Zwangssterilisation in Lippe und „Euthanasie“ während der NS-Zeit
Die Lemgoer Heilanstalten Eben-Ezer und Lindenhaus
Heinrich Bax
In Lippe wurden während der NS-Zeit nach dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ 740 BürgerInnen unter Zwang sterilisiert.
Sie lebten in ärmlichen Verhältnissen, waren einfach gebildet und häufig auf Sozialleistungen angewiesen. Jugendliche und junge Erwachsene der Lemgoer Heilanstalten Eben-Ezer und Lindenhaus zählten zu den Betroffenen. Sie litten angeblich an „angeborenem Schwachsinn“ und sollten keine Nachkommen haben.
Darüber hinaus verhungerten mindestens 37 BewohnerInnen Eben-Ezers nach ihrer Verlegung in staatliche Einrichtungen oder wurden in der „Tötungsanstalt“ Hadamar ermordet.
Dieses Buch ist ein Beispiel für Zwangssterilisation und „Euthanasie“ im gesamten damaligen Reichsgebiet. Seine Bedeutung reicht deshalb weit über Lippe hinaus.