Zur Rede Stellen
Die performativen Textinstallationen der Lyrikerin Barabara Köhler
Anneka Metzger
Wer spricht, wenn in einem Text ‚Ich‘ gesagt wird? Wie entsteht ein Sprachraum? Wie muss ein Text beschaffen sein, um in seinem spezifischen ortsgebundenen Kontext zu wirken? Worin liegen die Möglichkeiten und Grenzen, mit Sprache in künstlerischen Zusammenhängen zu ‚handeln‘?
Anhand der Textinstallationen Barbara Köhlers stellt Anneka Metzger die Frage nach der performativen Dimension von Lyrik und erörtert die poetische Praxis des ‚Zur Rede Stellens‘ im Kontext poetologischer Ausgangspunkte und Traditionsbezüge. Als zentral stellt sich dabei die Frage nach den sprachlichen Dimensionen der Subjektivität heraus.
In der Verbindung von literaturwissenschaftlichen, kunsthistorischen und sprachtheoretischen Forschungsansätzen zeigt die Verfasserin, dass Köhlers Projekte und Interventionen im öffentlichen Raum die Möglichkeiten der Sprache erweitern, jedoch ohne ihre Fundierung im Schreiben grundsätzlich aufzugeben. Das performative und medienkritische Potential der Installationen, die Frage nach Autorschaft und Rezeption, sowie der Umgang mit sprachlichen und gesellschaftlichen Konventionen, werden dafür am Beispiel aktueller installativer und partizipativer Kunstpraktiken diskutiert.