Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie

Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie von Bölsche,  Wilhelm, Braakenburg,  Johannes J.
Frontmatter -- Inhalt -- Vorwort -- Erstes Capitel. Die versöhnende Tendenz des Realismus -- Zweites Capitel. Willensfreiheit -- Drittes Capitel. Unsterblichkeit -- Viertes Capitel. Liebe -- Fünftes Capitel. Das realistische Ideal -- Sechstes Capitel. Darwin in der Poesie -- Siebentes Capitel. Eine Schlussbetrachtung -- Zeitgenössische Rezensionen -- Nachwort des Herausgebers -- Nachwort zur Textgestalt -- Bibliographie der Schriften von Wilhelm Bölsche -- Namenregister
Aktualisiert: 2023-05-29
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Der Ursprung der Kunst

Der Ursprung der Kunst von Bölsche,  Wilhelm
Wie kommt der Mensch zur Kunst? Was ist ihre Abstammung? Kunst ist laut Wikipedia vom Ursprung her eine kultische Erscheinung, die sich zeitgleich oder im Zusammenhang mit vorzeitlichen Kulten oder Religionen entwickelte. Sowohl Malerei und Skulptur als auch Musik und Tanz treten bereits in der Altsteinzeit in Erscheinung. Zu den frühesten Zeugnissen von Kunst gehören die knapp 40.000 Jahre alten Elfenbeinfiguren aus dem Lonetal, die Flöten aus dem Geißenklösterle oder die Höhlenmalereien aus der Grotte Chauvet. Historisch entwickelten sich die Künste aus ihrem Beitrag zur materiellen Organisation von Kulten und Ritualen. In der Frühzeit menschlicher Entwicklung ist das Auftreten von Kunst einer von mehreren Indikatoren für die Bildung von Bewusstsein und menschlichem Denken.1 Eine populäre Darstellung über den Ursprung der Kunst vom Schöpfer des modernen Sachbuchs.
Aktualisiert: 2022-07-14
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Der Mensch der Vorzeit

Der Mensch der Vorzeit von Bölsche,  Wilhelm
Höhlenmalereien und Knochenfunde erinnern uns an eine große wahre Geschichte, die zu den anregendsten Abenteuern unserer modernen Kulturwissenschaft gehört: nämlich an den geschichtlichen Anfang unserer menschlichen Kultur selbst. Die Menschheit als Ganzes, die wir heute nicht mehr als ein übernatürliches Ding auffassen, sondern als Ergebnis natürlicher Entwicklung kennengelernt haben, - diese Menschheit ist vor geraumen Zeiten einmal selber in einer ganz ähnlichen Lage wie Robinson gewesen. Auch sie war auf ihre Erde gleichsam als auf eine wüste Insel gestellt, und alles, was wir heute an Kulturmitteln besitzen, sollte sie erst aus der harten Furche stampfen. Diesen geschichtlichen Anfang unserer menschlichen Kultur erzählt uns der Sachbuchautor Bölsche in dem lesenswerten Buch mit dem Titel "Der Mensch der Vorzeit".
Aktualisiert: 2022-04-28
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Über Menschenaffen, Tierseele und Menschenseele

Über Menschenaffen, Tierseele und Menschenseele von Bölsche,  Wilhelm, Sedlacek,  Klaus-Dieter
Wir sind dem wahren Geheimnis der Menschwerdung noch nie so nahe gewesen, als der Psychologe Wolfgang Köhler in dem kleinen Schimpansenparadies von Teneriffa bahnbrechende wissenschaftliche Studien an Schimpansen über den Werkzeuggebrauch im Tierreich durchführte. Gibt es Tiere, die menschengleich Früchte vom Baum der Erkenntnis gegessen haben? Es ist ein interessantes Thema, das sich zu lesen lohnt.
Aktualisiert: 2022-04-22
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Was ist die Natur?

