Grundsaeze der Forst=Oeconomie
Grundsätze der Forstökonomie
Bernd Bendix
Die hier als Reprint vorliegenden »Grundsäze der Forst=Ökonomie« erschienen in zwei Bänden im Frankfurter Verlag von Heinrich Ludwig Brönner zu den Messen 1757 in Frankfurt / Main und Leipzig. Autor dieses umfangreichen Werkes war der Herzoglich Württembergische wirkliche Expeditionsrat Wilhelm Gottfried von Moser (1729-1793), der ab 1788 bis 1793 auch das bekannte »Forst-Archiv zur Erweiterung der Forst- und Jagd-Wissenschaft und der Forst- und Jagd-Literatur« in 14 Bänden herausgegeben hat.
Der Forsthistoriker Kurt Mantel (1905-1982) bezeichnete Moser für dieses erste systematisch geordnete Kompendium der forstbetrieblichen Grundsätze und Regeln nicht zu Unrecht als den »Vater der Forstwissenschaft« im deutschen Sprachraum. Auf über 1000 Seiten folgen nach allgemeinen Ausführungen zum Forstwesen die Beschreibung der Holzarten, Einteilung der Forsten, Holzeinschlag sowie Ernte und Benutzung der Waldprodukte, wobei die Köhlerei, Aschebrennen und der Sägemühlenbetrieb ausführlich behandelt werden. Nach Waldweide, der Bestandesbegründung und Waldpflege folgen Forstschutz, Jagdkunde, Nebennutzungen in den Forsten, eine Besprechung der Forsthoheit über Privat- und Gemeindewald sowie die Behandlung der Forstgrenzenthematik und schließlich Aussagen zur Forstorganisation. In acht Beilagen werden wichtige Forst- und Jagdordnungen behandelt.
Die von Moser benutzten Quellen, die er im Text zeitgemäß nur stark gekürzt angibt, wurden in der Einführung als Anlage vollständig erfasst. In einer zweiten Anlage werden die damals gebräuchlichen Trivialnamen der von Moser behandelten Baum- und Straucharten nach ihrer heutigen Benennung aufgeführt. Zudem ist es dem Hrsg. gelungen, Fehler in der Biographie des Wilhelm Gottfried von Moser, die seit über zweihundert Jahren immer wieder ohne Quellenkritik weitergeführt wurden, zu eliminieren.
Der Rezension aus dem Jahre 1783 eines Zeitgenossen Mosers, des Wernigeröder Oberforst- und Jägermeisters Hans Dietrich von Zanthier (1717-1778), kann auch noch heute zugestimmt werden: »Dieses Buch ist von den neueren [Forstwerken] eines der besten […].«