Unternehmerfamilien im krisenreichen 20. Jahrhundert
Zwischen Spürsinn und Sinnverlust
Thomas Urban
Dieses Buch verknüpft am Beispiel von acht Fallbeispielen aus Deutschland und der Schweiz erstmals die Krisenfestigkeit von Unternehmerfamilien historisch fundiert mit Befunden aus der Entwicklungspsychologie, Managementforschung und Ressourcenökonomik. Konzeptionell steht die Resilienz im Zentrum. Das aus einer Leipziger Habilitationsschrift hervorgegangene Buch arbeitet die hierfür bis heute notwendigen Ressourcen heraus, die zumeist aus der Familie stammen und eine erfolgreiche Krisenverarbeitung befördern. Zugleich wird die zu Tage tretende Verwundbarkeit von Familie und/oder Unternehmen deutlich, wenn diese Ressourcen fehlen oder ins Negative umschlagen. Methodisch basiert die Studie auf Tiefenbohrungen in einer reichhaltigen historischen Quellenüberlieferung – vom Briefwechsel während beider Weltkriege, über Denkschriften und Sitzungsprotokolle bis hin zu den selbst entwickelten Morgengebeten eines Firmenpatriarchen. Indem es historisch geformte Verhaltensweisen und -muster von Unternehmerfamilien im krisenreichen 20. Jahrhundert sichtbar macht, erweitert das Buch nicht nur die Erkenntnisse der Forschung, sondern gibt auch der Praxis Denkanstöße für die Gegenwart.