Wenn der Kopf in die Knie geht
Analyse von Rehabilitationsverläufen nach Kreuzbandrekonstruktionen
Mirjam Rebel
„Ich verglich meinen Körper mit einem Wagen, der einer dringenden Reparatur bedurfte. Man bringt den Wagen in die Werkstatt, lässt ihn reparieren, und nach kurzer Zeit geht er wieder einwandfrei, vielleicht sogar besser als früher. Leider sah dann die Realität für mich ganz anders aus.“ (Claudio Sulser, ehemaliger Schweizer Fußballprofi, zu seiner Vorderen-Kreuzband- Operation) Treffend beschreibt Claudio Sulser die Erwartungshaltung vieler VordererKreuband-(VKB)-Patienten. Die VKB-Ruptur gehört zu den gefürchtesten Diagnosen eines Sportlerlebens. Elaborierte Operationsmethoden ermöglichen heutzutage in vielen Fällen die Rückkehr zum Leistungssport. Entscheidend für den Heilungsverlauf nach einer VKB-Operation sind neben einer geglückten Operation und geeigneten Rehabilitationsmaßnahmen die Bewältigungsstrategien der mit der Operation verbundenen Einschränkungen und Belastungen. Diese Arbeit zielt zum einen auf die Identifizierung typischer Rehabilitationsverläufe nach einer VKB-Operation sowie zum anderen auf die Analyse rehabilitationsförderlicher wie -hinderlicher Faktoren. Zur Darstellung und Analyse der Rehabilitationsverläufe wurde erstmals in der Rehabilitationsforschung die Neuronale Netzwerkmodellierung gewählt. Die Ergebnisse zeigen, dass das gesamte Therapie- und Bewegungsverhalten als das Resultat kognitiver und emotionaler Vorgänge wesentlich zum Erfolg bzw. Misserfolg der Rehabilitationsmaßnahme nach einer VKB-Operation beitragen.