Leistungseinschätzung und Selbstwertgefühl bei Kindern in der Schuleingangsphase
Eine empirische Untersuchung an Wiener Volksschulen
Christina Schenz
Wie gelingt es dem Individuum, ein Bild von der eigenen Person zu entwerfen? Handelt es sich dabei um bewusste Lernprozesse oder verfügt der Mensch von Geburt an über ein Ich- Bewusstsein? Durch den Schuleintritt werden entscheidende Veränderungen im Lebensalltag in Gang gesetzt und der Erfahrungsbereich der Kinder stark erweitert. Die Übernahme neuer Rollen, der Erwerb von außerfamiliären Bezugspersonen, wie z.B. LehrerInnen, und die zunehmende sozialer Vergleichsinformationen sind für die Genese des Selbstkonzepts dabei von ausschlaggebender Bedeutung. Im Buch wird nun einerseits der Frage nachgegangen, ob Kinder bereits in der Schuleingangsphase in der Lage sind, eigenes Verhalten und Handeln zu reflektieren und welche emotionalen Selbstbewertungen dabei andererseits zum Tragen kommen. Dass es sich im Zusammenspiel zwischen schulischer Leistung und Selbstwertgefühl nicht um einen einseitigen Effekt handelt, sondern von einer spiralförmigen Beziehung ausgegangen werden muss, konnte in einigen Untersuchungen bereits nachgewiesen werden. Wenig erforscht ist aber der Zeitpunkt dieser Entwicklungsspirale und es deutet viel darauf hin, dass die Schuleingangsphase in dieser Hinsicht bislang nur wenig Beachtung gefunden hat. Das Ziel der Untersuchung ist es, die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen schulischer Leistung, Leistungseinschätzung und dem Selbstwertgefühl von SchulanfängerInnen zu verdeutlichen und Sensibilität individueller Entwicklungsphasen zu schaffen.