Projekt Chancengleichheit
Zur Geschichte der institutionalisierten Frauenförder- und Gleichstellungspolitik an der Justus-Liebig-Universität Gießen 1989 bis 2010
Marion Oberschelp
Die im Auftrag der Frauenbeauftragten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) verfasste Studie bietet einen spannenden Überblick über die Entstehung und Entwicklung der institutionalisierten Frauenförder- und Gleichstellungspolitik an der JLU von ihren Anfängen vor über 20 Jahren bis in die heutige Zeit. Auf der Basis von Konvents- und Senatsprotokollen, Aktenmaterialien der Frauenbeauftragten, Veröffentlichungen der Universität und zahlreichen weiteren Quellen stellt die Untersuchung die schwierige Entstehungsphase, die Themen und Strategien der Anfangsjahre, die Phase der Professionalisierung der Frauenförder- und Gleichstellungspolitik in den 1990er Jahren, Entwicklungen in der Zeit der großen Hochschulreformen sowie die neuen Programme der letzten Jahre dar. Dabei beschreibt die Autorin die sich wandelnden Ansätze und Instrumente der Frauenförder- und Gleichstellungspolitik vor dem Hintergrund staatlicher Initiativen und Gesetzgebungen, zeigt Probleme und Erfolge bei deren Umsetzung an der JLU auf und führt uns die verschiedenen Rollen der beteiligten Akteurinnen und Akteure vor Augen. Die zeithistorische Darstellung wird durch Interviews mit drei Mitgliedern der JLU, die maßgeblich an der Etablierung und dem Erfolg von Frauenförderung an der Universität beteiligt waren, ergänzt: der ehemalige Präsident der JLU Prof. em. Dr. Heinz Bauer, die zentrale Frauenbeauftragte Marion Oberschelp und die ehemalige zentrale Frauenbeauftragte Gerda Weigel-Greilich. Ihre teils ähnlichen, teils ganz unterschiedlichen Sichtweisen vermitteln ein lebendiges, von persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen geprägtes Bild dieses frauenpolitischen Teils der jüngsten Universitätsgeschichte.