Archivische Überlieferungsbildung im Spiegel von Bewertungsdiskussion und Repräsentativität
Matthias Buchholz
Am Beispiel von Sozialhilfeakten beschreibt das Buch die „Logik“ von statistischen Auswahlverfahren, die in Archiven Anwendung finden. Begleitet wird diese Analyse von einer in ihrer Ausführlichkeit bisher einzigartigen kritischen Würdigung der deutschen Bewertungsdiskussion und einem Exkurs, der die Aussagekraft der in Augenschein genommenen Überlieferung unter Nutzungsgesichtspunkten zu evaluieren sucht. Hierbei erweist sich der ausführliche bewertungstheoretische Introitus als besonders aufschlussreich, weil er dank seiner informationswertorientierten Perspektive die theoretischen Defizite archivischer Überlieferungsbildung und ihre möglichen praktischen Folgen offenzulegen vermag. Der Autor verdeutlicht, dass auch für formalisierte Verfahren archivischer Überlieferungsbildung inhaltliche Wertungsmaßstäbe als unverzichtbare Bezugsgrößen gelten müssen.