Der Klassiker Johann Heinrich von Thünen (1783–1850) ist hoch aktuell. Er hat einen nicht überholten Beitrag zum Verständnis eines »Drittes Weges« geleistet. Werner Wilhelm Engelhardts ausgewählte Aufsätze analysieren durch die »Brille« seiner über 60 Jahre angewachsenen Rezeptionsarbeit dieses Klassikers aktuelle Fragen einer Ordnung sozialer Marktwirtschaft jenseits des problematischen Dualismus »Markt versus Staat« unter Beachtung auch der intermediären Sozial- und Wirtschaftsgebilde und der grundlegenden gesellschaftspolitikwissenschaftlichen Fragen, die bis zu Aspekten der Ethik und der Pädagogik einer »humangerechten« Kultur des Wirtschaftens und des sozialen Miteinanders reichen.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Im Mai 1998 begeht Siegfried Katterle - einer der nicht sehr zahlreichen deutschen Nationalökonomen, die noch in der Tradition der deutschen Sozialökonomik stehen - seinen 65. Geburtstag. Katterle, engagierter Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler, bekennender Christ und sozialer Demokrat, Sozial- und Wirtschaftsethiker, arbeitnehmer- und strukturpolitisch orientierter Forscher und Sozialreformer war von 1974-1995 Inhaber eines Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Universität Bielefeld.
Der Jubilar gehört im engeren Sinne einem Kreis von Forschern an, der im Anschluß an die jüngere Historische Schule, den ersten Methoden- und Werturteilsstreit und die auch soziologisch, politologisch, wissenschaftstheoretisch und politikberatend orientierte Wirtschaftsforschung unter dem Einfluß von Gerhard Weisser und dessen sozialwissenschaftlichen, wirtschaftsethischen sowie einzelwirtschafts-morphologischen Arbeiten nach dem Zweiten Weltkriege an der Universität zu Köln entstanden ist.
Die Idee von Kollegen, Schülern und Freunden, Katterle eine Festschrift zu widmen, ist, angeregt von seinen wissenschaftlichen Arbeiten, auf eine breite Resonanz gestoßen. Mit dem zu präsentierenden Band läßt sich der Anspruch erheben, nicht nur die Forschungsbereiche des zu Ehrenden widerzuspiegeln, sondern in Anknüpfung an seine Arbeiten in thematischer wie in personeller Hinsicht ein Gutteil dessen zu versammeln, was - vor dem Hintergrund einer allgemeinen internationalen Reaktivierung institutioneller Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitiklehre - moderne Sozialökonomik in Deutschland heute ist, d.h. was sie theoretisch, metatheoretisch und praktisch-reformerisch zu repräsentieren vermag.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes, die sämtlich an die bisherige Lebensarbeit des Jubilars anknüpfen, wurden von den Herausgebern fünf stichwortartig umrissenen Abteilungen zugeordnet, nämlich "Ökonomismus oder Sozialökonomik", "Wirtschaftsethik und Wirtschaftsordn
Aktualisiert: 2023-06-15
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Dem Verfasser geht es um die Weiterführung und den Ausbau einer spezifisch deutschen Linie wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denkens. Diese Linie sieht er ursprünglich mehr durch J. H. v. Thünen als durch A. Smith, wesentlich aber auch durch G. v. Schmoller, andere Vertreter des Historismus und Institutionalismus, nicht zuletzt durch M. Weber, A. Müller-Armack und G. Weisser begründet an. Wissenschaftstheoretisch gehen ihre Anfänge bis auf I. Kant, Anhänger des Kritizismus und der personalen Anthropologie, zurück. In neuerer Zeit sind vor allem K. R. Popper und H. Albert, aber auch Morphologen unter den Fachwissenschaftlern und Logikern zu nennen. Sie haben sich für empirisch-theoretische und gegen die Überschätzung bloß entscheidungslogisch orientierter Argumentationsmuster eingesetzt. In normativer Hinsicht präferenzieren die Autoren trotz Einbeziehung selektierter, d. h. begrenzter visionärer Ausgangspunkte des Handelns nicht essentialistische Begründungsweisen solcher Aussagen, wie sie z. B. durch Platon vertreten wurden. Im Rahmen des resultierenden sozialökonomisch-sozialkulturellen Ansatzes ist entgegen den Lehrmeinungen der Mainstream-Ökonomie auch unter heutigen Bedingungen globalisierter postindustrialisierter Gesellschaften Raum genug sowohl für die ausgedehnte Beibehaltung und Institutionalisierung praktischer Sozial- und Gesellschaftspolitik durch den Staat und freie Träger als auch für den weiteren Ausbau einer auf dieser Praxis gründenden wissenschaftlichen Sozial- und Gesellschaftspolitiklehre. Ja, eine solche Gesellschaftsformation verlangt zwecks Regulierung der Märkte geradezu nach einer solchen Politik und deren wissenschaftlicher Bearbeitung.