Kunst und Religion: Eine indische Perspektive

Kunst und Religion: Eine indische Perspektive von Amaladass,  Anand, Tschuggnall,  Peter
Anand Amaladass studierte englische Literatur, Sanskrit und Indologie, Philosophie und Theologie und war Professor für Sanskrit und indische Philosophie in Chennai. Gastprofessuren führten ihn nach Bengalore, Würzburg und Rom, nach wie vor alljährlich nach Wien. Seine international angesehenen Forschungsinitiativen kreisen um die tamilische Kultur, den Dialog zwischen Kunst und Religion, die Geschichte des Christentums in Indien und um interreligiös orientierte Begegnungen. Amaladass veröffentlichte u.a. Introduction to Philosophy (Chennai, 2001), Śiva tanzt in Südindien (Anif/Salzburg, 2009) und Christian Themes in Indian Art (New Delhi, 2012, gemeinsam mit Gudrun Löwner).
Aktualisiert: 2023-04-06
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Ästethik und Theologie

Ästethik und Theologie von Amaladass,  Anand
Kunst als „Lebensmittel“ und als „Glaubensmittel“ zu deuten, bildet den Ausgangspunkt für eine religionsgeschichtliche Darstellung des Verhältnisses von Ästhetik und Theologie in hindu-christlicher Perspektive. Das Ziel der Kunst und der Religion ist Vermittlung von Transzendenz: die Entdeckung der göttlichen Dimension. Auf ästhetischem Weg identifiziert Anand Amaladass – trotz Unterschieden zwischen den Kulturen – in der hindu-indischen Tradition funktionelle Entsprechungen zu christlichen Begriffen wie Theologie, Offenbarung, Transzendenz, Sakrament und Theodizee. Auf diese Weise leistet er einen wichtigen Beitrag zum interreligiösen Dialog und trägt somit entscheidend zur gegenseitigen Befruchtung und Bereicherung bei.
Aktualisiert: 2022-08-19
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Übersetzen

Übersetzen von Amaladass,  Anand, Baatz,  Ursula, Boteva-Richter,  Bianca, Dussel,  Enrique, Fornet-Ponse,  Thomas, Gmainer-Pranzl,  Franz, Kaloianov,  Radostin, Oduwole,  Ebunoluwa O., Shorny,  Michael, Wimmer,  Franz Martin, Wiredu,  Kwasi
"Übersetzung" lautet das Thema der vorliegenden Nummer 24. Damit steht ein zentrales Problem interkulturellen Philosophierens im Mittelpunkt dieser Nummer. Denn Grundvoraussetzung für die Annäherung an und Auseinandersetzung mit Denktraditionen, Konzepten, Ideen, Diskussionen und Lösungsansätzen aus anderen Regionen der Welt ist ein sprachlicher Zugang - und damit das Übersetzen in eine von uns beherrschte Sprache. Der Akt des Übersetzens zieht sogleich eine ganze Reihe philosophischer und auch rein praktischer Probleme nach sich: Wie kann ein Begriff, ein Konzept, eine Idee aus einem anderen soziohistorischen, kulturellen, religiösen und sprachlichen Hintergrund vo vermittelt werden, dass einerseits möglichst wenig an Inhalt und Kontext verloren geht und andererseits trotzdem ein Verstehen, im Sinne eines Nachvollziehens, in meiner Sprache möglich ist? Wie kann vermieden werden, dass im Prozess der Übersetzung eine Übertragung der eigenen epistemologischen Voraussetzungen, der in unserer Sprache verankerten Denkstrukturen und Bilder, zu einer Verzerrung der zu übersetzenden Gedanken führt? Kann das überhaupt vermieden werden? Ist Übersetzung also überhaupt möglich oder nicht? Und ist der Prozess des Übersetzens, des Aneignens des Anderen nicht bereits wieder ein kolonisierender, unterdrückender