Esloher Museumsnachrichten 2020
Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Es war ein schwieriges Jahr, in vielerlei Hin-sicht. Die Corona-Pandemie blieb natürlich auch für unseren Museumsbetrieb nicht ohne Folgen. So mussten die überaus beliebten Dampftage abgesagt werden, auch die Ausstellung blieb über Monate hinweg für den Publikumsverkehr geschlossen. Zwar wurde für unser Museum ein Hygienekonzept erstellt, dennoch wurden die Gruppenführungen ausgesetzt, um unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die ausnahmslos alle zur Risikogruppe zählen, vor einer Infektion zu schützen. Viele andere Aktivitäten indes sind nicht zum Erliegen gekommen – für die Redaktion war es also definitiv keine „Saure-Gurken-Zeit“!
So ist sie beispielsweise wieder einsatzbereit: unsere historische Dampflok! In dem Beitrag des Werkstattteams wird der Stolz über diese enorme Leistung überdeut-lich. Mehr als acht Jahre dauerten die nervenzermürbenden Bemühungen um die historische Museumslok, die bei einem Unfall 2012 zu Schaden gekommen war. Der fachkundige Aufsatz ist auch eine Offenbarung für jeden Enthusiasten, dem Ma-schinenöl in den Adern fließt. Die Freude über das Gelingen vermag aber nicht zu verbergen, was Redewendungen rund ums Thema auszudrücken vermögen: „aus dem Gleis geraten“, „eine Welle machen“, „am Rad drehen“, „Öl ins Feuer gießen“ oder „ins Fettnäpfchen treten“.
Auch der Wolf ist wieder da! Er wurde in diesem Frühjahr am helllichten Tage in den Wäldern rund um Eslohe gesichtet. Den Aufsatz „Wölfe im Sauerland“, den wir schon länger „in der Muke“ haben, wollen wir unseren Lesern angesichts die-ser Nachrichten nicht länger vorenthalten. Freude oder Kummer? Was ist ange-bracht angesichts der Rückkehr von Meister Isegrim?
2020 jähren sich auch historische Ereignisse, europäische Schicksalsjahre. Vor 150 Jahren, 1870, begann der Deutsch-Französische Krieg, der im Kern kaum länger als ein halbes Jahr dauerte, doch Hunderttausende Opfer forderte. Die Erinnerung da-ran verblasste angesichts der Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Und 1945 – vor 75 Jahren – wurde das Ende des Zweiten Weltkrieges mit der Kapitulation Deutsch-lands besiegelt. An die „Stunde Null“ und die Zeit danach, die schwierigen und ent-behrungsreichen Jahre der frühen Nachkriegszeit, erinnern wir gleich in mehreren Aufsätzen. Mit welch großem Optimismus und positiver Aufbruchsstimmung die Menschen an ihre Zukunft glaubten und hart dafür arbeiteten, wird hier deutlich.
Auch die Geschichte von „Gut Habbecke“, die einen Schwerpunkt der diesjährigen Museumsnachrichten darstellt, nimmt Bezug auf die Besetzung durch die Alliierten. Es ist der Zeitzeuge Franz Bücker, der diese Jahre wieder lebendig werden lässt.