Unerwartetes aus den Iburger Bergen

Unerwartetes aus den Iburger Bergen von Caselitz,  Peter
Die osteoarchäologische Untersuchung der menschlichen Skelettreste aus der Kirche der ehemaligen Benediktinerabtei in Bad Iburg (Niedersachsen) liefern unerwartete Ergebnisse, wenngleich die demographischen Bezüge der 63 ermittelten Individuen weitgehend der Erwartung entsprechen: Ein hoher Anteil von Männern, das weitgehende Fehlen von Kindern und die im Vergleich zu organisch gewachsenen Bevölkerungen hohen Lebenserwartungswerte lassen unabhängig von der Befundsituation eine soziale Sonderschicht erkennen. Insgesamt entsprechen die diversen, teilweise hochgradigen Frequenz- und Belastungswerte der pathologischen Erscheinungen keineswegs den Vorstellungen von einer klerikalen Gruppe und übertreffen – zumindest für den norddeutschen Raum – oftmals die Werte einer ländlichen, körperlich arbeitenden Bevölkerung. Wir stehen einer Oberschichtgruppe gegenüber, die wohl keine Hungerkrisen durchleiden musste, deren gute, aber oftmals auch ungesunde Ernährungslage gepaart mit Bewegungsmangel zu Veränderungen am Skelett beigetragen haben dürfte. Völlig unerwartet sind die Ergebnisse der metrischen Skelettbefunde: Es zeichnet sich eine eigenständige westfälisch-niederrheinische Gruppe ab.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Zwischen Antike und Mittelalter

Zwischen Antike und Mittelalter von Caselitz,  Peter
Aus archäologischer Sicht gilt die Merowingerzeit als gut erforscht, während die demographische Beschreibung immer noch ein Desiderat der Forschung bildet. Dieses wird nun anhand der demographischen Befunde von 634 Stichproben ausgeglichen, deren Datierung in einen Zeitraum von 400 bis 800 n.Chr. fällt. Es stehen – ohne die Korrektur der fehlenden Kleinstkinder – 85.041 Individuen aus Europa und angrenzenden Regionen zur Verfügung. Serien mit der Sitte der Körperbestattung (n = 573; 71.411 Individuen) überwiegen jene mit Brandbestattungssitte (n = 61; 13.630 Individuen). Die Unterschiede der jeweiligen demographischen Befunde werden ebenso diskutiert wie deren diachrone Entwicklung. Der Medianwert der Geschlechtsrelation von 1059 Indexpunkten entspricht annährend der biologisch determinierten Erwartung von 1050 Indexpunkten. Bei einem Vergleich der Alterszusammensetzung mit den Werten der UN-Modellsterbetafeln ergibt sich, dass die Kleinstkinder im Fundmaterial unterrepräsentiert sind. Dieses Defizit wird durch prozentuale Korrektur ausgeglichen. Unter Berücksichtigung der 20.963 in den archäologischen Grabungen nicht angetroffenen Kleinstkinder ergibt sich eine Lebenserwartung bei der Geburt von 27 Jahren. Dieser für heutige Verhältnisse geringe Wert ist für vor- und frühgeschichtliche Zeiten nicht ungewöhnlich. Ein 20jähriges Individuum hatte immerhin noch rund 23 Jahre Lebenszeit vor sich. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern betrug – in dieser Altersklasse – rund 2,5 Jahre zum Nachteil der Frauen. Mehr als die Hälfte der Lebendbevölkerungen der späten Völkerwanderungs-/Merowingerzeit bestand aus Kindern und Jugendlichen. Auch dieser Wert ist für frühgeschichtliche Populationen keineswegs ungewöhnlich. Auffällig bei allen betrachteten demographischen Parametern ist deren große Variabilität. Dies dürfte den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen demographischen Größen und wirtschaftlichen wie auch sozialen Faktoren – insbesondere vor dem Hintergrund mutmaßlicher Interdependenzen – geschuldet sein. Daher verwundert es nicht, dass die Untersuchung kein uniformes Schema für die Bevölkerungen der späten Völkerwanderungs-/Merowingerzeit erbringt. Mit der vorliegenden Arbeit ist es nun möglich, die demographische Stellung einer einzelnen Bevölkerung vor dem Hintergrund der 634 berücksichtigen Serien zu erkennen.
Aktualisiert: 2023-01-01
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Unter einer Million Füßen. Die Skelette vom Hamburger Hauptbahnhof