Akt der Einverleibung und Anpassung des Anderen an das Eigene? Es ist uns eine große Freude mitzuteilen, dass Professor Wimmer im Oktober 2010 für seine Pionierarbeiten zur interkulturellen Philosophie mit dem "Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" ausgezeichnet worden ist. Ein Beitrag dieser Nummer widmet sich den Leistungen Franz M. Wimmers. Das FORUM dieser Nummer enthält diesmal drei Beiträge: Enrique Dussel plädiert für die Anerkennung und Akzeptanz des Werts und der Geschichte aller regionalen philosophischen Traditionen auf der Erde und fordert, dass sich das auch in der philosophischen Lehre widerspiegeln sollte. Der Beitrag von Radostin Kaloianov beschäftigt sich mit der Debatte um den Begriff "Multikulturalismus", und Thomas Fornet-Ponse bringt uns das Denken von Xavier Zubiri und Ignacio Ellacuría näher. An den großen Vorreiter eines interkulturellen Philosophierens und eines interreligiösen Dialogs, Raimundo Panikkar, verstorben am 26. August 2010 im Alter von 98 Jahren, erinnert ein Nachruf von Anand Amaladass und Ursula Baatz.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Formen des Philosophierens

Formen des Philosophierens von Amaladass,  Anand, Ambos,  Tina Claudia, Assmann,  Jan, Elberfeld,  Rolf, Kimmerle,  Heinz, Ross,  Martin, Shorny,  Michael, Tiedemann,  Paul
Die vorliegende Ausgabe von polylog widmet sich im Schwerpunktthema den Darstellungsformen der Philosophie. Dieses Thema ist zwar im interkulturellen Diskurs stets präsent, hat jedoch noch immer nicht die erforderliche Aufmerksamkeit gefunden. Dank des Engagements von Tina Ambos und Martin Ross ist es gelungen, in diesem Heft zumindest einige Aspekte dieses weitreichenden Themas zu behandeln, das im u¨brigen auch fu¨r eine Relecture der europäischen Philosophie fruchtbare Perspektiven enthält. Im Forum fasst Paul Tiedemann ju¨ngere sinologische Studien u¨ber den Begriff der Menschenwu¨rde innerhalb des chinesischen Denkens zusammen. Dabei macht Tiedemann zu Recht darauf aufmerksam, dass bereits innerhalb des europäischen Denkens unterschiedliche Begriffe der Menschenwu¨rde entwickelt worden sind und sich erst im Renaissancedenken ein Verständnis der dignitas hominis herausbildet, an das das spätere Menschenrechtsdenken anknu¨pfen konnte. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welcher Begriff von Menschenwu¨rde dem aktuellen 'Streit der Sinologen' u¨ber chinesische Quellen des Menschenrechtsdenkens zugrunde liegt. Es wäre fu¨r uns äußerst erfreulich, wenn diese Frage in den nächsten Heften mit neuen Beiträgen weiter behandelt werden könnte.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Biotechnologie in interkultureller Perspektive

Biotechnologie in interkultureller Perspektive von Amaladass,  Anand, Baier,  Karl, Gehring,  Petra, Graneß,  Anke, Ilkiliç,  Ilhan, Schirilla,  Nausikaa, Schlieter,  Jens, Sherwin,  Byron L., Shorny,  Michael, Tangwa,  Godfrey B
Das Schwerpunkthema der vorliegenden Ausgabe von polylog ist in der Reaktion bereits seit längerer Zeit diskutiert worden. Nach Vorarbeiten von Rolf Elberfeld konnte das Projekt, die Probleme der Humangenetik aus interkultureller Perspektive zu beleuchten, dank des Engagements von Anke Graneß und Nausikaa Schirilla nun tatsächlich realisiert werden. In den Beiträgen des forum ist der Blick nach Asien gerichtet. Anand Amaladass (Chennai) gibt einen Einblick in indische Ontologien. Karl Baier fu¨hrt die Diskussion um transreligiöse Prozesse, die von Roland Faber in polylog 9 (2003) angestoßen worden ist, mit dem Beitrag 'Kyôto goes Bultmann' weiter.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Toleranz

