Göran Tunström (1937-2000) hat sich in die Geschichte der Literatur Schwedens als ,fantastischer Realist' eingeschrieben, in den Feuilletons Skandinaviens wurde der Autor "Gabriel Garcia Márquez des Nordens" genannt. Für seinen in viele Sprachen übersetzten Roman Juloratoriet (dt. Solveigs Vermächtnis; Filmadaption 1996) erhielt er 1983 den Literaturpreis des Nordischen Rats. Die vorliegende Studie zeigt am Gesamtwerk Tunströms sein Verhältnis zum Wort, zum Schreiben und somit zu seinem Verständnis von Sprache auf.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Göran Tunström (1937-2000) hat sich in die Geschichte der Literatur Schwedens als ,fantastischer Realist' eingeschrieben, in den Feuilletons Skandinaviens wurde der Autor "Gabriel Garcia Márquez des Nordens" genannt. Für seinen in viele Sprachen übersetzten Roman Juloratoriet (dt. Solveigs Vermächtnis; Filmadaption 1996) erhielt er 1983 den Literaturpreis des Nordischen Rats. Die vorliegende Studie zeigt am Gesamtwerk Tunströms sein Verhältnis zum Wort, zum Schreiben und somit zu seinem Verständnis von Sprache auf.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Von den griechischen Verben für 'lesen' ausgehend und gestützt auf Platons Dialog Phaidros, zeigt Jesper Svenbro die Entwicklung vom sklavischen Lesen zum kritischen lesenden Subjekt auf; dabei erfahren wir auch, wie Sokrates das Kunststück gelang, trotz Schreibverweigerung seine Gedanken in Platons Schriften der (akademischen) Nachwelt zu hinterlassen.
Woher kommt das griechische – und damit letztlich auch unser – Alphabet? Wer immer phoinikéïa grammata (= die Phönizischen, d. h. Buchstaben) sagt oder sich ihrer beim Schreiben bedient, erinnert sich im mythischen Denken der Griechen an die athenische Königstochter Phoiníke, die 'Palmenprinzessin', zu deren Andenken das Alphabet erfunden worden sein soll. Jeder Schreib- und Leseakt also ein Trauerakt.
Auf 'Ameisenwegen' führt uns eine neue Interpretation der Fabel 'Die Zikade und die Ameise' – Embleme der menschlichen Stimme bzw. Schrift – ein weiteres Mal an die Akademie. Dort, in ihrem Innersten, liegt die Zikade aller Zikaden, Sokrates‘ Stimme, begraben.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Als Johnson 2002 den hochangesehenen Tomas Tranströmer-Preis erhielt, zeichnete ihn die Jury als einen 'Wörter aufwiegelnden Erneuerer und gelehrten Spötter, provozierenden Modernisten und treuen Provinzialisten' aus. Elchzeit gibt zum ersten Mal in deutscher Sprache einen Eindruck von der poetischen Stimme dieses Dichters, mit einer Auswahl aus den Bänden der letzten dreißig Jahre.
Der ehemalige Avantgardist ist mit den Jahren zu einem genauso überzeugenden Naturlyriker geworden, sachkundig wie sein Landsmann Linné, der Natur und ihren Geräuschen eher mit den Mitteln einer sachlichen Wissenschaftssprache nachhörend als mit den herkömmlichen Naturbeschwörungen der Poesie. Seine Gedichte, in denen Menschen und Landschaft einander begegnen, sind eigentümlich lapidare, aufrichtige Annäherungen an eine 'Ahnungsgrenze', hinter der die lyrische Sprache wieder ungenau würde.
Johnsons Gedichte sind oft lange, mehrteilige Gebilde, wie etwa sein Zyklus '32 Arten Elstern zu betrachten oder von ihnen betrachtet zu werden'. Ihr Thema ist das Erfahrbare, sei es autobiographisch oder naturbetrachtend; Spekulatives ist ihnen auf erfreulich nüchterne Weise fern – und daraus entstehen fremdartige poetische Überraschungen ganz außergewöhnlicher Art!
Aktualisiert: 2023-05-11
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Von den griechischen Verben für 'lesen' ausgehend und gestützt auf Platons Dialog Phaidros, zeigt Jesper Svenbro die Entwicklung vom sklavischen Lesen zum kritischen lesenden Subjekt auf; dabei erfahren wir auch, wie Sokrates das Kunststück gelang, trotz Schreibverweigerung seine Gedanken in Platons Schriften der (akademischen) Nachwelt zu hinterlassen.
