Die Fäden des globalen Marktes
Eine Sozial- und Kulturgeschichte des Welthandels am Beispiel der Handelsfirma Gebrüder Volkart 1851–1999
Christof Dejung
Das Handelshaus Gebrüder Volkart exportierte ab 1851 Baumwolle und andere Kolonialwaren aus Indien und wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer der größten Kaffee- und Baumwollhandelsfirmen der Welt. Inwiefern profitierte Volkart als Schweizer Firma vom Ausbau der britischen Kolonialherrschaft in Südasien? Weshalb kam es zu Spannungen zwischen multinational operierenden Handelshäusern und kolonialen Bürokratien? Wie gelang es europäischen Firmen, Netzwerke mit einheimischen Kaufleuten in verschiedenen Teilen der Welt zu knüpfen? Inwiefern wurden globale Märkte durch die Handlungsmacht indigener Bauern und Zwischenhändler mitgeprägt? Diese Studie greift auf einen umfangreichen, bisher weitgehend unerschlossenen Quellenbestand zurück. Sie verortet sich an der Schnittstelle von Wirtschafts-, Global- und Kulturgeschichte und legt dar, dass Märkte nicht bloß Orte von materiellem Austausch waren, sondern auch soziale Strukturen darstellten, die sich durch die Handlungen einzelner Akteure herausbildeten.