Auswege aus Literatur
Literarische Vorbereitungen zur musikalisch-künstlerischen Interpretation bei Georg Büchner, Franz Kafka, Lorenzo Da Ponte, Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Edwin Vanecek
Die Textbücher von Don Giovanni, Carmen und Wozzeck sind die Werke, die in diesem Buch als Auswege behandelt werden – Auswege aus Literatur in Musik. Wege, die aus der Sprache, in der sie geschrieben stehen müssen, führen in etwas, das keine Sprache ist – Musik. Werke, geschrieben, bearbeitet, um in Musik gesetzt zu werden. In dieser Situation befindet sich der Autor. Er zeigt sich – mit dem Schreiben dieser Werke – in einer Lage, aus der ein Ausweg aus Sprache gefunden werden soll – in Musik: So sind die analysierten Werke Literatur, die auf ihre Sprache weist – und das als ein Weg, der aus einer Situation führen soll, in der sich der Autor mit Sprache befindet. Schreibt der Autor diese Literatur für Musik, so sagt er, dass die Sprache seines Werkes nicht vollkommen ist. So handelt es sich um Werke, die in ihrer Existenz in Sprache auf eine ihr außenstehende, vorsprachliche Sphäre weisen. Werke, die in Sprache nach einer Sphäre jenseits von Sprache verlangen sind es, die der Autor für Musik geschrieben hat. Wege aus einer Frage, die er mit Sprache nicht lösen kann, geschrieben für einen Autor ohne Sprache. Texte in Sprache vollendet, um ohne sie doch vollkommen zu werden.