Professionalisierung durch Schüler*innen-Mehrsprachigkeit?
Englischlehrer*innen im Spannungsfeld zwischen Habitus und Norm
Anja Amina Wilken
Kann die Wahrnehmung von Mehrsprachigkeit der Schüler*innen
Professionalisierungsprozesse bei Englischlehrer*innen anstoßen?
Welche Normen stehen dem systematischen Einbezug von
Mehrsprachigkeit im Englischunterricht entgegen? Und wie gehen
Englischlehrer*innen mit fremdsprachendidaktischen Normen um?
Die vorliegende qualitativ-rekonstruktive Interviewstudie untersucht
das implizite, handlungsleitende Wissen von Englischlehrer*innen im
Umgang mit Mehrsprachigkeit. Dabei wird – trotz eigener biografischer
Erfahrungen der Lehrpersonen – deutlich, dass dem Einbezug von
sprachlichen Fähigkeiten der Schüler*innen (institutionelle) Normen im
Wege stehen, wie z.B. die in dieser Studie rekonstruierte Korrektheitsnorm.
Die Positionierung zur Norm sowie der Umgang mit Korrektheit
verdeutlicht das Spannungsverhältnis zwischen Norm und Habitus, in
welchem sich die Lehrpersonen befinden. Dieses Spannungsverhältnis
wird aus professionstheoretischer sowie praxeologisch-wissenssoziologischer
Perspektive beleuchtet und diskutiert.