Was ist die Natur? von Bölsche,  Wilhelm, Piethe,  Marcel, Rega,  Anke, Susen,  Gerd-Hermann
„Niemand wider die Natur, keiner über die Natur, denn die Natur! Ist nicht dieser Mensch, der mit seiner Wissenschaft und Technik am tiefsten in das Herz der Natur wie ein Beutejäger einzudringen scheint, der mit seiner Technik diese Natur endlich zu unterjochen scheint, dass sie ihm wie ein gebändigter Riese dienen muss – ist dieser Mensch contra Naturam nicht eben die gewaltigste, die tiefste Äußerung und Betätigung dieser Natura ipsa, die uns gegeben ist?“ In dieser literarischen Wiederentdeckung aus dem Jahre 1906 ergründet Wilhelm Bölsche die Wechselbeziehung zwischen Mensch, Natur und Kultur. Mehr denn je stellt sich heute die Frage, ob wir uns der Natur fügen werden und im „Ewigkeitsprozess des sieghaft Harmonischen“ bestehen bleiben.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Leben in der Warmzeit der Erde

Leben in der Warmzeit der Erde von Bölsche,  Wilhelm, Sedlacek,  Klaus-Dieter
Der Weltklimarat schlägt Alarm. Die Lage spitzt sich zu: Die Erde erwärmt sich immer mehr. In diesem Buch geht es deshalb um die Frage: Wird es der Erde schlecht gehen, wenn sie sich weiter erwärmt? Oder sind Warmzeiten auch gute Zeiten für die Erde? Hier erfahren Sie, wie das Leben auf der Erde war, als die Temperaturen weit über dem heutigen Niveau lagen, als die Polkappen eisfrei waren und Palmen in der Antarktis wachsen konnten. Im ersten Kapitel erhalten Sie eine einführende Information zum Thema »Warmzeit und Klimageschichte«. Dann geht es weiter mit dem Hauptteil, in dem der Autor Wilhelm Bölsche das Leben in den Warmzeiten der Erde ausführlich schildert. Im Anhang sind aktuelle und interessante Meldungen aus der Forschung zur Klimageschichte neu hinzugefügt. Das ist eine Menge Information, damit Sie, lieber Leser, sich selbst eine Meinung zur Frage »Waren Warmzeiten auch gute Zeiten...?« bilden können.
Aktualisiert: 2022-04-24
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Drachen – Der Ursprung der Fabelwesen

Drachen – Der Ursprung der Fabelwesen von Bölsche,  Wilhelm
„Auch wenn im ‚Drachen‘ von je nur Krokodil und Schlange gesteckt hätten, läge auf alle Fälle ein urweltlicher Zug mit ihnen auch in dem Sagenbilde.“ Als weltweit bekannte Fabelwesen begegnen wir ihnen immer wieder – egal, ob in germanischen Mythen, chinesischen Sagen oder indischen Religionen. Doch welche Wesen haben die Geschichten inspiriert? Wo haben die Drachen ihren Ursprung? Wilhelm Bölsche folgt den Spuren, die die Drachen in alten Sagen und der Kunst hinterließen und kombiniert sie geschickt mit wissenschaftlichen Theorien, um diese Fragen zu beantworten. Wilhelm Bölsche (1861–1939) gilt als Schöpfer des modernen Sachbuches.
Aktualisiert: 2020-09-28
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Drachen – Der Ursprung der Fabelwesen

Drachen – Der Ursprung der Fabelwesen von Bölsche,  Wilhelm
„Auch wenn im ‚Drachen‘ von je nur Krokodil und Schlange gesteckt hätten, läge auf alle Fälle ein urweltlicher Zug mit ihnen auch in dem Sagenbilde.“ Als weltweit bekannte Fabelwesen begegnen wir ihnen immer wieder – egal, ob in germanischen Mythen, chinesischen Sagen oder indischen Religionen. Doch welche Wesen haben die Geschichten inspiriert? Wo haben die Drachen ihren Ursprung? Wilhelm Bölsche folgt den Spuren, die die Drachen in alten Sagen und der Kunst hinterließen und kombiniert sie geschickt mit wissenschaftlichen Theorien, um diese Fragen zu beantworten. Wilhelm Bölsche (1861–1939) gilt als Schöpfer des modernen Sachbuches.
Aktualisiert: 2020-09-28
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Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie

Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie von Bölsche,  Wilhelm, Braakenburg,  Johannes J.
Frontmatter -- Inhalt -- Vorwort -- Erstes Capitel. Die versöhnende Tendenz des Realismus -- Zweites Capitel. Willensfreiheit -- Drittes Capitel. Unsterblichkeit -- Viertes Capitel. Liebe -- Fünftes Capitel. Das realistische Ideal -- Sechstes Capitel. Darwin in der Poesie -- Siebentes Capitel. Eine Schlussbetrachtung -- Zeitgenössische Rezensionen -- Nachwort des Herausgebers -- Nachwort zur Textgestalt -- Bibliographie der Schriften von Wilhelm Bölsche -- Namenregister
Aktualisiert: 2023-03-27
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Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Briefe 8 (2 Bände): Briefwechsel mit Carl und Gerhart Hauptmann.

Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Briefe 8 (2 Bände): Briefwechsel mit Carl und Gerhart Hauptmann. von Bölsche,  Wilhelm, Roloff,  Hans-Gert, Wack,  Edith
In seinem 1904 erschienenen Buch Die Berliner Bohème schreibt Julius Bab über Gerhart Hauptmanns Beziehung zum Friedrichshagener Dichterkreis: »Für den Ruhm der Friedrichshagener Kolonie aber wurde am wichtigsten ihr Nachbar in Erkner, der bald darauf als dramatischer Heros der Moderne entdeckte Gerhart Hauptmann. [...] er war damals dem Kern der Friedrichshagener so eng befreundet, daß man ihn mit Recht ihnen zugezählt hat; seine Erfolge haben dann am meisten dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf diese merkwürdige Vorortsbohème zu lenken.« Dieses Narrativ hält sich bis heute unangefochten in der Literaturwissenschaft – ungeachtet dessen, dass es mit den historischen Fakten nicht in Einklang zu bringen ist. Die Uraufführung von Gerhart Hauptmanns dramatischem Erstling Vor Sonnenaufgang fand bekanntlich am 20. Oktober 1889 statt. Doch erst im Juli 1890 zogen Wilhelm Bölsche und Bruno Wille nach Friedrichshagen, ohne dass es dort bereits einen literarisch interessierten Kreis gegeben hätte. Die Voraussetzungen für die Entstehung dessen, was heute als Friedrichshagener Dichterkreis bezeichnet wird, entstanden vielmehr erst im August 1890 mit Gründung der Freien Volksbühne durch Bruno Wille und mit Bölsches Eintritt in die Redaktion der Freien Bühne. Zu diesem Zeitpunkt hatte Gerhart Hauptmann Erkner als zeitweiligen Wohnsitz aber bereits endgültig aufgegeben. Es wird daher nicht verwundern, dass diese frühen Jahren in der Korrespondenz Wilhelm Bölsches mit Gerhart Hauptmann kaum einen Niederschlag gefunden haben: Lediglich drei Schriftstücke entstammen jener Zeit, und nur eines davon wurde vermutlich von Erkner nach Friedrichshagen gesandt. Auch wenn anzunehmen ist, dass