Georg von Below und die deutsche Geschichtswissenschaft um 1900
Hans Cymorek
Leben und Werk eines der vielseitigsten, einfluß- und wirkungsreichsten Mediävisten seiner Zeit standen lange im Bannkreis schablonenhafter Bewertungen. Der Autor verortet nun erstmals eingehend die Position des Wissenschaftlers, Gelehrtenpolitikers und politischen Publizisten v. Below (1858–1927) in den Kontroversen der Kulturwissenschaften wie im Gelehrtenmilieu einer Zeit des Umbruchs.
Fragen des Wissenschaftsstils finden dabei ebenso Berücksichtigung wie Wertorientierungen und Karrieremechanismen der „Klio-Priesterschaft“ zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik. Im Mittelpunkt aber steht Below, der VSWG-Mitbegründer, „moderne Historiker“ (Max Weber) und Feind der „Moderne“, als Schlüsselfigur einer Wissenschaftsgeschichte der deutschen Mediävistik.
„Um so bemerkenswerter ist die Leistung Hans Cymoreks, der mit Scharfsinn und Einfühlungsvermögen Georg von Below aus der Vergangenheit zurückholt, in das Panorama seiner Zeit stellt – und ihn dabei fast zu unserem Zeitgenossen macht: Denn es geht um Politik- versus Kulturgeschichte, um Parteilichkeit und Objektivität, schließlich um Begriff und Theorie der Geschichte.“ FAZ
„… ein wichtiges Buch, […] das sein anspruchsvolles Doppelthema gescheit bewältigt, äußerst fleißig und mit weitem wissenschaftsgeschichtlichen Hintergrund.“ VSWG