Lessing und das Judentum
Lektüren, Dialoge, Kontroversen im 20. und 21. Jahrhundert.
Cord-Friedrich Berghahn, Dirk Niefanger, Gunnar Och, Birka Siwczyk
Die in diesem Band versammelten Aufsätze dokumentieren die letzte von drei internationalen und interdisziplinären Tagungen, die das Thema „Lessing und das Judentum“ verhandelt haben. Im Fokus steht das 20. Jahrhundert, eine besonders brisante Phase der Lessing-Rezeption, in der die Verwerfungen der Zeit, ihre ideologischen Spannungen und Kontroversen und erst recht der Zivilisationsbruch der Shoah ihre tiefen Spuren hinterließen. Die Bandbreite der philologischen, literatur- und kulturwissenschaftlichen, philosophischen, historischen und mediengeschichtlichen Studien zeigt, wie sich die Beschäftigung mit Lessing im Zeichen von Antisemitismus und jüdischer Selbstbesinnung, aber auch von Verdrängung und Trauerarbeit im nicht-jüdischen Kontext, pluralisiert und polarisiert hat. Zusammen mit dem 2015 erschienenen ersten Band, der dem Thema im Kontext des 18. und 19. Jahrhunderts nachgeht, soll der Forschung und einer an Lessings Aktualität interessierten Öffentlichkeit ein perspektivreiches und anregendes Kompendium an die Hand gegeben werden.****************The essays in this volume document the last of three international and interdisciplinary conferences on the theme of “Lessing and Judaism”. The focus is on the 20th century, a particularly volatile period for the reception of Lessing’s work, in which the upheavals of the time, ideological tensions and controversies, and above all the rupture of civilisation that was the Shoah, left deep traces. The spectrum of philological, literary, cultural, philosophical, historical and media-related studies shows how engagement with Lessing has been pluralised and polarised against the background of antisemitism and Jewish self-determination, but also in the context of non-Jewish repression and grief. Together with the first volume, published in 2015, which examined the same theme in the context of the 18th and 19th centuries, this forms a stimulating compendium, with a wide range of perspectives, for researchers and for anyone interested in Lessing’s contemporary relevance.