der eine oder andere schriftliche Gruß aus dieser Frühphase verloren gegangen ist, ändert das nichts an dem Befund der vorliegenden Briefedition, dass die Freundschaft dieser beiden, die die Literaturgeschichte hartnäckig auf die Jahre des Naturalismus festschreibt, in Wahrheit über 50 Jahre bestanden und in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts ihre Hochphase erlebt hat. Dass Bölsche auch mit Carl Hauptmann in Verbindung stand, und zwar besonders intensiv in den 1890er-Jahren, jener Phase mithin, als dieser sich gegen die weitere Verfolgung einer wissenschaftlichen Laufbahn und für die Dichtkunst entschied, ist womöglich noch weniger bekannt. Auch wenn Bölsches Briefe an Carl Hauptmann heute aufgrund der bewegten Nachlassgeschichte heute nur noch zu einem geringen Teil vorliegen, so belegen doch die überlieferten An-Briefe, wie wichtig Bölsche gerade in diesen Jahren des inneren Wandels als Ansprechpartner war. Die Beziehung Bölsche – Hauptmann ist damit jedoch noch nicht hinreichend beschrieben. Die überlieferte Korrespondenz, die hier erstmals vorgestellt wird, umfasst 451 Briefe von insgesamt 21 Urhebern, zu denen neben den hier Genannten auch Ehefrauen und Kinder sowie einige weitere Familienmitglieder gehören. Der Briefwechsel, der 1889 beginnt, erstreckt sich über den Tod der Hauptbeteiligten hinaus bis ins Jahr 1962. Er wird in sieben unterschiedlich langen Kapiteln vorgestellt, die jeweils einem Mitglied der Familie Hauptmann zugeordnet sind. Der wissenschaftliche Apparat dokumentiert die unübersichtliche Überlieferungssituation und ermöglich durch Erläuterungen und Stellenkommentare ein tieferes Verständnis der Briefe. Dabei galt es, den unterschiedlichen Schwerpunkten der Korrespondenz gerecht zu werden: Neben lokalen und historischen Gegebenheiten sowie Werkbezügen betrifft dies vor allem biographische, persönliche und familiäre Hintergründe, die anhand von zumeist unveröffentlichten Quellen dokumentiert werden. Neben dem Editorischen Bericht stellt die Einleitung die komplexe Überlieferungssituation dar und versucht im Falle Carl Hauptmanns eine Rekonstruktion der Nachlass-Geschichte, die sich auf die Nachlass-Bestände in insgesamt fünf Archiven stützt. Inhaltlich hat die Einleitung ihren Fokus auf den frühen Jahren und untersucht den Zeitpunkt des jeweils ersten Zusammentreffens Bölsches mit Carl bzw. Gerhart Hauptmann sowie die Entwicklung dieser Beziehung im Sommer 1889, jener Monate, die wohl den tatsächlichen Kern des späteren Friedrichshagen-Mythos bilden.
Aktualisiert: 2020-01-20
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Über Menschenaffen, Tierseele und Menschenseele

