Ökonomisch bestimmtes Handeln in der Vormoderne – eine Frage des Vertrauens?
Jan Hirschbiegel, Stefanie von Welser, Angelika Westermann
Großzügig unterstützt von der Fritz Thyssen Stiftung konnten die einst von der Montanhistorikerin Angelika Westermann und der Kunsthistorikerin Stefanie von Welser initiierten Neunhofer Dialoge im Herbst 2019 im fränkischen Heroldsberg fortgesetzt werden. Die Frage galt in wirtschaftsgeschichtlicher Perspektive dem Stellenwert von Vertrauen für ökonomisch bestimmtes Handeln in der Vormoderne. Auf der Grundlage aktueller theoretischer Angebote der Soziologie und der Wirtschaftswissenschaften zum Verständnis des Phänomens wurde das Thema jeweils exemplarisch aus geschichtswissenschaftlicher, kunsthistorischer und montangeschichtlicher Sicht in den Blick genommen. Der vorliegende Band bietet die Verschriftlichung der Vorträge, beschlossen von einer kritischen Zusammenfassung. In steter Bindung an die jeweilige Überlieferung kann gezeigt werden, dass Vertrauen nicht nur funktional von erheblichem Belang für ökonomische Zusammenhänge gewesen ist, sondern auch in seiner Materialität aufscheint, etwa als steinerner Überrest einer gescheiterten Vertrauensbeziehung oder als Evangeliar, dem wichtige Dokumente anvertraut wurden.