Woher kommt das griechische – und damit letztlich auch unser – Alphabet? Wer immer phoinikéïa grammata (= die Phönizischen, d. h. Buchstaben) sagt oder sich ihrer beim Schreiben bedient, erinnert sich im mythischen Denken der Griechen an die athenische Königstochter Phoiníke, die 'Palmenprinzessin', zu deren Andenken das Alphabet erfunden worden sein soll. Jeder Schreib- und Leseakt also ein Trauerakt.
Auf 'Ameisenwegen' führt uns eine neue Interpretation der Fabel 'Die Zikade und die Ameise' – Embleme der menschlichen Stimme bzw. Schrift – ein weiteres Mal an die Akademie. Dort, in ihrem Innersten, liegt die Zikade aller Zikaden, Sokrates‘ Stimme, begraben.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Als Johnson 2002 den hochangesehenen Tomas Tranströmer-Preis erhielt, zeichnete ihn die Jury als einen 'Wörter aufwiegelnden Erneuerer und gelehrten Spötter, provozierenden Modernisten und treuen Provinzialisten' aus. Elchzeit gibt zum ersten Mal in deutscher Sprache einen Eindruck von der poetischen Stimme dieses Dichters, mit einer Auswahl aus den Bänden der letzten dreißig Jahre.
Der ehemalige Avantgardist ist mit den Jahren zu einem genauso überzeugenden Naturlyriker geworden, sachkundig wie sein Landsmann Linné, der Natur und ihren Geräuschen eher mit den Mitteln einer sachlichen Wissenschaftssprache nachhörend als mit den herkömmlichen Naturbeschwörungen der Poesie. Seine Gedichte, in denen Menschen und Landschaft einander begegnen, sind eigentümlich lapidare, aufrichtige Annäherungen an eine 'Ahnungsgrenze', hinter der die lyrische Sprache wieder ungenau würde.
Johnsons Gedichte sind oft lange, mehrteilige Gebilde, wie etwa sein Zyklus '32 Arten Elstern zu betrachten oder von ihnen betrachtet zu werden'. Ihr Thema ist das Erfahrbare, sei es autobiographisch oder naturbetrachtend; Spekulatives ist ihnen auf erfreulich nüchterne Weise fern – und daraus entstehen fremdartige poetische Überraschungen ganz außergewöhnlicher Art!
Aktualisiert: 2023-05-11
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Als Johnson 2002 den hochangesehenen Tomas Tranströmer-Preis erhielt, zeichnete ihn die Jury als einen 'Wörter aufwiegelnden Erneuerer und gelehrten Spötter, provozierenden Modernisten und treuen Provinzialisten' aus. Elchzeit gibt zum ersten Mal in deutscher Sprache einen Eindruck von der poetischen Stimme dieses Dichters, mit einer Auswahl aus den Bänden der letzten dreißig Jahre.
Der ehemalige Avantgardist ist mit den Jahren zu einem genauso überzeugenden Naturlyriker geworden, sachkundig wie sein Landsmann Linné, der Natur und ihren Geräuschen eher mit den Mitteln einer sachlichen Wissenschaftssprache nachhörend als mit den herkömmlichen Naturbeschwörungen der Poesie. Seine Gedichte, in denen Menschen und Landschaft einander begegnen, sind eigentümlich lapidare, aufrichtige Annäherungen an eine 'Ahnungsgrenze', hinter der die lyrische Sprache wieder ungenau würde.
Johnsons Gedichte sind oft lange, mehrteilige Gebilde, wie etwa sein Zyklus '32 Arten Elstern zu betrachten oder von ihnen betrachtet zu werden'. Ihr Thema ist das Erfahrbare, sei es autobiographisch oder naturbetrachtend; Spekulatives ist ihnen auf erfreulich nüchterne Weise fern – und daraus entstehen fremdartige poetische Überraschungen ganz außergewöhnlicher Art!