Über Menschenaffen, Tierseele und Menschenseele von Bölsche,  Wilhelm, Sedlacek,  Klaus-Dieter
Wir sind dem wahren Geheimnis der Menschwerdung noch nie so nahe gewesen, als der Psychologe Wolfgang Köhler in dem kleinen Schimpansenparadies von Teneriffa bahnbrechende wissenschaftliche Studien an Schimpansen über den Werkzeuggebrauch im Tierreich durchführte. Bevor diese Studien erstmals publiziert wurden, hatte der Werkzeuggebrauch, von anekdotenhaften Einzelfallschilderungen abgesehen, als das alleinige Vorrecht des Menschen gegolten. Wird man nun zugeben, dass mindestens auch ein Tier, mindestens der Menschenaffe, mindestens der Schimpanse, mindestens die neun Schimpansen der Teneriffastation, bereits die letzte Stufe der Evolution des Denkens erreicht und einsichtiges Verhalten von der Art des beim Menschen bekannten gezeigt haben? Oder ist der Schimpanse am Ende gar kein Tier? Es ist ein interessantes Thema, das sich zu lesen lohnt.
Aktualisiert: 2021-05-06
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Der erdgeschichtliche Klimawandel

Der erdgeschichtliche Klimawandel von Bölsche,  Wilhelm, Sedlacek,  Klaus-Dieter
Der Klimazustand während der letzten Jahrhunderttausende ist im Wesentlichen auf den Einfluss von Sonneneinstrahlung zurückzuführen, die sich in Zeiträumen von Jahrtausenden veränderte und so den Wechsel zwischen Kalt- und Warmphasen bewirkte. Eine spezielle Form des Klimawandels sind abrupte Klimawechsel. Sie wurden in der Erdgeschichte durch Asteroiden, Vulkanausbrüche, kurzfristig auftretende Treibhausgas-Emissionen oder andere Einflüsse ausgelöst, oft in Verbindung mit biologischen Krisen. Einige der Einflussgrößen sind wissenschaftlich verstanden und allgemein akzeptiert, andere scheinen naheliegend, obwohl ihre Wirkzusammenhänge im Detail den Wissenschaftlern ein Mysterium sind und deshalb heftig diskutiert werden. Der Autor liefert mit diesem Buch einen populären Diskussionsbeitrag, der vom Herausgeber mit unserem heutigen Wissenstand aktualisiert wurde und so dem Leser gestattet, sich eine eigene Meinung zum Thema zu bilden.
Aktualisiert: 2022-04-21
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Das Leben der Urzeit. Aus den Tagen der großen Saurier

Das Leben der Urzeit. Aus den Tagen der großen Saurier von Bölsche,  Wilhelm
Geboren 1861 als Sohn des Verlegers Carl Bölsche, war Wilhelm Bölsche Evolutionär, Archäologe, Historiker und Philosoph und veröffentlichte dieses Werk im Jahr 1931. Als Anhänger der darwinistischen Entwicklungslehre klärt er hier auf über Flora und Fauna der Urzeit. Neben Bölsches Erläuterungen finden sich in seinem 400-seitigen Mammutwerk 40 teilweise farbige Kunstdrucke, sowie über 140 Abbildungen der Tiere, Pflanzen, Fossilien, Kontinente und Ozeane in verschiedenen Erdzeitaltern. Ein umfassendes Werk in Bild und Text als Spiegel der zeitgenössischen Forschung. Vorliegende Edition ist ein Nachdruck der Originalausgabe in Frakturschrift von 1931.
Aktualisiert: 2019-10-29
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Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Erzählungen und Romane I (Werke 1)

Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Erzählungen und Romane I (Werke 1) von Bölsche,  Wilhelm, Roloff,  Hans-Gert, Susen,  Gerd-Hermann
Bevor Wilhelm Bölsche den Weg eines populärwissenschaftlichen Autors einschlug, hatte er sich der schönen Literatur verschrieben; unter dem Eindruck der Lektüre von Felix Dahns 'Kampf um Rom' wandte er sich dem Historischen Roman zu. Er plante wohl als erstes, den Bataver-Aufstand unter Civilis (69/70 n.Chr.) literarisch zu verwerten, das Werk blieb jedoch ungedruckt, und das Manuskript ist nicht überliefert. Auch die beiden folgenden Romane – 'Paulus' (1885) und 'König Arpus' (1887) – bleiben dem Historischen Roman verpflichtet. Ein mehrmonatiger Aufenthalt in Italien (im Sommer 1883) sorgt für das Lokalkolorit, und das zum Wintersemester 1883/84 aufgenommene Studium der Klassischen Philologie gewährleistet die historische Faktentreue. Inhaltlich jedoch beschreitet Bölsche selbstbewusst eigene Wege. 'Paulus. Roman aus der Zeit des Kaisers Marcus Aurelius' folgt zwar in Aufbau und Ausformung der Figuren den bekannten Vorbildern Eckstein, Taylor und Ebers, aber durch das unkonventionelle Ende – der Protagonist wendet sich vom Christentum ab – wird Bölsches Intention deutlich: Sie liegt in der Paulus zugewiesenen Maxime: 'Liebesglück und heitere Lebensfreude', also Leben in einer Freiheit der Sinne und des Geistes, ohne religiöse bzw. ideologische Bindung. Auch 'Der Zauber des Königs Arpus. Humoristischer Roman aus der römischen Kaiserzeit' spielt mit den Erwartungen des zeitgenössischen Lesers, wenn darin die Verbreitung des Bieres in der römischen Welt – also ein Kulturimport aus dem barbarischen Germanien in das Römische Reich – geschildert wird. Der heitere Grundton des Romans ist, wie dem Vorwort zu entnehmen ist, 'gewissermaßen ein Abschiedsgedicht an die heitere Bonner Studienzeit gewesen', und dementsprechend gilt die Widmung dem 'klassisch-philologischen Vereine in Bonn in freundlicher Erinnerung an heitere Semester'. Literaturgeschichtlich interessant ist das fast gleichzeitige Erscheinen des 'Königs Arpus' und der 'Naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie' – steht doch der Roman formal für eine literarische Tradition, die die naturalistische Programmschrift weit hinter sich gelassen hat. Tatsächlich entstammen die beiden Arbeiten jedoch verschiedenen Jahren. 'Der Zauber des Königs Arpus' lag bereits Ostern 1886 fertig vor, während die 'Grundlagen' erst kurz vor ihrem Erscheinen im Februar 1887 verfasst worden sind. In dem dazwischen liegenden Jahr war Bölsche in Paris mit dem Naturalismus in engere Berührung gekommen, und – wie er in einem Brief an Georg Ebers erklärt hat – in jungen Jahren macht ein Jahr Entwicklung viel aus. Der Forschung unzugänglich waren bisher die beiden Novellen, die hier erstmals seit ihrem Erscheinen vor mehr als 125 Jahren wieder veröffentlicht werden. Ein Hinweis auf den 'Lenzritter' (1884) findet sich immerhin bei Rudolf Magnus, der ihn jedoch (mit der Jahresangabe 1881) als verschollen bezeichnet; die Existenz des 'Apollodorus' (1885) war dagegen gänzlich unbekannt. Es sind sozusagen Fingerübungen für die kurz darauf folgenden Romane: Schärfer noch als 'Paulus' wendet sich der 'Lenzritter' gegen religiösen Dogmatismus. Entscheiden sich dort die Liebenden im Einklang mit ihrer inneren Überzeugung für den Tod bzw. für das Leben, so wird die Verbindung zwischen dem Burgfräulein und seinem Lenzritter durch den Herrschaftsanspruch der Kirche vernichtet. Nach romantischer Manier gestaltet Bölsche hier das Motiv der Mahrtenehe am Beispiel eines Burgfräuleins und dem ihr von der Göttin Ostara 'aus Frühlingswinden und Blütenduft und Liebeszauber' geschaffenen Lenzritter. Die 'heitere Musik- und Liebesgeschichte' 'Apollodorus' dagegen nimmt in einigen Zügen den 'König Arpus' vorweg. Das historische Gewand ist hier nur locker übergestreift, und dient dem jungen Autor wohl in erster Linie dazu, die inhalts- und verständnislosen Gespräche in seinem Bekanntenkreis ironisch darzustellen. Der vorliegende Band, der die Ausgabe der Werke Wilhelm Bölsches einleitet, präsentiert die frühen literarischen Arbeiten des Autors, der sich nach der 'Mittagsgöttin' schließlich ganz dem naturwissenschaftlichen Schreiben zugewandt hat. Dennoch lassen sich hier bereits einzelne Aspekte feststellen, die in den späteren Jahren immer wieder in den Schriften Bölsches auftauchen, wie etwa das Verhältnis zur Religion oder die ausführlichen Naturbeschreibungen.
Aktualisiert: 2020-01-20
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Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Die Mittagsgöttin

