Jeden Tag ist der Mensch dem Einfluss von Dritten ausgesetzt. Durch hinterlistige Tricks wird versucht auf ihn Einfluss auszuüben. Dies trifft für die Politik wie auch für die Wirtschaft zu. Der Schwache kann sich der Hinterlist des Starken aber nur mit Hilfe der List erwehren. Dazu ist es notwendig, dass er die Möglichkeiten der List kennt.
Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Fachrichtungen äussern sich in ihren Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln zum Thema List und Hinterlist. Die Beiträge befassen sich unter anderem mit der List in der Literatur und im Märchen, der List im Spiegel der Heilsgeschichte, der juristischen List sowie der Kriegslist. So finden etwa die List der Chinesen und der Araber sowie die des Hochstaplers genauso Eingang in den vorliegenden Band wie beispielsweise die List bei Shakespeare, die Kriegslisten von Iulius Frontinus, Boris der Listige und gar der listige Jesu.
Aktualisiert: 2018-07-03
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Außer Ruth Finnegans Klassiker „Oral Literature in Africa“ (1970) gibt es kein methodologisch übergreifendes Werk, das die unterschiedlichen Ansätze zur oralliterarischen Forschung zusammenfasst. Dem steht in den letzten zwei Jahrzehnten ein stetig wachsendes Interesse an kulturvergleichenden, sozioanthropologischen und literarisch-ästhetischen Analysen afrikasprachlicher Texte gegenüber. Afrikas Kulturen befinden sich nicht nur im Übergang von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit, sondern insgesamt in einem Prozess des schnellen Wandels.
Wer die geistigen und sozialen Institutionen, die rechtlichen und religiösen Denk- und Lebensformen, Afrikas historische und literarische Traditionen, seine Poesie und Musik in ihrer Dynamik begreifen will, ist auf die mündlich vermittelten und schließlich auch verschriftlichten Sprachzeugnisse verwiesen.
Das Lexikon richtet sich an ein breit gefächertes Publikum. Es will einen möglichst schnellen Zugang zu dem weiten Feld afrikanischer Gedächtniskulturen ermöglichen. In erster Linie soll es zwar Studierenden die Orientierung und Einarbeitung in ein Spezialgebiet der afrikanistischen Oralistik erleichtern, aber auch dem interessierten Nichtspezialisten die Möglichkeit geben, sich anhand kurzer, zusammenfassender Artikel eine erste Vorstellung von einem Begriff oder einem thematischen Gegenstand zu verschaffen. Das Lexikon stellt somit einen ersten Schritt dar, das komplexe Gebiet der Oralistik in Afrika zu erschließen.
Jedes fachterminologische Stichwort enthält seine englisch- und französischsprachigen Entsprechungen, z.B. „Tonrätsel“ (Engl. tone riddle, Frz. devinette tonale). Zum besseren Auffinden sind diese außerdem am Ende des Werkes in eigenen Registern nochmals alphabetisch aufgeführt. Das Literaturverzeichnis, das vom Umfang her einen größeren Anteil des Lexikons ausmacht, enthält die zu den Stichwörtern zitierte Literatur. Wichtige Stichwörter sind z.B. Epos, Held, Hyperbel, Ideophon, Metapher, Metonymie, Spottlied, Tonharmonie, Vorsänger.
Aktualisiert: 2021-09-15
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INHALT
Erdmute Alber:
„Ein Purpurmantel für den König!“ – Transformationen der Machtverhältnisse zwischen Bauern, Häuptlingen und Kolonialverwaltung in Norddahomey 1900–1950
Thomas Bearth:
J.G. Christaller als Tonologe
Sebastian K. Bemile:
Multilingualism in Ghana
Elena Bertoncini-Zúbková:
Charles Mungoshi – a Bilingual Zimbabwean Novelist
Václav Blazek:
Toward Determining the Position of Mokilko within Chadic (A Lexicostatistic Analysis)
Siegmund Brauner:
Frühe Quellen zur Geschichte des Schona
Hans W. Debrunner:
Weisse Ba-Mbombok – Von Schkopp, Schürle und Haessig über die Basaa vor 1916
Csaba Ecsedy:
State in the State – Organizations of the Medicine Men of the Baruun, Sudan, Southern Funj
Ines Fiedler:
Zur Bildung des Progressivs im Aja
Till Förster:
Dörfliche Öffentlichkeit in einer bäuerlichen Gesellschaft Afrikas
Flavien Gbéto:
Tons flottants et ton flottant-déprimant B en gbe – examen d’un cas d’influence du ton de la consonne sur l’unité Y de la phrase Maxi Y # Z
Catherine Griefenow-Mewis:
Die Entwicklung des Oromo zur Schriftsprache
Gerd-Rüdiger Hoffmann:
Afrikanische Weisheitsphilosophie – Anmerkungen zu den Arbeiten von Henry Odera Oruka (Kenya) und
