Jenseits der Statistik: Erlebtes Hamburger Wetter
Mitglieder des Vereins für Hamburgische Geschichte erinnern sich
Claudia Thorn
Vorherrschende oder auch spezielle Wetterlagen prägen unsere Vorstellungen von bestimmten Gegenden, selbst wenn wir noch nie dort gewesen sind. Für Hamburg bedeutet dies:
Schmuddelwetter oder Schietwetter sind die Begriffe, die nicht nur Hamburgerinnen und Hamburger mit dem ortstypischen Wetter verbinden. Kein Tourist würde ohne Regenbekleidung und in Erwartung wochenlangen Sonnenscheins nach Hamburg kommen. Zur Vorstellung von Elbe und Hafen gehört das Schmuddelwetter ebenso wie die kreischenden Möwen. Geht über dem Volksparkstadion oder am Millerntor Pladderregen auf die Spieler nieder oder feiner, aber stetiger Nieselregen, singen die Fans „Hamburger Wetter, wir haben Hamburger Wetter…“.
Wie aber findet sich das Wetter in Erinnerungen wieder? An welche Wetterereignisse erinnern wir uns wegen des Wetters und an welches Wetter erinnern wir uns, weil wir es mit einem bestimmten Ereignis verbinden? Haben Hamburgerinnen und Hamburger eher Erinnerungen an vermeintlich untypisches Hamburger Wetter oder eher an solche Wetterlagen, die der Vorstellung des regionalen Klimas entsprechen?
Sieben Autorinnen und Autoren halten in diesem Band ihre Erinnerungen im Zusammenhang mit dem Wetter in Hamburg fest. Dabei spielen Naturkatastrophen und langfristige Wettertrends ebenso eine Rolle wie Turmfrisuren, Regenschirme, Eisblumen, unbeheizte Arbeitsplätze im Hochsommer, Schweißausbrüche und Zwiegespräche mit… dem Hamburger Wetter.