Werke und Briefe. Wissenschaftliche Ausgabe / Die Mittagsgöttin von Bölsche,  Wilhelm, Roloff,  Hans G, Susen,  Gerd H
'Die Mittagsgöttin' ist Wilhelm Bölsches dritter und zugleich letzter Roman. 1891 im Umfeld des Naturalismus erschienen, handelt es sich bei ihm um einen Gegenwartsroman, dessen Schauplätze teils in Berlin, teils im Spreewald angesiedelt sind. Von besonderem Reiz, gerade auch für heutige Leser, sind zweifellos die zahlreichen, atmosphärisch dichten Bilder der Stadt, die der Autor detailgetreu eingefangen hat. Der Lichtzauber einer Mitternachtsstunde Unter den Linden, buntes Menschengewühl am Potsdamer Platz, ein Gartenlokal an der Spree: sie alle geben einen sehr lebendigen Eindruck von Berlin um 1890, und es ist gewiß ein lohnendes Unterfangen, die Schauplätze des Romans im heutigen Berlin aufzusuchen, das alte hinter dem neuen Stadtbild aufzuspüren. Bölsche arbeitete an dem Roman in den überaus produktiven Jahren von 1888 bis 1890, und die vielfältigen Aktivitäten jener Zeit haben deutliche Spuren darin hinterlassen: die ästhetischen und weltanschaulichen Diskussionen in den literarischen Zirkeln der Stadt, die Vorträge vor Arbeiterpublikum und die damit einhergehende Auseinandersetzung mit deren Lebensverhältnissen, die Aufnahme naturwissenschaftlicher Studien und nicht zuletzt die besondere Leidenschaft des Autors, mit dem Notizblock in der Hand durch Berlin zu wandern und alle seine Beobachtungen detailgetreu festzuhalten. Auf diese Weise ist ein facettenreicher Zeit- und Berlin-Roman entstanden, der zugleich viel Biographisches enthält. Neben den stimmungsvollen Bildern der Großstadt finden sich ebenso einprägsame Schilderungen des oberen Spreewaldes: das verschlafene Landstädtchen Lübbenau, das von Kanälen durchzogene Dorf Lehde und der geheimnisvolle urwüchsige Wald bei Straupitz. Nur vordergründig folgt der Roman damit der für den Naturalismus typischen Gegenüberstellung von industriell geprägter Großstadt und unverfälschter Natur; bei Bölsche sind die Wertigkeiten anders verteilt. Berlin steht in der 'Mittagsgöttin' für Aufklärung, Rationalität und Fortschritt, der Spreewald dagegen für Mystik, Irrationalismus und Weltflucht. Zwischen diesen Polen verläuft auch die Konfliktlinie des Romans. Ein junger Mann, der sich als Journalist für die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse engagiert, gerät infolge einer Sinnkrise in den Bann einiger skurril gezeichneter Gestalten, die im Spreewald den wissenschaftlich fundierten Nachweis der Existenz spiritistischer Phänomene erbringen wollen. Natürlich steht der moderne Skeptiker diesem Vorhaben zunächst abwehrend gegenüber, läßt sich dann aber, paradoxerweise durch den wissenschaftlichen Grundsatz objektiver und vorurteilsfreier Beobachtung, immer stärker in dieses Treiben hineinziehen. Am Ende fliegt das Ganze mit einigem Getöse als Schwindel auf, und der Held kehrt geläutert, doch um einige Illusionen ärmer, in die Großstadt zurück. Das heute eher exotisch anmutende Problem des Spiritismus war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein weitverbreitetes Phänomen. Anerkannte Wissenschaftler, in Deutschland etwa der Physiker und Philosoph Gustav Theodor Fechner oder der Professor für Astronomie, Friedrich Zöllner, riskierten ihre akademische Reputation bei dem Versuch, dem Metaphysischen in einer mechanistisch verstandenen Welt wieder Geltung zu verschaffen. Bölsche sieht in diesem Bemühen lediglich eine extreme Ausformung dessen, was er im Untertitel seines Romans als 'Geisteskampf der Gegenwart' bezeichnet. Das neue, auf den Arbeiten Darwins und Taines beruhende Weltbild hatte nicht nur die Anforderungen an die wissenschaftliche Forschung verändert; auch Gesellschaft, Religion, Kunst und Ethik standen auf dem Prüfstand. Der Naturalismus ist aus dieser Umbruchsituation heraus entstanden – Bölsches Roman ist Ausdruck dieser bewegten Jahre und zugleich ein erstes Resümee.
Aktualisiert: 2020-01-20
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