mehrfaches Erzählen und mit größerem Abstand zum Erlebten. Wenn ein (Zeit-) Zeuge befragt wird, so können die Antworten auch von der Art der Fragestellung abhängen. Historiker stehen deshalb der „oral history“ skeptisch gegenüber, sie warnen: „Traue keinem Zeitzeugen, der nicht objektive Beweise für das Gesagte bringen kann“! Oder: „Der größte Feind des Historikers ist der Zeitzeuge“!
Aktualisiert: 2023-03-16
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Der Luftkrieg zwischen Donau und Bodensee

Der Luftkrieg zwischen Donau und Bodensee von Willbold,  Hans
Von kleineren Gefechten beim Vormarsch der Franzosen und Amerikaner Ende April 1945 einmal abgesehen blieb Oberschwaben im 2. Weltkrieg von größeren Kampfhandlungen verschont. Der Luftkrieg jedoch hat bis heute sichtbare Spuren hinterlassen: nicht nur in Friedrichshafen und Ulm, deren Altstädte fast vollständig zerstört wurden, sondern auch in Biberach, wo der vom Autor dieses Buches erstmals in seinen Hintergründen erforschte Luftangriff vom 12. April 1945 55 Menschen das Leben kostete. Während die Geschehnisse bei der Besetzung durch die Franzosen und Amerikaner in den Veröffentlichungen von Kurt Diemer (1985) und Hans Willbold (1995) bereits ausführlich behandelt wurden, fehlt bisher eine zusammenfassende Arbeit über die Feldflugplätze der Luftwaffe in Oberschwaben - die ja immer wieder das Ziel von Angriffen wurden - und über den Luftkrieg in Oberschwaben überhaupt. Dieses für uns wichtige Kapitel aus den Quellen heraus in jahrelanger Arbeit erforscht und in den Einzelheiten beschrieben zu haben, ist das Verdienst von Hans Willbold, der in seiner Jugend diese Zeit noch selber miterlebt und miterlitten hat. Mit diesem seinen Buch ist nun eine für uns bis heute fühlbare Lücke in der Aufarbeitung der Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs in Oberschwaben geschlossen worden.
Aktualisiert: 2022-05-05
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Die Zisterzienserinnen von Heiligkreuztal

Die Zisterzienserinnen von Heiligkreuztal von Steim,  Karl Werner
Vorwort Die Geschichte des von 1227-1804 bestehenden Zisterzienserinnenklosters Heiligkreuztal, das – wie es die Ordensregel forderte – abseits vom großen Verkehr lag, zeigt viele Facetten auf, die es verdienen, nachgezeichnet zu werden. Im Jahr 2020 haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eine Publikation namhafter Wissenschaftler über das Kloster herausgegeben. Sie widmet sich in erster Linie der Architektur und Baugeschichte des Klosters, der künstlerischen Ausstattung im Kreuzgang, in der Kirche und im Museum. Wirtschaft und Soziales Leben sowie die Spiritualität sind weitere Themen. Eine andere Idee steckt hinter dem vorliegenden Buch. Am Beginn standen viele Fragen zum tatsächlichen Ablauf des Klosterlebens vor Ort. Die Durchsicht des umfangreichen Schriftverkehrs der Äbtissinnen mit dem aufsichtführenden Vaterabt in Salem, der umfangreich erhaltenen Klosterrechnungen von 1520 bis zur Säkularisation und weiterer Klosterakten in den Archiven ergab viel Neues. Diese Bausteine bilden ein Mosaik über das Leben im Kloster, das in der „großen Geschichte“ ansonsten keinen Niederschlag findet. Hier wird das Schicksal junger Frauen anschaulich, die zunächst auf Probe ins Kloster eintraten, im zweijährigen Noviziat ihre Ausbildung erhielten, Jahrzehnte im Kloster beteten und arbeiteten und bis zu ihrem Tod keinen Schritt mehr vor die Klostermauern setzten. Nur ausnahmsweise durften