Aktualisiert: 2023-05-11
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Göran Tunström (1937-2000) hat sich in die Geschichte der Literatur Schwedens als ,fantastischer Realist' eingeschrieben, in den Feuilletons Skandinaviens wurde der Autor "Gabriel Garcia Márquez des Nordens" genannt. Für seinen in viele Sprachen übersetzten Roman Juloratoriet (dt. Solveigs Vermächtnis; Filmadaption 1996) erhielt er 1983 den Literaturpreis des Nordischen Rats. Die vorliegende Studie zeigt am Gesamtwerk Tunströms sein Verhältnis zum Wort, zum Schreiben und somit zu seinem Verständnis von Sprache auf.
Aktualisiert: 2023-05-08
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Göran Tunström (1937-2000) hat sich in die Geschichte der Literatur Schwedens als ,fantastischer Realist' eingeschrieben, in den Feuilletons Skandinaviens wurde der Autor "Gabriel Garcia Márquez des Nordens" genannt. Für seinen in viele Sprachen übersetzten Roman Juloratoriet (dt. Solveigs Vermächtnis; Filmadaption 1996) erhielt er 1983 den Literaturpreis des Nordischen Rats. Die vorliegende Studie zeigt am Gesamtwerk Tunströms sein Verhältnis zum Wort, zum Schreiben und somit zu seinem Verständnis von Sprache auf.
Aktualisiert: 2023-03-04
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Ein griechisches Vasenbild, das die Enthauptung der Medusa zeigt, inspirierte Aris Fioretos zu diesem Buch. Er folgt der antiken Bilderzählung Figur für Figur, um die Eigenarten modernen Erzählens zu beschreiben. Kenntnisreich und elegant führt er dabei durch die Weltliteratur: vom antiken Mythos bis zu Proust und Nabokov. Dabei geht der Romancier Fioretos, der auch vom eigenen Schreiben spricht, mit dem Theoretiker ein produktives Bündnis ein: Sein Essay über die Kunst des Romans ist greifbare Literaturwissenschaft, in seiner erzählerischen Form und außergewöhnlichen Gestaltung selbst ein ästhetisches Vergnügen.
Aktualisiert: 2023-05-02
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Jean Gebser (1905–1973) hat als Dichter, Übersetzer und Philosoph ein vielschichtiges und beziehungsreiches Werk geschaffen. Seine Philosophie gründet in der eingehenden Beschäftigung mit den Phänomenen Sprache und Dichtung sowie mit einzelnen Dichtern: Eliot, Mallarmé, Valéry, Aragon, Lorca, Guillén, Hölderlin, Trakl und vor allem Rilke sind zu nennen. Picasso, dessen Kunst Gebsers Philosophieren ebenfalls nährte, schenkte ihm die auf dem Cover dieses Bandes abgebildete Zeichnung.
«Lass mir diese, meine Stimme», dieser zweite Band der Jean-Gebser-Reihe, versammelt Schriften – «Der grammatische Spiegel», «Rilke und Spanien», «Lorca oder das Reich der Mütter» –, ausgewählte Essays und literarische Übersetzungen, die den poetischen Hintergrund von Gebsers Philosophieren in den Vordergrund rücken.
Gebsers Übersetzungstätigkeit ist eine der Hauptquellen für seine Einsichten in die strukturelle Vielschichtigkeit der Sprachen. Er hatte in Spanien Dichter der bedeutenden «27er-Generation» übersetzt, von denen einige, wie Salinas, Guillén, Lorca und Aleixandre, Weltruhm erlangten. Zahlreiche seiner Übersetzungen sind heute immer noch die einzigen in deutscher Sprache. Es sind hier parallel zu den Übersetzungen erstmals die spanischen Gedichte mit abgedruckt und zudem bislang unveröffentlichte Übersetzungen aus Gebsers Nachlass, der im Schweizerischen Literaturarchiv (Bern) aufbewahrt wird, berücksichtigt worden.
Beiträge von Elmar Schübl, Gina Maria Schneider und Rudolf Hämmerli sind unterschiedlichen Aspekten von Gebsers in diesem Band präsentierten Frühwerk gewidmet.
Aktualisiert: 2020-03-10
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Von den griechischen Verben für 'lesen' ausgehend und gestützt auf Platons Dialog Phaidros, zeigt Jesper Svenbro die Entwicklung vom sklavischen Lesen zum kritischen lesenden Subjekt auf; dabei erfahren wir auch, wie Sokrates das Kunststück gelang, trotz Schreibverweigerung seine Gedanken in Platons Schriften der (akademischen) Nachwelt zu hinterlassen.
