Kampagnen, Spione, geheime Kanäle
Die Stasi und Willy Brandt
Daniela Münkel
Die Publikation beleuchtet anhand des Themas „Die Stasi und Willy Brandt“ auf exemplarische Weise zentrale Aspekte einer vierzigjährigen deutsch-deutschen Teilungsgeschichte, die immer auch eine Geschichte von Verflechtungen war.
Um die Person Willy Brandts entfaltete sich ein breites Spektrum unterschiedlichster MfS-Aktivitäten, die die DDR-Geheimpolizei unter dem Begriff „Arbeit im und nach dem Operationsgebiet“ fasste. Geplante und realisierte Diffamierungskampagnen, Kooperationsangebote, „geheime“ Verhandlungs- und Gesprächskanäle werden genauso in den Blick genommen wie die Berichterstattung der Staatssicherheit über Willy Brandt an die Partei- und Staatsführung.
Die „Affäre Guillaume“ war gleichzeitiger Höhe- und Tiefpunkt jahrzehntelanger, auf Willy Brandt bezogener Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Neben Agenten im Umfeld Brandts und dem manipulierten Misstrauensvotum von 1972 behandelt dieser Band weitere Aspekte des Themas, das durch einen grundlegenden Wandel der Haltung von SED und Staatssicherheit gegenüber Brandt bestimmt ist, der seinerseits vom „Kalten Krieger“ zum Entspannungspolitiker wurde.