Der Schwangerschaftsabbruch aus zivilrechtlicher Sicht unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsstellung des nasciturus.
Astrid Bernard
Die vorliegende Untersuchung widmet sich der bisher wenig beachteten Frage der Bedeutung des Zivilrechts im Zusammenhang mit dem Schwangerschaftsabbruch. Dem Lösungskonzept liegen dabei nicht nur zivilrechtliche Ansätze zugrunde, sondern die Autorin bezieht auch verfassungs- und strafrechtliche Aspekte in die Untersuchung ein und setzt sich mit Fragen auseinander, die sich im Zusammenhang mit dem Untersuchungsgegenstand aus dem privaten Krankenversicherungsrecht und dem System der gesetzlichen Sozialversicherung ergeben.
Nach der Einführung erfolgt im ersten Kapitel eine grundlegende Darstellung der umstrittenen Frage nach dem Grundrechtsschutz des nasciturus und der Konsequenzen, die sich daraus für die strafrechtliche Beurteilung ergeben. Das zweite Kapitel leitet zu den zivilrechtlichen Aspekten über und beschreibt die Entwicklung des Abtreibungsstrafrechts unter Berücksichtigung der Rechtsentwicklung in den neuen Bundesländern. Die Erläuterung der vertragsrechtlichen Probleme, die sich aus dem Vertrag über die Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs ergeben, bildet den Schwerpunkt des dritten Kapitels. Im vierten Kapitel wird die bisher völlig ungeklärte Frage gelöst, ob der leibliche Vater des Ungeborenen an der Entscheidung über die Durchführung des Schwangerschaftsabbruchs zu beteiligen ist. Das fünfte und letzte Kapitel behandelt die Problematik des Schwangerschaftsabbruchs Minderjähriger. Ein Ausblick auf anstehende Regelungsnotwendigkeiten bildet den Abschluß der Arbeit.