Das Kappele („die Kapile“) ob Jadersdorf
Eine spätantik-frühmittelalterliche Höhensiedlung in Oberkärnten
Sabine Felgenhauer-Schmiedt
Auf dem Kappele ob Jadersdorf fanden sich Siedlungsspuren, die bis in die Urnenfelder- und Hallstattzeit zurückreichen. Vom 2. bis zum 4. Jahrhundert nach Christus dürfte es hier vermutlich nur sporadische Begehungen und kein intensives Wohnen gegeben haben. Im 5. Jahrhundert n. Chr. kommt es dann wieder zu einer intensiven Besiedelung und Bebauung. Im späten 5. und im 6. Jahrhundert begegnet uns auf dem Kappele eine Siedlung mit frühstädtischem Charakter mit vielfältigem Handwerk und Handel, wodurch sich die Anlage in eine Reihe mit Höhensiedlungen im mittel-, südostalpinen und auch süddeutschen Raum stellen lässt. Eine Brandkatastrophe Ende des 6. Jahrhunderts beendete die Blütezeit. Danach geht die Zahl der Funde zurück, bis sie im 10. Jahrhundert schließlich ganz abbrechen. Erst aus dem Spätmittelalter wurden wieder einige Gegenstände gefunden. Die Autorin hat die Befunde und Funde aus den Grabungen untersucht und nach Zeitabschnitten (Urzeit, Römerzeit, Spätantike und Frühmittelalter, Spätmittelalter) sowie innerhalb derselben nach Werkstoff und Funktionseinheiten gegliedert. Ergänzend dazu hat Erich Pucher einen Beitrag über die den spätantiken Knochenfundkomplex verfasst.