Kwame Gyekye (Ghana)
Uta Horn:
Zu Entstehung und Gebrauch des Lokativsuffixes -o im Baatonum
Suanu M. Ikoro:
The Raised Tone in Kana
Herrmann Jungraithmayr:
Minoritätensprachforschung in Afrika
Raimund Kastenholz:
Homorganer Nasal und Silbenstruktur der West-Mande-Sprachen aus vergleichender Sicht
Wilhelm J. G. Möhlig:
Semantische und pragmatische Analyse von Sprichwörtern im situativen Kontext. Beispiele aus dem Kerewe
Laurent Monnier / Lay Tshiala:
Pouvoir local à Mateko (Kwilu, Zaïre)
Helma Pasch:
Religiolekte des Sango
Viera Pawliková-Vilhanová:
Constructions of the Other – Race, Class and Status in Colonial Uganda
Hans Ritter:
Medizinische Traditionen der Twareg
Claude Savary:
Traditions orales – reflet de l’environnement en Afrique de l’Ouest
Michael Schlottner:
Oral traditions concerning musical instruments in northeastern Ghana – A case study of relative chronology
Théo R. Schneider:
Proverbs in translation – Critical remarks from a Southern African viewpoint
Thomas Schrör:
Bildungsprobleme der Maasai-Nomaden in Tansania – Das Projekt „Emanyata Secondary School“
Éva Sebestyén:
Legitimation through Landcharters in Ambundu Villages / Angola
Beat Sottas:
Problems and perspectives of scientific collaboration between Europe and Africa
Miklós Szalay:
Afrikanische Kunst als soziologisches Phänomen
Mauro Tosco:
The Historical Syntax of East Cushitic – A First Sketch
Ulrich Uchtenhagen:
Research of African Cultures and their Protection as Intellectual Property
Ulrich van der Heyden:
Der Einfluß der Unabhängigen Afrikanischen Kirchen in Südafrika auf den sogenannten Burenkrieg von 1899 bis 1902 – Eine Problemdarstellung
Aktualisiert: 2016-11-05
Autor:
Erdmute Alber,
Thomas Bearth,
Sebastian K Bemile,
Siegmund Brauner,
Norbert Cyffer,
Flavien Gbéto,
Herrmann Jungraithmayr,
Roland Kießling,
Reinhard Klein-Ahrendt,
Wilhelm J Möhlig,
Renate Richter,
Peter Sebald,
Harald Sippel,
Gabriele Sommer,
Beat Sottas,
Edgar Suter,
Katja Werthmann
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Die in der medialen Öffentlichkeit vorherrschende Wahrnehmung Afrikas als endemische Krisenregion wirft Fragen auf, die sich nicht nur an Afrika, sondern auch an uns selbst richten: Ist die Wahrnehmung Afrikas als defizitärer Kontinent nicht auch das Produkt einer defizitären Wahrnehmung, die weit in die uns mit Afrika verbindende Geschichte zurückreicht? Können wir uns die mentale und wirtschaftlich-politische Abkoppelung Afrikas und die daraus folgenden Wissens- und Verstehensdefizite in einer Welt, die uns täglich die globalen Interdependenzen in allen Lebensbereichen vor Augen führt, überhaupt leisten? Und wie verträgt sich die oft zu Tage tretende Unwissenheit über Afrika mit dem Anspruch einer sich vom Eurozentrismus emanzipiert glaubenden Wissenschaft.
In den Beiträgen dieses Sammelbands kommen Fachleute verschiedener Disziplinen zu Wort, die sich die Auseinandersetzung mit der vielschichtigen Realität und den Veränderungen unseres Nachbarkontinents zu ihrer Aufgabe gemacht haben, sowie namhafte Exponenten der öffentlichen Meinungsbildung. Das Themenspektrum reicht von Kunst und Literatur über Konflikt- und Wirtschaftsforschung bis hin zu Fragen des Gesundheitswesens.
Ziel ist nicht die restlose Deutung aller "Rätsel" Afrikas, wohl aber – als bescheidener Schritt in diese Richtung – die Erschliessung neuer Wege des Verstehens. Dazu gehört die Information über wenig bekannte Aspekte scheinbar vertrauter Probleme und deren Einordnung in globale Zusammenhänge und lokale Perspektiven. Dazu gehört aber auch die in der Auswahl der Referentinnen und Referenten zum Ausdruck kommende Erkenntnis, dass Verstehen den Dialog mit Afrika nicht erst ermöglicht, sondern voraussetzt.
Aktualisiert: 2022-08-02
Autor:
Heirnich Balz,
Thomas Bearth,
Rose M Beck,
Barbara Becker,
Heike Behrend,
Helmut Bley,
Else K Bünemann,
Robert Carsky,
Guéladio Cissé,
Emmanuel Compaoré,
Lucien N Diby,
Rebekka Ehret,
Diomandé Fan,
Till Förster,
Emmanuel Frossard,
Ursula Helg,
Julian Th Hottinger,
Hans Hurni,
Rolf Kappel,
Said A Khamis,
Valéry H Kouamé,
Gesine Krüger,
Ticky Monekosso,
Astrid Oberson,
Roger Pfister,
Claudia Roth,
Peter Schaber,
David Signer,
Mikós Szalay,
Marcel Tanner,
Sibiri J Taonda,
Guy Thomas
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