Leben an der Grenze
Auswirkungen der Grenzlage zum Elsaß auf die Bewohner von Rastatt und Umgebung zwischen 1918 und 1945
Irmgard Stamm
Diese «Mikrofeldstudie» will herausstellen, mit welcher Brisanz die deutsche Westgrenze einst behaftet war, wie sich das alltägliche Leben von Bewohnern einer Flußlandschaft ändert, wenn Nachbarn von einst zu Ausländern werden. Der ethnographische Blick zielt auf Grenzgänger wie Soldaten und Flüchtlinge, Jäger, Fischer, Händler und Bauern sowie Grenzarbeitnehmer. Untersuchungsstandort ist die badische Perspektive – focussierend Mittelbaden, die Kreisstadt Rastatt und ihr Umland. Der Untersuchungszeitraum ist die Zeit zwischen 1919 und 1945. Gestützt auf Archivalien und Interviews wurde in vier Kapiteln die Gestaltung der «natürlichen Grenze» Rhein, die Problematik der Garnisons- und Grenzstadt Rastatt, die europäische Perspektiven vorwegnehmende kurzlebige «Einheit der Oberrheinlande» und schließlich der Komplex der Stereotypen, Fremd- und Selbstbilder von Badenern und Elsässern beleuchtet.