Insel im Wind
Erfahrungen eines Aussteigers
Kurt Hensel
Thomas kommt auf ein abgelegenes Südseeatoll, ohne Ziel, ein Aussteiger. Er lernt Maeva kennen, eine junge Polynesierin. Auf dem winzigen Fleckchen Erde in der Weite des Pazifiks findet Thomas zu Ruhe und Frieden. Doch jäh wird er mit der Gewalt konfrontiert, auch in sich selbst. Die Angst, das kostbare Paradies zu verlieren, verunsichert ihn. Ihm wird klar, dass die Abkehr von der westlichen Lebensart ein Vorwand war; tatsächlich war es Flucht vor sich selbst, Flucht vor der Auseinandersetzung mit den Problemen der menschlichen Existenz. Im Kampf mit einem Hai entlädt sich die Verzweiflung über diese Selbsttäuschung in wilder Agression, aber es ist auch der Durchbruch zu einem tieferen Verstehen. Thomas
erkennt, dass Befreiung vom Leid nichts zu tun hat mit örtlicher Veränderung, sondern überall geschehen kann durch einen inneren Prozess, vor allem durch Einsicht in das Wesen der psychologischen Zeit, jenem fortwährenden gedanklichen Ausweichen in Vergangenheit und Zukunft, das erst den Raum schafft für Abhängigkeit, Angst und Gewalt. Freiheit davon, Freiheit konnte es nur in der Gegenwart geben, in der Wirklichkeit – dem ewigen Jetzt.