Toleranz von Amaladass,  Anand, Ben Abdeljelil,  Jameleddine, Boteva-Richter,  Bianca, Holzleithner,  Elisabeth, Loh,  Werner, Mall,  Ram Adhar, Olivé,  León, Riedenauer,  Markus, Schelkshorn,  Hans, Shorny,  Michael, Wimmer,  Franz Martin
Hans Schelkshorn Toleranz Ein umstrittener Begriff interkultureller Philosophie Einleitung Der Begriff der 'Toleranz' ist im interkulturellen Bereich bereits seit längerem nicht ohne Gründe in Verruf geraten. Erstens ist der Begriff der 'Toleranz' allein in der westlichen Tradition ausgebildet worden; zweitens scheint 'Toleranz' die bloße Duldung, nicht jedoch die Anerkennung anderer zu implizieren. Dennoch haben wir uns vor allem im Blick auf die enorme Wirkungsgeschichte in und außerhalb Europas für eine erneute Auseinandersetzung mit dem Begriff 'Toleranz' entschieden. Dabei sollte allerdings das Spektrum der Problematisierung nicht auf den engen Bereich begriffsgeschichtlicher Analysen eingeschränkt werden. Aus diesem Grund werden in verschiedenen Beiträgen jeweils die Ambivalenzen von Theorie und Praxis der Toleranz schonungslos aufgezeigt, aber auch von Äquivalenten, wie z. B. die Konzeption eines indischen Inklusivismus oder die vormoderne Konzeption eines Religionsfriedens bei Nikolaus von Kues. Jameleddine Ben-Abdeljelil und Franz-Martin Wimmer stellen ihrem Beitrag eine allgemeine und zugleich betont realistische Begriffsdefinition von 'Toleranz' voran. Toleranz bezeichnet demnach ein Set an Normen, durch die eine qualitative Mehrheit ihre Beziehungen gegenüber einer Minderheit regelt, und zwar in ihrem eigenen Interesse, allerdings ohne Absicht, den Anderen zu eliminieren. Von dieser Definition von Toleranz her können nach Ben-Abdeljelil/Wimmer sowohl die Toleranzideen in der europäischen Aufklärung als auch in der islamischen Philosophie bzw. Theologie des Mittelalters als je spezifische Ausprägungen behandelt werden. In der Auseinandersetzung mit islamischen Toleranzkonzepten wenden sich die Autoren gegen essentialistische Ansätze, die stets auf die verengende Alternative zusteuern, ob es in 'der' islamischen Tradition 'die' Toleranz gibt oder nicht. Ben-Abdeljelil/Wimmer schlagen demgegenüber den 'weiten' Weg über die Kulturgeschichte ein, da sich der Islam von Anfang an in ethnisch und kulturell äußerst heterogenen Gesellschaften ausgebreitet hat. Aus diesem Grund sind bereits in früher Zeit unterschiedliche interreligiöse Konstellationen entstanden, in denen das Verhältnis zwischen Islam und anderen Religionen jeweils auf unterschiedliche Weise bestimmt worden ist. Als Beispiele dafür werden die vielschichtig 'verwobenen Diskurse' zwischen Juden, Christen und Muslimen in Andalusien, die Verbindungen zwischen der Traditionskritik der Karäer, einer jüdischen Sekte, und der Schia im islamischen Beeich, und die Apologetik von Maimonides angeführt. Im Unterschied zu den vormodernen Formen gegenseitiger Beeinflussung kommt es durch Kolonialismus und nationalistische Selbstbehauptungsbewegungen in der Neuzeit zu