Ein Palast für die Republik
Eine kleine Geschichte der großen deutschen Suche nach Identität
Birgit Erdmann, Merlijn Schoonenboom
Was sind geeignete nationale Symbole für eine multikulturelle Gesellschaft? Wie gehen wir mit den positiven und negativen Seiten unserer eigenen Geschichte um? Um diese aktuellen Fragen zu beantworten, nimmt der niederländische Journalist und Historiker Merlijn Schoonenboom einen Ort in der Mitte Berlins als Ausgangspunkt: den Schlossplatz, wo Ende 2020 das wiederaufgebaute Berliner Schloss mit dem Humboldt Forum eröffnet hat.
Sein Buch „Ein Palast für die Republik“ ist sowohl eine journalistische Reportage über den umstrittenen Wiederaufbau des Berliner Schlosses als auch eine bilderreiche und manchmal sogar amüsante Geschichte der langen deutschen Suche nach Identität. In den letzten fünf Jahren, seit der Flüchtlingskrise Ende 2015, spalten diese Fragen die politische Kultur Deutschlands. Von Angela Merkels „Wir schaffen das“ bis zum Aufstieg der AfD, vom Streit um das Holocaustmahnmal bis zur Debatte um die Kolonialgeschichte – bei allen großen gesellschaftlichen Diskussionen scheinen zwei ideologische Sichtweisen auf die Zukunft des Landes aufeinanderzuprallen. Die aktuellen Konflikte sieht Merlijn Schoonenboom als Chance, schwierige Themen nicht wegzudrücken, sondern offen zu diskutieren. Gerade weil sich die Gesellschaft immer wieder verändert, muss die Frage nach Identität stets aufs Neue gestellt werden. Die Frage „Wer sind wir?“ ist eigentlich immer gleichzusetzen mit der Frage „Wer wollen wir sein?“.