‚Untitled‘ et al.
Irritation von Geschichts- und Identitätskonstruktionen in der Kunst Danh Vos
Sascha Wölck
„Es gibt da diese Filmszene in Shohei Imamuras Intentions of Murder. Sie zeigt eine Vergewaltigung, es ist die erste. Wenn Sie diese Szene schön finden, dann denken Sie das vielleicht auch über meine Kunst“ (Danh Vo).Einvernehmlich darüber, dass Schönheit nicht das wichtigste Motiv in der Kunst Danh Vos ist, nimmt Sascha Wölck eine Perspektive auf dessen Arbeiten ein, die sich nur am Rande für ästhetische Kriterien interessiert. Für die Rezeption schlägt er eine Lesart vor, die Danh Vos Kunst als diskursiven Raum für spätmoderne Subjekt-Konstruktionen und postkoloniale Modelle versteht und die Fragen von monolithischen Identitäten, Repräsentationen kultureller Andersheit, Migration und dessen jeweilige Geschichten reflektieren.Als kuratorischer Mitarbeiter des Festivals „Đồng Xuân – Vietnamesen in Berlin“ war der Autor an der Realisierung mehrerer Beiträge Danh Vos beteiligt. So geht seine Betrachtung von diesen Beiträgen aus und zieht dann weitere zentrale Arbeiten wie die ‚Untitled‘, ‚Good life‘ und ‚Vo Rocasco Rasmussen (2003-)‘ mit ein.