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Der Klassiker Johann Heinrich von Thünen (1783–1850) ist hoch aktuell. Er hat einen nicht überholten Beitrag zum Verständnis eines »Drittes Weges« geleistet. Werner Wilhelm Engelhardts ausgewählte Aufsätze analysieren durch die »Brille« seiner über 60 Jahre angewachsenen Rezeptionsarbeit dieses Klassikers aktuelle Fragen einer Ordnung sozialer Marktwirtschaft jenseits des problematischen Dualismus »Markt versus Staat« unter Beachtung auch der intermediären Sozial- und Wirtschaftsgebilde und der grundlegenden gesellschaftspolitikwissenschaftlichen Fragen, die bis zu Aspekten der Ethik und der Pädagogik einer »humangerechten« Kultur des Wirtschaftens und des sozialen Miteinanders reichen.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Dem Verfasser geht es um die Weiterführung und den Ausbau einer spezifisch deutschen Linie wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denkens. Diese Linie sieht er ursprünglich mehr durch J. H. v. Thünen als durch A. Smith, wesentlich aber auch durch G. v. Schmoller, andere Vertreter des Historismus und Institutionalismus, nicht zuletzt durch M. Weber, A. Müller-Armack und G. Weisser begründet an. Wissenschaftstheoretisch gehen ihre Anfänge bis auf I. Kant, Anhänger des Kritizismus und der personalen Anthropologie, zurück. In neuerer Zeit sind vor allem K. R. Popper und H. Albert, aber auch Morphologen unter den Fachwissenschaftlern und Logikern zu nennen. Sie haben sich für empirisch-theoretische und gegen die Überschätzung bloß entscheidungslogisch orientierter Argumentationsmuster eingesetzt. In normativer Hinsicht präferenzieren die Autoren trotz Einbeziehung selektierter, d. h. begrenzter visionärer Ausgangspunkte des Handelns nicht essentialistische Begründungsweisen solcher Aussagen, wie sie z. B. durch Platon vertreten wurden. Im Rahmen des resultierenden sozialökonomisch-sozialkulturellen Ansatzes ist entgegen den Lehrmeinungen der Mainstream-Ökonomie auch unter heutigen Bedingungen globalisierter postindustrialisierter Gesellschaften Raum genug sowohl für die ausgedehnte Beibehaltung und Institutionalisierung praktischer Sozial- und Gesellschaftspolitik durch den Staat und freie Träger als auch für den weiteren Ausbau einer auf dieser Praxis gründenden wissenschaftlichen Sozial- und Gesellschaftspolitiklehre. Ja, eine solche Gesellschaftsformation verlangt zwecks Regulierung der Märkte geradezu nach einer solchen Politik und deren wissenschaftlicher Bearbeitung.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Dem Verfasser geht es um die Weiterführung und den Ausbau einer spezifisch deutschen Linie wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denkens. Diese Linie sieht er ursprünglich mehr durch J. H. v. Thünen als durch A. Smith, wesentlich aber auch durch G. v. Schmoller, andere Vertreter des Historismus und Institutionalismus, nicht zuletzt durch M. Weber, A. Müller-Armack und G. Weisser begründet an. Wissenschaftstheoretisch gehen ihre Anfänge bis auf I. Kant, Anhänger des Kritizismus und der personalen Anthropologie, zurück. In neuerer Zeit sind vor allem K. R. Popper und H. Albert, aber auch Morphologen unter den Fachwissenschaftlern und Logikern zu nennen. Sie haben sich für empirisch-theoretische und gegen die Überschätzung bloß entscheidungslogisch orientierter Argumentationsmuster eingesetzt. In normativer Hinsicht präferenzieren die Autoren trotz Einbeziehung selektierter, d. h. begrenzter visionärer Ausgangspunkte des Handelns nicht essentialistische Begründungsweisen solcher Aussagen, wie sie z. B. durch Platon vertreten