Ablass, Papsttum und Bettelorden im 13. Jahrhundert
Étienne Doublier
Der Band stellt den beeindruckenden Aufstieg des Ablasses im Laufe des 13. Jahrhunderts in den Mittelpunkt, als er sich von einem marginalen und auf wenigen Regionen beschränkten Gebrauch zu einer der beliebtesten Frömmigkeitspraktiken überhaupt und somit zu einem gewaltigen Massenphänomen entwickelte. Untersucht wird dabei in erster Linie die Rolle, die bei dieser Ausbreitung die jüngst entstandenen Bettelorden einnahmen, insbesondere die Prediger- und Minderbrüder. Es wird deutlich, dass auf der einen Seite der Ablass zur Etablierung der Mendikanten und ihrer Seelsorge maßgeblich beitrug, während auf der anderen Seite die Legitimität des umstrittenen Instituts von prominenten Theologen aus den Reihen der neuen Orden nachhaltig untermauert wurde. Von diesem Prozess profitierte aber am Ende vor allem das Papsttum, das sich dadurch als höchste heilsvermittelnde Instanz der Christenheit profilierte.