Johann Melchior Gletle, 36 Solo-Motetten op. 5
Peter Reidemeister, Silja Reidemeister
Johann Melchior Gletle (1626–1683), in Bremgarten/AG geboren und als Dom-Organist und -kapellmeister in Augsburg tätig, hat eines der umfangreichsten und beeindruckendsten Œuvres eines Schweizer Komponisten des 17. Jahrhunderts hinterlassen. In dieser Edition wird erstmals sein komplettes op. 5 publiziert, das durch die Verbindung des modernen italienischen «Konzertierenden Stils» und der Polyphonie der traditionsreichen Gattung Motette charakterisiert wird und in seiner Faktur typisch ist für die Zeit zwischen Schütz und Buxtehude. Gletle ist ein «musikalischer Rhetor» und Textausdeuter von unerschöpflicher Phantasie und bestem handwerklichen Können, der den Vergleich mit den namhaftesten Komponisten der Zeit nicht zu scheuen braucht.