sie Verwandte besuchen oder zur Kur fahren. Allerdings wurde das Kloster in Kriegen öfters von Soldaten überfallen und ausgeplündert, so dass die Nonnen bis ins Ausland flüchten mussten. Der Schwerpunkt gilt also dem Klosterleben. Es geht um das gemeinsame Leben im Konvent, den Alltag, das Verhältnis zum Vaterabt und den Beichtvätern. Untersucht wird auch die gesamte große „Klosterfamilie“, die Arbeit der Frauen und Schwestern, das Almosengeben und das Gesundheitswesen. Ein Schwerpunkt sind die Spiritualität und die vielfältig gepflegten Frömmigkeitsformen, zu denen die Verehrung eines „wundertätigen Vesperbildes“, vieler Reliquien und „Heiliger Leiber“ , gehörte. Nicht fehlen dürfen Musik und Gesang im Chor und die stattliche Klosterbibliothek. Genaueres erfährt man über die Ernährung: Essen und Trinken, Wein, Fisch, Bier und Honig bis zur offenbar gern geübten Praxis des Lebkuchenbackens. Knechte, Mägde und Lohnarbeiter haben endlich das geistliche Leben der Nonnen erst ermöglicht. Dieses Buch wäre ohne die tatkräftige Mithilfe anderer kaum möglich gewesen. Erich Fensterle, der frühere Leiter des Rechnungswesens der Stefanus-Gemeinschaft und jetzige Vorstand der Stiftung Kloster Heiligkreuztal, hat das Vorhaben von Anfang an intensiv gefördert und jegliche Unterstützung mit Auskünften, Bildbeschaffung u. a. vor Ort gewährt. Pfarrer Msgr. Heinrich- Maria Burkard in Heiligkreuztal ermunterte zur Abfassung des Buches und steuerte insbesondere zahlreiche eindrucksvolle und technisch hervorragende Fotos aus dem Klosterbereich bei. Kreisarchivdirektor a. D. Dr. Kurt Diemer in Biberach hat das Manuskript durchgesehen. Die Stefanus-Gemeinschaft hat sich schließlich bereiterklärt, das im Federsee-Verlag in Bad Buchau erschienene Buch zu finanzieren. Möge die Publikation viel Interesse finden und dazu beitragen, der Bevölkerung im näheren und weiteren Umkreis des einstigen Klosters einen Einblick in das rund 600 Jahre währende Klosterleben zu geben. Karl Werner Steim
Aktualisiert: 2022-03-24
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Der Luftkrieg zwischen Donau und Bodensee

Der Luftkrieg zwischen Donau und Bodensee von Willbold,  Hans
Von kleineren Gefechten beim Vormarsch der Franzosen und Amerikaner Ende April 1945 einmal abgesehen blieb Oberschwaben im 2. Weltkrieg von größeren Kampfhandlungen verschont. Der Luftkrieg jedoch hat bis heute sichtbare Spuren hinterlassen: nicht nur in Friedrichshafen und Ulm, deren Altstädte fast vollständig zerstört wurden, sondern auch in Biberach, wo der vom Autor dieses Buches erstmals in seinen Hintergründen erforschte Luftangriff vom 12. April 1945 55 Menschen das Leben kostete. Während die Geschehnisse bei der Besetzung durch die Franzosen und Amerikaner in den Veröffentlichungen von Kurt Diemer (1985) und Hans Willbold (1995) bereits ausführlich behandelt wurden, fehlt bisher eine zusammenfassende Arbeit über die Feldflugplätze der Luftwaffe in Oberschwaben - die ja immer wieder das Ziel von Angriffen wurden - und über den Luftkrieg in Oberschwaben überhaupt. Dieses für uns wichtige Kapitel aus den Quellen heraus in jahrelanger Arbeit erforscht und in den Einzelheiten beschrieben zu haben, ist das Verdienst von Hans Willbold, der in seiner Jugend diese Zeit noch selber miterlebt und miterlitten hat. Mit diesem seinen Buch ist nun eine für uns bis heute fühlbare Lücke in der Aufarbeitung der Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs in Oberschwaben geschlossen worden.