wurden. Im Rahmen des resultierenden sozialökonomisch-sozialkulturellen Ansatzes ist entgegen den Lehrmeinungen der Mainstream-Ökonomie auch unter heutigen Bedingungen globalisierter postindustrialisierter Gesellschaften Raum genug sowohl für die ausgedehnte Beibehaltung und Institutionalisierung praktischer Sozial- und Gesellschaftspolitik durch den Staat und freie Träger als auch für den weiteren Ausbau einer auf dieser Praxis gründenden wissenschaftlichen Sozial- und Gesellschaftspolitiklehre. Ja, eine solche Gesellschaftsformation verlangt zwecks Regulierung der Märkte geradezu nach einer solchen Politik und deren wissenschaftlicher Bearbeitung.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Der Klassiker Johann Heinrich von Thünen (1783–1850) ist hoch aktuell. Er hat einen nicht überholten Beitrag zum Verständnis eines »Drittes Weges« geleistet. Werner Wilhelm Engelhardts ausgewählte Aufsätze analysieren durch die »Brille« seiner über 60 Jahre angewachsenen Rezeptionsarbeit dieses Klassikers aktuelle Fragen einer Ordnung sozialer Marktwirtschaft jenseits des problematischen Dualismus »Markt versus Staat« unter Beachtung auch der intermediären Sozial- und Wirtschaftsgebilde und der grundlegenden gesellschaftspolitikwissenschaftlichen Fragen, die bis zu Aspekten der Ethik und der Pädagogik einer »humangerechten« Kultur des Wirtschaftens und des sozialen Miteinanders reichen.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Im Mai 1998 begeht Siegfried Katterle - einer der nicht sehr zahlreichen deutschen Nationalökonomen, die noch in der Tradition der deutschen Sozialökonomik stehen - seinen 65. Geburtstag. Katterle, engagierter Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler, bekennender Christ und sozialer Demokrat, Sozial- und Wirtschaftsethiker, arbeitnehmer- und strukturpolitisch orientierter Forscher und Sozialreformer war von 1974-1995 Inhaber eines Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Universität Bielefeld.
Der Jubilar gehört im engeren Sinne einem Kreis von Forschern an, der im Anschluß an die jüngere Historische Schule, den ersten Methoden- und Werturteilsstreit und die auch soziologisch, politologisch, wissenschaftstheoretisch und politikberatend orientierte Wirtschaftsforschung unter dem Einfluß von Gerhard Weisser und dessen sozialwissenschaftlichen, wirtschaftsethischen sowie einzelwirtschafts-morphologischen Arbeiten nach dem Zweiten Weltkriege an der Universität zu Köln entstanden ist.
Die Idee von Kollegen, Schülern und Freunden, Katterle eine Festschrift zu widmen, ist, angeregt von seinen wissenschaftlichen Arbeiten, auf eine breite Resonanz gestoßen. Mit dem zu präsentierenden Band läßt sich der Anspruch erheben, nicht nur die Forschungsbereiche des zu Ehrenden widerzuspiegeln, sondern in Anknüpfung an seine Arbeiten in thematischer wie in personeller Hinsicht ein Gutteil dessen zu versammeln, was - vor dem Hintergrund einer allgemeinen internationalen Reaktivierung institutioneller Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitiklehre - moderne Sozialökonomik in Deutschland heute ist, d.h. was sie theoretisch, metatheoretisch und praktisch-reformerisch zu repräsentieren vermag.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes, die sämtlich an die bisherige Lebensarbeit des Jubilars anknüpfen, wurden von den Herausgebern fünf stichwortartig umrissenen Abteilungen zugeordnet, nämlich "Ökonomismus oder Sozialökonomik", "Wirtschaftsethik und Wirtschaftsordn
Aktualisiert: 2023-05-15
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Im Mai 1998 begeht Siegfried Katterle - einer der nicht sehr zahlreichen deutschen Nationalökonomen, die noch in der Tradition der deutschen Sozialökonomik stehen - seinen 65. Geburtstag. Katterle, engagierter Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler, bekennender Christ und sozialer Demokrat, Sozial- und Wirtschaftsethiker, arbeitnehmer- und strukturpolitisch orientierter Forscher und Sozialreformer war von 1974-1995 Inhaber eines Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Universität Bielefeld.