monokulturellen Verengungen, denen nach Ansicht der Autoren durch einen neuen Begriff einer 'aktiven Toleranz' zu begegnen wäre. Auf ein frühes Modell aktiver Toleranz wird zuletzt auf das 'Haus der Weisheit' in Bagdad (8. Jh. u. Z.) verwiesen, wo nicht nur Vertreter aller bekannten Religionen, sondern auch Atheisten und Materialisten zu Gesprächen eingeladen worden sind. Markus Riedenauer greift in seinem Beitrag Aufgeklärte Religion als Bedingung interreligiösen Diskurses nach Nikolaus Cusanus ein, wie er selbst betont, vormoderne Gestalt des Umgangs mit religiöser Differenz auf. Denn Nikolaus von Kues setzt sich in der berühmten Schrift De Pace Fidei (Der Friede im Glauben; 1453) das Ziel, verschiedene Religionen durch ein vertieftes Denken des Absoluten auch auf theoretischer Ebene zu einen. Im Unterschied zur späteren Entwicklung der Toleranz-Idee, die das Konfliktpotential religiöser Differenz vor allem durch politische bzw. rechtliche Regelungen und klare Kompetenztrennungen zu entschärfen versuchte, ist daher bei Nikolaus von Kues noch ein ungebrochener Glaube an die Wahrheitsfähigkeit religiöser Fragen mächtig. Dennoch ist in jüngerer Zeit das Interesse Cusanus deutlich gestiegen. Die Gründe dafür liegen, wie Riedenauer aufzeigt, vor allem im Erkenntnis- und Religionsbegriff des Cusaners, in dem bereits in aller Deutlichkeit die geschichtliche Gestalt von Religionen als je perspektivische Entwürfe des menschlichen Geistes und damit als Kulturphänomene begriffen werden. Die Einsicht in die geschichtliche Bedingtheit religiöser Traditionen bildet allerdings bloß die Grundlage für ein Gespräch der Religionen, indem nach Nikolaus von Kues jeder Gesprächspartner zum Absoluten selbst vorzudringen hat. Trotz der unübersehbaren christlichen Vorgaben, in der die Grenzen seiner Utopie eines Religionsfriedens deutlich zutage treten, enthält der Anspruch seines Denkens durchaus aktuelle Bedeutung. Denn angesichts der fundamentalistischen Verhärtungen in fast allen Religionen der Erde stoßen äußerliche Strategien einer Befriedung religiös motivierter Konflikte auf Grenzen. Der rechtlichen Zähmung der Religion muss eine innere Selbstaufklärung folgen, in der die eigenen Wahrheitsansprüche nicht bloß aus pragmatischen Gründen der Friedenssicherung, sondern auch aus religionsphilosophischen Gründen auf das wahrhaft Absolute hin relativiert werden. Elisabeth Holzleithner zeichnet in ihrem Beitrag Toleranz: Geistesgeschichtliche Perspektiven eines umstrittenen Begriffs die wichtigsten Stationen nach, in denen sich in der neuzeitlichen Philosophie Europas die Idee religiöser Toleranz herausgebi ldet hat. Eine wichtige Voraussetzung der Toleranzidee wird nach Holzleithner bereits bei Pierre Bodin gelegt, der in seiner politischen Philosophie die Aufgabe staatlicher Macht auf die Sicherung des Friedens einschränkt. John Locke spricht darüber hinaus dem Staat prinzipiell die Kompetenz in Glaubensfragen ab. Pierre Bayle hingegen bricht als erster mit der von Locke noch bekräftigten Annahme, dass Religion für die öffentliche Moral unverzichtbar sei. Trotz aller Verdienste Bayles entwickelt sich nach Holzleithner die Toleranzidee nicht nach der Logik eines linearen Fortschrittsdenkens. Vielmehr bleiben bereits bei Bayle, aber auch bei Kant Probleme offen, die nur in einer integralen Rekonstruktion