Aktualisiert: 2022-08-16
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Das neue grüne Liederbuch

Das neue grüne Liederbuch
Vorwort zur 16. Auflage Ein Jägerliederbuch umfasst Lieder mit einem unmittelbaren inhaltlichen Bezug zur Jagd. Dies sind im echten Sinn Volkslieder, denn sie werden heute noch im Volk und vor allem von den Jägern beim geselligen Beisammensein nach der Jagd, besonders „beim letzten Trieb“ ober bei jagdlichen Veranstaltungen spontan und dann meist ohne Instrumentalbegleitung gesungen. Ihre Inhalte schließen neben einer Beschreibung des Jägerhandwerks und des Jägerlebens auch viele allgemeine Lebensweisheiten ein. Voraussetzung für das Singen ist der gute Zusammenhalt innerhalb der Jägerschaft zum Dank an das erlebte Ereignis, wenn alles gut gegangen ist. Das Singen umfasst ebenso das Versprechen, auch in Zukunft das jägerische Tun in der Tradition der Väter weiter auszuüben. Was ist „Das grüne Liederbuch“? „Das grüne Liederbuch“ ist das im Jahre 1956 von Oberlandforstmeister Maier begründete und danach von Forstmeister Dr. Hugo Baumann, Tübingen-Bebenhausen, fortgeführte Jägerliederbuch. Es ist in Kreisen der Jäger und Förster zwischenzeitlich weit verbreitet, wie die Zahl der inzwischen erschienenen Auflagen belegen. So gilt es seit Jahrzehnten als das Jägerliederbuch schlechthin, ja es stellt ein Standardwerk dar. Darin sind die wesentlichen Lieder, die bei den Jägern und Förstern seit vielen Jahrzehnten gesungen werden, aufgeführt. „Das grüne Liederbuch“ hat etwa 250 Seiten, enthält 363 Lieder und ist, wie die Zahl der inzwischen erschienenen 15 Auflagen belegen, das wohl am weitest verbreitete Jägerliederbuch im deutschen Sprachraum! Zum Auffinden der Liedtexte sind diese, wie in den früheren Ausgaben auch, alphabetisch und thematisch geordnet. Ausgangspunkt Das Ziel des Liederbuchs war und ist es nach wie vor, das von Förstern und Jägern benutzte Liedgut zu festigen und in weiteren Kreisen bekannt zu machen, um auch einheitlich singen zu können. Denn viele Sängerinnen und Sänger steckten auch bei allgemein bekanntem Liedgut infolge der Textunsicherheit schon bei der zweiten Strophe fest. Doch ist das damalige Liederbuch in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit noch aktuell? Während die ältere Jäger- und Förstergeneration Lieder, Melodien und gar mehrstrophige Texte noch auswendig kannte, sind den jüngeren und ganz jungen Jägern und Förstern die Melodien und Texte eher selten bekannt. So kam die Idee zustande, nunmehr eine neue Ausgabe des Liederbuchs jetzt mit Noten in Angriff zu nehmen. Neuer Herausgeber Der jetzige Herausgeber ist im Hauptberuf Chemiker, doch auch Kreisjägermeister der Kreisjägervereinigung Tübingen und zuletzt Bezirksjägermeister des Regierungsbezirks Südwürttemberg. Er entstammt in der 3. Generation einer musikalisch geprägten Jägerfamilie aus dem Donautal. Zur Festlegung der Noten der im Volksmund meist bekannten einschlägigen Melodien wurden nach fachlicher Anleitung durch Frau Dr. Waltraud Linder-Beroud, Freiburg, Unterlagen aus dem Deutschen Volksliedarchiv (heute als Forschungs- und Dokumentationseinrichtung in die Universität Freiburg integriert) beschafft, geprüft und ausgewählt. Allein das Lied „Jetzt gang i ans Brünnele“ ergab eine Auswahl von 32 Möglichkeiten verschiedener oder ähnlicher Melodien. Zuvor aber wurden von den ca. 350 Liedern der vorigen Ausgabe etwa 100 Lieder, die in der heutigen Zeit schon lange nicht mehr gesungen wurden, herausgenommen, um den Platz für die Noten zu schaffen. Mit einher ging eine Aktualisierung des Liedgutes. Mit der Unterstützung erfahrener und musikalisch versierter Jäger und Förster und des Verlegers selbst wurden auch mehrere Lieder neu hereingenommen, die eigentlich schon immer in das Liederbuch hineingehört hätten. Dabei war wichtig, dass dadurch dem Gesamtwerk kein allzu modischer Eindruck verliehen wurde: Das alte und bewahrenswerte Liedgut sollte weiterhin die Basis bilden! Damit die Verwendung der älteren Liederbücher neben dem neuen Liederbuch nach wie vor möglich ist, enthält die neue Inhaltsangabe auch jeweils die Seitenzahlen der alten Ausgaben des Grünen Liederbuchs. Zuletzt gilt mein besonderer Dank Herrn Arnulf Ballhorn, Berlin, der in mühevoller Arbeit die Notensätze aus den historischen Quellen einheitlich zusammengestellt hat. Tübingen, 01. November 2018 Prof. Dr. Walter Jäger
Aktualisiert: 2019-04-09
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