Liebe, sagt er
Minifest eines Stalking-Objekts
Cara-Julie Kather
Zu Beginn ihres Masterstudiums und ihrer Promotion erfuhr die Autorin Cara-Julie Kather durch einen Nachbarn Stalking: Die Gleichzeitigkeit von feministischer Theorie und patriarchaler Gewalt in ihrem Leben lässt situiertes (biografisches) Wissen mit theoretischem Wissen verschmelzen. In dieser Verschmelzung stellt sich die Frage nach dem Überleben nach dem Überleben: Die Frage nach Sprache und Narrativen für das Erlebte und die Frage danach, wie man nach Prozessen der Degradierung wieder ein Selbst wird. Carter greift das biografische Schreiben von Frauen* auf, indem sie von ihren Erlebnissen des Stalkings und der daran anschließenden institutionellen Gewalt erzählt. An die Erzählung ihrer Geschichte schließt sie verschiedene Explorationen und Analysen an. Sie widmet sich den Fragen der Benennung, der Bezeichnung, der Ermöglichung feministischen Denkens und der Frage nach einem Verstehen dessen, was ihr – und nicht nur ihr – passiert ist.