der europäischen Toleranzidee, in der Differenzierungen und Einsichten aus allen Etappen miteinander verbunden werden, zu lösen sind. Im Beitrag Inklusivismus als indische Denkform der Toleranz setzt sich Anand Amaladass, Indologe und Jesuit aus Chennai, mit einem Toleranz-Diskurs auseinander, der vor allem von neohinduistischen Denkern und euroamerikanischen Indologen geführt worden ist. Im 19. Jahrhundert hatte der Neohindu Radhakrishnan in seiner Ausgabe der Bhagavadgita den Abschnitt von Kap. 7,20ff., wo Krsna sich als universelle, in allen Kulten gegenwärtige göttliche Macht vorstellt, mit dem Wort Toleranz (toleration) überschrieben. Der neohinduistische inklusivistische Toleranzbegriff ist, wie Amaladass, bereits eine Reaktion auf die westliche, insbesondere auf Hegel zurückgehende Konzeptionen der Aufhebung des indischen Denkens in einer universalen, im Christentum kulminierenden Religionsgeschichte. Dennoch ist der Versuch, religiöse Toleranz als Inklusivismus zu denken, wie die Debatte zwischen den Indologen Hacker, Halbfass u. a. zeigt, höchst ambivalent; denn auch in der neohindustischen Aufhebung anderer Religionen drohen wie zuvor bei westlichen Denkern sämtliche Differenzen zu verschwinden. Ohne Anerkennung des Anderen bricht allerdings eine wesentliche Voraussetzung eines interreligiösen Dialogs zusammen, so dass Toleranz zur bloßen Duldung herabsinkt. Im Unterschied zu Ben-Abdeljelil geht León Olivé (Mexiko) von einem normativen Begriff von Toleranz aus. Toleranz muss – so die zentrale These von Olivé – in ein Normen- und Institutionengefüge eingebettet sein, das auf den Prinzipien der Gleichberechtigung und sozialen Gerechtigkeit aufbaut. Toleranz im strengen Sinn des Wortes ist als 'horizontale Toleranz' zu fassen, in der die Beziehungen zwischen Menschen und Gruppen ihre Konflikte auf der Basis der Gleichberechtigung und konsentierter Verfahrensregeln zu lösen versuchen. Die 'vertikale Toleranz' hingegen, in der dominante Gruppen untergeordnete Gruppen 'tolerieren', dient nach Olivé bloß der Verschleierung von Machtverhältnissen. Toleranz wird daher systematisch mit der Idee sozialer Gerechtigkeit verbunden, die die Bedingungen für die Befriedigung der legitimen Grundbedürfnisse aller Mitglieder einer Gesellschaft und die Verwirklichung und Ausübung ihrer Fähigkeiten sicherstellt.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Gerechter Krieg?

Gerechter Krieg? von Amaladass,  Anand, Bernreuter,  Bertold, Binder,  Christina, Pilz,  Erich, Putzer,  Judith, Schelkshorn,  Hans, Shorny,  Michael, Thaler,  Mathias, Walzer,  Michael, Wimmer,  Franz Martin
Bei kaum einem anderen Thema gewinnen die Probleme interkultureller Philosophie eine solch bedrängende Konkretheit wie bei der Frage nach der Rechtmäßigkeit militärischer Gewaltausu¨bung. Obwohl in den letzen zwanzig Jahren das Völkerrecht in dramatischer Weise fortentwickelt worden ist und Fragen des Völkerrechts von sich aus bereits nach einer interkulturellen Bearbeitung verlangen, sind in den westlichen Debatten u¨ber humanitäre Interventionen und eine neue globale Friedensordnung philosophische Beiträge aus außereuropäischen Denktraditionen kaum präsent. Das Desiderat einer interkulturellen Behandlung einer völkerrechtlichen Friedensordnung, deren Testfall stets die Frage nach der Rechtfertigung