Ägypten-Bilder
Akten des »Symposions zur Ägypten-Rezeption«, Augst bei Basel vom 9.-11. September 1993
Bertrand Jaeger, Elisabeth Staehelin
Das Buch enthält zwölf überarbeitete Vorträge, die im September 1993 während eines Symposions zu Ehren des Ägyptologen Erik Hornung gehalten wurden, und zusätzlich einen Artikel aus dessen eigener Feder. Der Bogen ist weit gespannt, entsprechend der Breite des Themas, das die zweifache Ägypten-Rezeption, sowohl im Altertum als auch in der Neuzeit umgreift. So werden einerseits Wirkungen auf das Alte Testament und die griechisch-römische Antike, andererseits auf Europa von Renaissance und Barock, bis ins 18. und 19. Jahrhundert hinein aufgezeigt. Dabei kommen ganz aktuelle Fragen ins Gesichtsfeld, wie etwa die nach vorchristlichen Wurzeln des Antisemitismus oder das Problem von göttlichem Erproben und Versuchen anhand der Josephs-Geschichte mit ihren altägyptischen Einflüssen. Ein Beitrag zeigt, wie man im 19. und weit ins 20. Jahrhundert hinein ägyptische Darstellungen als Zeugnisse biblischer Ereignisgeschichte zu verstehen suchte. Weitere Artikel befassen sich mit der Interpretatio aegyptiaca griechischer Mythen in Pompei, mit der religiösen Deutung des Todes des Kaiserlieblings Antinoos und mit einer nachantiken Gestalt der Isis als Göttin der Natur. Es fehlt nicht die Beschäftigung mit Einflüssen pharaonischer Gedanken- und Formenwelt auf die neuzeitliche Kunst und Literatur und mit möglichen ägyptischen Einwirkungen auf den Entwicklungsgedanken der Goethezeit. Daneben kann Ägypten aber auch als das bedrohlich Fremde empfunden und gefürchtet werden. Schließlich wird im Gegensatz dazu nach der andauernden Konjunktur sogenannter ägyptischer Weisheit bis in unsere Zeit gefragt und diese als Ägyptosophie von Ägypten-Rezeption und Ägyptomanie abgesetzt.