Die zwei Reformationen in Landgemeinden der Grafschaft Hanau-Münzenberg (1519 – 1642) – Die Ämter Büchertal und Windecken
Peter Gbiorczyk
In der neueren historischen Forschung werden die protestantischen Reformationen durch Anwendung der Methoden der vergleichenden Geschichtswissenschaft, der Sozialwissenschaften und der Theologie als Konfessionalisierungsforschung betrieben. In ihr geht es im Gegensatz zu früheren Tendenzen der Geschichtsschreibung darum, die Wandlungsprozesse stärker quellenbasiert mikro- und makrogeschichtlich zu rekonstruieren. Dabei kann die hier vorgelegte Untersuchung einen spezifischen Beitrag erbringen, da es in der Grafschaft Hanau-Münzenberg im 16. Jahrhundert reformatorische Epochen mit ihren Abgrenzungen und Übergängen vom altgläubigen zu einem eher lutherisch geprägten und schließlich reformierten Bekenntnis und der jeweils durch erlassene Kirchenordnungen gestützten Praxis gekommen ist.