Ein Echo jener Zeit
Roman
Manfred Rumpl
2012. Der in Syrien untergetauchte und unter dem Schutz der Assads lebende SS-Hauptsturmführer Alois Brunner, Eichmanns Erfüllungsgehilfe und verantwortlich für die Deportationen aus Wien, Berlin, Griechenland, der Slowakei und Südfrankreich, bereitet sich auf seinen 100. Geburtstag vor – und mit ihm ein Netzwerk von Alt- und Neonazis, die sich dieser Symbolfigur, aber auch seiner damals angehäuften geraubten ‚Schätze‘ bedienen wollen.
Ausgerechnet Martha, eine junge Journalistin in Wien, der die NS-Zeit wie vielen ihrer Generation sowas von egal ist, die alles darüber gehört hat und der die aktuellen Missstände der Politik wesentlich wichtiger sind als die Geschehnisse des vorigen Jahrhunderts, erhält den Auftrag, eine Serie über Alois Brunner zu schreiben. Die Recherche führt sie als erstes in die Vergangenheit ihrer eigenen Familie nach Fürstenfeld, wo ihre Großmutter, 70 Jahre danach, noch immer ins Schwärmen gerät, wenn sie vom jungen Alois Brunner berichtet, der in einem Nachbardorf aufwuchs. Die Geschichte führt Martha immer häufiger und tiefer in diese steirisch-südburgenländische Welt hinein, an der auch ihr 68er-Vater schon beinahe gescheitert wäre und ihre Mutter tatsächlich zugrunde gegangen ist …
Ein Krimi, eine Ermittlungsgeschichte, eine Serie von historischen Verbrechen – und dennoch erzählt mit unaufgeregter Ruhe, mit dem Wissen, dass nicht die Sensationsfakten zählen, sondern das Alltägliche.