militärischer Gewalt ist, wird auch mit dieser Ausgabe von polylog, dessen Schwerpunktthema von Judith Putzer, Mathias Thaler und Johann Schelkshorn betreut worden ist, nicht beseitigt werden. Die Probleme der Vorbereitung haben uns bewusst gemacht, dass wir bei diesem Thema noch am Anfang eines Diskurses stehen. Wir hoffen jedoch, dass die vorliegenden Beiträge zum Thema 'Gerechter Krieg?' weitere interkulturelle Auseinandersetzungen mit kosmopolitischen Themen anregen. Im forum werden ebenfalls zwei zentrale Themen interkultureller Philosophie behandelt. Franz-Martin Wimmer geht der Frage nach, ob sich aus den interkulturellen Begegnungen der Philosophie Maßstäbe fu¨r die kulturelle Entwicklung von Gesellschaften ergeben. Bertolt Bernreuter beleuchtet in seinem Beitrag die praktischen Erfordernisse interkulturellen Philosophierens.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Philosophie im 20. Jahrhundert

Philosophie im 20. Jahrhundert von Amaladass,  Anand, Ben Abdeljelil,  Jameleddine, Bennani,  Azelarabe Lahkim, Chaui,  Marilena, Elberfeld,  Rolf, Fornet-Betancourt,  Raúl, Labib,  Abdelaziz, Masolo,  Dismas A., Mimica,  Zoran, Nishida,  Kitarô, Obert,  Mathias, Panneerselvam,  S., Schirilla,  Nausikaa, Shorny,  Michael, Wimmer,  Franz Martin
Beim Thema dieser Nummer, der nichtokzidentalen Philosophie im 20. Jahrhundert, war von vornherein klar, dass es nur sehr fragmentarisch zu verwirklichen sein wu¨rde. Es hätte beispielsweise gute Gru¨nde dafu¨r gegeben, mehrere Beiträge zu China, zu Afrika oder auch zu Lateinamerika in diesem Zusammenhang anzuregen – und wahrscheinlich wären mehrere Hefte nötig gewesen, um einen einigermaßen guten Überblick zu geben. Nicht alles Geplante ist fertig geworden, sodass wir hoffentlich Nachträge zu diesem Thema in einer der nächsten Nummern bringen können. Hier finden Sie je einen Beitrag zur Philosophie in Lateinamerika (Fornet-Betancourt) und Afrika (Masolo), im islamisch-arabischen Raum (Ben-Abdeljelil, Labib und bennani), in China (Obert) und Japan (Elberfeld, sowie ein Beitrag von K. Nishida), sowie zwei Darstellungen zum philosophischen Denken des vergangenen Jahrhunderts in Indien (Amaladass und Panneerselvam). Die Art der Darstellung ist dabei recht unterschiedlich geraten, aber wir hoffen, dass Sie in jedem Fall Anregung und Gewinn bei der Lektu¨re haben. Wollte man in wenigen Worten sagen, was eigentlich die Philosophie des 20. Jahrhunderts gebracht hat, so wäre die Antwort daran zu messen, ob und wie weit sie dazu beiträgt, eine menschliche Welt zu schaffen. Letztlich sind alle noch so subtilen begrifflichen und methodologischen Reflexionen an diesem Maßstab zu messen – ob sie 'nicht nur auf der Höhe der Zeit, sondern ebenso auf der Höhe der Bedu¨rfnisse ihrer jeweiligen Kontexte' stehen, wie Fornet-Betancourt es hier fu¨r die lateinamerikanische Philosophie fordert. Wenn diese 'Kontexte' nicht nur die akademische Welt sein sollen und PhilosophInnen nicht nur fu¨r sich und fu¨r einander schreiben und denken, so wird jedenfalls der Ansatz einer interkulturell orientierten Philosophie seine Nagelprobe darin haben, ob es gelingt, aus einer Öffnung der Gespräche u¨ber herkömmliche Grenzen hinweg eine neue Qualität des Miteinander-Denkens zu entwickeln.
Aktualisiert: 2020-12-31
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