„Zehn Brüder waren wir gewesen…“
Spuren jüdischen Lebens in Neukölln
Dorothea Kolland
Um 1930 leben etwa 3.000 Juden im traditionellen Arbeiterbezirk Berlin-Neukölln. Als Arbeiter, einfache Angestellte und kleine Kaufleute sind sie fast vollständig in das soziale, gesellschaftliche und politische Gefüge des Bezirks integriert. Durch die Nationalsozialisten wird diese jüdische Kultur in Neukölln – wie auch andernorts – nicht nur zerstört; es werden auch alle Spuren jüdischen Lebens verwischt.
Die Autoren dieses Buches beschreiben die Lebens- und Arbeitswirklichkeit jüdischer Menschen seit 1900 – und zwar der „kleinen“, nicht der berühmten Leute. Neben der akribischen Spurensuche in vielen Archiven dokumentiert es auch die Erinnerungen von jüdischen Zeitzeugen, die einst ihre Kindheit und Jugend in Neukölln verbrachten.
Erstmals anlässlich des 50. Jahrestages der Pogromnacht 1988 erschienen, liegt es nun in einer überarbeiteten, erweiterten und wissenschaftlich aktualisierten Neuausgabe vor, die auch das Neuköllner Gedenkbuch beinhaltet.