Der authentische Psychotherapeut
Professionalität und Lebendigkeit in der Therapie
Micha Hilgers
Professionelle Authentizität als Psychotherapeut.
Ein Buch über mögliche und unmögliche Psychotherapiesituationen, wie es schon längst hätte geschrieben werden sollen: Wenn Sie sich auch fragen, wie Sie sich als Psychotherapeut möglichst „normal“ und angemessen verhalten können, gibt Ihnen der renommierte Psychoanalytiker Micha Hilgers hilfreiche Anregungen. Er gibt praktische Hinweise und nennt Beispiele für Gelingen und Misslingen – vernachlässigt dabei aber nie den theoretischen Unterbau, den Sie kennen sollten
Fragen und Themen:
– Wie geht Psychotherapie (nicht)? Wie Patienten über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt werden sollten und warum Fehlerkultur so wichtig ist.
– Wer bin ich als Psychotherapeut? Wie kann ich sein, wer ich bin – in Therapieverfahren, Setting und Institution?
– Wie gelingt die radikale Akzeptanz der Gegenübertragung? Tabus nicht länger fürchten, ohne Grenzen zu überschreiten.
– Welche „Sprache“ wähle ich bei schwierigen Themen? Reden über Sex und Aggressionen – mit Übungen laut vor dem Spiegel.
– Konflikte über Konflikte? Mit Unpünktlichkeit, Absagen und unbeglichenen Rechnungen angemessen umgehen.
– Wer ist hier der Voyeur? Wenn Patienten neugierige Fragen stellen und wie man sie beantwortet, ohne Rollen- und Peinlichkeitsgrenzen zu überschreiten. Umgekehrt: Wozu fragt der Therapeut – zur Klärung oder aus eigenem Voyeurismus?
– Wer ist hier unverschämt? Mit Über-Ich-Konflikten und Hemmungen gegenüber Patienten umgehen.
– Sind Sie ein (zu) gut erzogener Therapeut? Über die begrenzten Vorstellungswelten des Behandlers, sein Erschrecken und seine Faszination im Umgang mit dem Bösen.
– Wie gelingt Selbstschutz? Was müssen Sie sich überhaupt anhören und zumuten?
– Selbstschutz des Therapeuten als Modell für den Patienten.
– Wo ist hier der Witz? Humor und Tragik in der Psychotherapie
– Mittendrin und außen vor? Über Ihr Verhalten in der Gruppenpsychotherapie und die Überforderung von Berufsanfängern in Kliniken.
Humorvoll und zugleich fachlich höchst fundiert gelingt es dem Autor, psychotherapeutische Haltungen aufzuzeigen, durch die sich Ihr Verhalten in der Therapie oder auch außerhalb ein Stück weit „normaler“ anfühlen wird.
Dieses Buch richtet sich an:
– Psychotherapeuten (ärztliche, psychologische, unabhängig von der Ausbildung oder der Berufserfahrung)
– außerdem beratende Berufsgruppen und Patienten, die ihre Beziehung und die Kompetenz ihres Behandlers kritisch überprüfen wollen
Aus dem Inhalt
Wer bin ich als Psychotherapeut? | Wie geht Psychotherapie? | Das antiquierte professionelle Über-Ich | Worum geht’s? Der erste Kontakt. | Beziehungsfallen oder -chancen? | Willkommenskultur | Sex und Aggression mit dem Patienten | Fröhlich in den Konflikt | Der beeindruckte Therapeut | Der beeindruckende Therapeut | Der kranke oder Fehler machende Therapeut | Der Therapeut und die Neugierde des Patienten | Jung und Alt | Heimat und Fremde | Über-Ich-Konflikte | Der gut erzogene Therapeut – und der kriminelle Patient | Interesse oder Voyeurismus | Nicht zu viel wissen oder wollen | Die Missverstandenen | Authentizität | Containment oder Container | Gesten | Gruppenpsychotherapie | Stationäre Therapie | Fenichels stets aktuelle Empfehlungen | Humor in der Psychotherapie | Wer ist schuld?