Kulturpolitik der Aufklärung
Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg (1711–1794) und die Künste
Max Kunze, Gernot Mayer
Künste und Wissenschaften stehen gleichfalls in einem sehr grossen Zusammenhang mit dem allgemeinen Besten. Sie sind es, welche die Barbarey vertreiben, die Menschen gesittet und vernünftig machen, mehrere Fähigkeiten und Geschicklichkeiten unter alle Lebens Arten und Nahrungs Stände verbreiten, den Ruhm einer Nation vorzüglich erheben, fremde herbeyziehen, und in unzähligen anderen Arten den erwünschlichsten Einfluß zur Aufnahme eines Staats so wie überhaupt zur Ehre der Menscheit haben.
Memoire des Fürsten Kaunitz für Erzherzogin Maria Carolina (1769)
Staatskanzler Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg (1711–1794) zählt zu den bedeutendsten Politikern des 18. Jahrhunderts. Im Rahmen dieser Studie wird erstmals sein kulturpolitisches Wirken systematisch untersucht: Sein Engagement im Theaterwesen, sein Einfluss auf das Baugeschehen und die Künstlerausbildung sowie seine Bedeutung für die Etablierung der Institution Museum und das Fach Kunstgeschichte. Kaunitz‘ Agieren wird hierbei im europäischen Kontext verortet und als Fallbeispiel einer Kulturpolitik der Aufklärung analysiert.