Kulturbericht über sechs Jahrzehnte / Kulturbericht über sechs Jahrzehnte – Band II
Im Sturmgebraus - Erlebtes aus den Jahren 1914 bis 1949
Astrid Horneffer, August Horneffer, Klaus Horneffer
Das Buch schildert im Rahmen der Biografie des Verfassers die kulturellen Ereignisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der erste Band des Kulturberichts zeigte wie junge Nietzsche-Schüler das antike Humanitätsideal und eine aktive, kunstbegeisterte Lebensphilosophie zu praktischer Anerkennung bringen wollten. Wie viele andere Anläufe unterbrach der Krieg die Versuche, dem neuen Jahrhundert über die drohende Kulturkrise hinwegzuhelfen. Für das unpolitische Volk völlig unerwartet war das Kaiserreich zur Wahrung seiner nackten Existenz aufgerufen worden.
Für den Dienst mit der Waffe kam August Horneffer nicht in Frage. So konnte er sich wie vor dem Kriege geistigen Aufgaben widmen. Zu diesen gehörte die Pflege der gemeinsam mit seinem Bruder Ernst neugeschaffenen Monatszeitschrift Der unsichtbare Tempel. In den Augusttages des Jahres 1914 habe sich im deutschen Volk auf allen Gebieten des innern und äußeren Lebens eine große Einigkeit gezeigt. Dieser Zusammenhalt sollte trotz vieler trennender Schranken halten und gefördert werden.
Der Verfasser erlebte in München das Ende der Monarchie mit der Eisner-Republik, wurde Zeuge der Tätigkeit von Arbeiter- und Soldatenräten, von kriegerischen Handlungen und kommunistischen Haussuchungen. Dem sich nach 1918 rapide steigernden Nationalismus entwich er 1923 nach Berlin, wo zunächst eine andere Stimmung herrschte. Das Buch schildert den Aufstieg des NS-Staates und beschäftigt sich genauer mit dem Phänomen Hitler und der jüdischen Frage. Die Menschen, die nach Kriegsende in besonderem Maße das wiederentstehende Leben prägten, schildert der Autor als Weltrichter, Emigranten und Vertriebene. Es betont die zunehmende Rolle von Jugend und Frauen. Kritisch erlebte der Autor die Erinnerung an 1848. Das Goethejahr 1949 schließlich regte ihn zu einer Monographie an.