Unter einer Million Füßen. Die Skelette vom Hamburger Hauptbahnhof von Caselitz,  Peter
Während laufender Baumaßnahmen wurden auf dem Vorplatz des Hamburger Hauptbahnhofs im Januar 1978 menschliche Skelettreste geborgen. Sie entstammen einem von 1793 bis 1878 genutzten Friedhof des St. Jacobi-Kirchspiels. Die osteoarchäologische Untersuchung ergibt 44 Individuen, die sich in 18 Männer, 24 Frauen und zwei Kinder aufteilen. Die Lebenserwartung bei der Geburt beträgt 39,3 Jahre. Weitere demographische Parameter werden vorgestellt und im Sinne eines osteoarchäologischen Ansatzes nicht nur im Rahmen zeitgleicher norddeutscher Befunde, sondern auch im diachronen weltweiten Kontext diskutiert. Erstmalig wird die bevölkerungsbiologische Stellung europäischer Frauen der Neuzeit ermittelt. Die Betrachtung verschiedener pathologischer Phänomene (z.B. Arthrose, Frakturen, stomatologische Befunde etc.) geben ein nachhaltiges Bild vom Gesundheitszustand einer städtischen Bevölkerung des 19. Jahrhunderts. Drei Einzelbefunde (kongenitale Syphilis, Schädelsektion und versteiftes Ellenbogengelenk) runden das Bild der Menschen vom St. Jacobi-Kirchspiel ab.
Aktualisiert: 2023-03-02
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Im Schatten des Stromes

Im Schatten des Stromes von Caselitz,  Peter
In der Kirche zu Oederquart/Kreis Stade wurde menschliches Skelettmaterial geborgen, das dendrochronologisch in den Zeitraum von 1595 bis 1730 n. Chr. datiert wird. Obschon der Individualzusammenhang nachhaltig gestört war, konnte eine Mindestindividuenzahl von 73 Personen ermittelt werden. Sie teilen sich in fünf Subadulte, 47 Männer und 21 Frauen auf. Demographische Parameter und die epidemiologische Betrachtung von pathologischen Veränderungen geben ein beredtes Zeugnis von den einstmaligen Lebensbedingungen. Osteometrische und epigenetische Befunde runden das Bild einer ländlich geprägten Bevölkerung ab. Mit dieser osteoarchäologischen Studie wird gezeigt, wie eine nicht nur zeitaufwendige Untersuchung in der Lage ist, kultur¬- und bevölkerungsgeschichtlich vermeintlich irre¬levantem menschlichem Skelettmaterial wesentliche Erkenntnisse zu entlocken, wenn auch im vorliegend Fall der Elbstrom weiterhin unbeeindruckt am Fundort vorbei zieht.
Aktualisiert: 2021-09-02
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Rullstorf IV

Rullstorf IV von Avraam,  Georgios, Caselitz,  Peter, Gebers,  Wilhelm, Lehmann,  Robert
The Kronsberg Hill near Rullstorf, distr. Lüneburg, forms a settlement area of some 24 ha. Thanks to thick layers of blown sand, it offered extraordinary preservation conditions for settlements, graves, ritual buildings, and activity zones from the Stone Ages to Early Medieval times and was excavated in the past 30 years ahead of sand and gravel mining. After the evidence from the large find area 5 [MAN 25, 44, 48] this 4th volume presents the finds and features of an Urnfield cemetery on the SW-slope at site 8 [BA per. IV]. It formed an entity with a contemporaneous settlement some 300 m to the east, which perished in a conflagration. The completely excavated cemetery comprised some 118 graves [48 children, 37 adults, 23 ?, ca. 10 destroyed] with pottery urns protected by a stone encasement. Only 29 graves, mostly in the centre, contained grave goods such as pins, bracelets, razors, small spear heads, awls etc. which represent 3 to 4 generations. Nearby there were also stone pavements, erratic blocks, and hearths. Two natural scientific papers analyse origin and casting technique of the bronze objects [Lehmann / Avraam] and cremated remains as to sex and age at death [Caselitz].
Aktualisiert: 2019-01-17
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