Woher kommt das griechische – und damit letztlich auch unser – Alphabet? Wer immer phoinikéïa grammata (= die Phönizischen, d. h. Buchstaben) sagt oder sich ihrer beim Schreiben bedient, erinnert sich im mythischen Denken der Griechen an die athenische Königstochter Phoiníke, die 'Palmenprinzessin', zu deren Andenken das Alphabet erfunden worden sein soll. Jeder Schreib- und Leseakt also ein Trauerakt.
Auf 'Ameisenwegen' führt uns eine neue Interpretation der Fabel 'Die Zikade und die Ameise' – Embleme der menschlichen Stimme bzw. Schrift – ein weiteres Mal an die Akademie. Dort, in ihrem Innersten, liegt die Zikade aller Zikaden, Sokrates‘ Stimme, begraben.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Aktualisiert: 2016-11-29
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Als Johnson 2002 den hochangesehenen Tomas Tranströmer-Preis erhielt, zeichnete ihn die Jury als einen 'Wörter aufwiegelnden Erneuerer und gelehrten Spötter, provozierenden Modernisten und treuen Provinzialisten' aus. Elchzeit gibt zum ersten Mal in deutscher Sprache einen Eindruck von der poetischen Stimme dieses Dichters, mit einer Auswahl aus den Bänden der letzten dreißig Jahre.
Der ehemalige Avantgardist ist mit den Jahren zu einem genauso überzeugenden Naturlyriker geworden, sachkundig wie sein Landsmann Linné, der Natur und ihren Geräuschen eher mit den Mitteln einer sachlichen Wissenschaftssprache nachhörend als mit den herkömmlichen Naturbeschwörungen der Poesie. Seine Gedichte, in denen Menschen und Landschaft einander begegnen, sind eigentümlich lapidare, aufrichtige Annäherungen an eine 'Ahnungsgrenze', hinter der die lyrische Sprache wieder ungenau würde.
Johnsons Gedichte sind oft lange, mehrteilige Gebilde, wie etwa sein Zyklus '32 Arten Elstern zu betrachten oder von ihnen betrachtet zu werden'. Ihr Thema ist das Erfahrbare, sei es autobiographisch oder naturbetrachtend; Spekulatives ist ihnen auf erfreulich nüchterne Weise fern – und daraus entstehen fremdartige poetische Überraschungen ganz außergewöhnlicher Art!
Aktualisiert: 2020-01-24
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In der Definition der neuen Poesie-Reihe Sappho&Hafis steht '… Poesie aus den Sprachen des Balkans und Vorderasiens'. Und nun beginnt die Reihe schon mit einer Ausnahme (weitere Überraschungen sind geplant): Schwedisch ist die Sprache, in der die eine Namensgeberin der Poesie-Reihe gewürdigt wird – Jesper Svenbro ist einer der berühmtesten Lyriker Schwedens und zugleich einer der besten Kenner der altgriechischen Literatur. Seine Sappho-Fragmente sind sowohl eine Hommage an die 'größte Dichterin des Altertums' als auch die kreative dichterische Verbindung zwischen der Dichtung aus dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert und der Welt von heute. In seinem den Gedichten beigefügten Essay 'Ich schreibe, also werde ich sterben' zeigt Svenbro in begeisternder Manier die Schlüsselstelle auf, an der erstmals orale Literatur aufgeschrieben worden ist, nämlich von Sappho. Sappho transkibierte ihre Gesänge in ein neues Medium, in die geschriebene Sprache. Erstmals gab also eine Dichterin ihre Texte von sich weg an einen Leser oder eine Leserin. Sapphos Gedichte sind ihre Töchter. Sie würde mit ihren gesungenen und gespielten Liedern sterben, die geschriebenen Texte würden weiterleben in den LeserInnen. Die Gedichte 'Sappho-Fragmente' sind nicht Anlehnungen an die Gesänge Sapphos; sie sind selbständige Bilder aus unserer Gegenwart mit Kriegen, Eroberungen, persönlichen Gefühlen, politisch-gesellschaftlichen Anliegen, die immer wieder über die Jahrhunderte an Sappho anklingen, Beziehungen herstellen mit dieser so ganz andern, scheinbar fernen und schließlich doch uns nahen Welt.
Aktualisiert: 2021-07-08
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