Der Jubilar gehört im engeren Sinne einem Kreis von Forschern an, der im Anschluß an die jüngere Historische Schule, den ersten Methoden- und Werturteilsstreit und die auch soziologisch, politologisch, wissenschaftstheoretisch und politikberatend orientierte Wirtschaftsforschung unter dem Einfluß von Gerhard Weisser und dessen sozialwissenschaftlichen, wirtschaftsethischen sowie einzelwirtschafts-morphologischen Arbeiten nach dem Zweiten Weltkriege an der Universität zu Köln entstanden ist.
Die Idee von Kollegen, Schülern und Freunden, Katterle eine Festschrift zu widmen, ist, angeregt von seinen wissenschaftlichen Arbeiten, auf eine breite Resonanz gestoßen. Mit dem zu präsentierenden Band läßt sich der Anspruch erheben, nicht nur die Forschungsbereiche des zu Ehrenden widerzuspiegeln, sondern in Anknüpfung an seine Arbeiten in thematischer wie in personeller Hinsicht ein Gutteil dessen zu versammeln, was - vor dem Hintergrund einer allgemeinen internationalen Reaktivierung institutioneller Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitiklehre - moderne Sozialökonomik in Deutschland heute ist, d.h. was sie theoretisch, metatheoretisch und praktisch-reformerisch zu repräsentieren vermag.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes, die sämtlich an die bisherige Lebensarbeit des Jubilars anknüpfen, wurden von den Herausgebern fünf stichwortartig umrissenen Abteilungen zugeordnet, nämlich "Ökonomismus oder Sozialökonomik", "Wirtschaftsethik und Wirtschaftsordn
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der Klassiker Johann Heinrich von Thünen (1783–1850) ist hoch aktuell. Er hat einen nicht überholten Beitrag zum Verständnis eines »Drittes Weges« geleistet. Werner Wilhelm Engelhardts ausgewählte Aufsätze analysieren durch die »Brille« seiner über 60 Jahre angewachsenen Rezeptionsarbeit dieses Klassikers aktuelle Fragen einer Ordnung sozialer Marktwirtschaft jenseits des problematischen Dualismus »Markt versus Staat« unter Beachtung auch der intermediären Sozial- und Wirtschaftsgebilde und der grundlegenden gesellschaftspolitikwissenschaftlichen Fragen, die bis zu Aspekten der Ethik und der Pädagogik einer »humangerechten« Kultur des Wirtschaftens und des sozialen Miteinanders reichen.
Aktualisiert: 2023-04-15
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In den eng zusammenhängenden Beiträgen zur Thünenforschung, die in diesem Band teilweise erstmalig, teils in überarbeiteter Form, enthalten sind, kommt der Autor zu dem Urteil, dass Thünen schon das „Werden“ von Wirtschaft und Gesellschaft sowohl in sein Denken als Wissenschaftler als auch in sein Handeln als Praktiker einbezogen hat. Von Überlegungen des Philosophen Kant ausgehend ist Thünen dabei einerseits erheblich über Adam Smiths Lehren hinaus gegangen. Andererseits hat er Erkenntnisse John Stuart Mills antizipiert, ohne dabei den Utopien der Frühsozialisten nachzustreben oder sich seinerseits in den ganzheitlichen spekulativen Lehren der idealistischen deutschen Philosophie und insbesondere denen Georg Wilhelm Friedrich Hegels zu verfangen. Thünen ist bereits von 1819 an für Elemente einer Dritten bzw. Mittleren Ordnung der damals in ganz Deutschland noch überwiegend agrarwirtschaftlich und handwerklich bestimmten Produktion, aber gleichwohl bereits marktorientierten Verteilung ihrer Ergebnisse, eingetreten. Er argumentierte zwar stets marktorientiert, dies aber auf der Basis seines spezifischen Kapital-Verständnisses jenseits einer rein kapitalistischen Entwicklung der Erzeugungs- und Verteilungsvorgänge, welche lediglich den tatsächlichen Knappheiten von Arbeit und Kapital in den Angebots- und Nachfragerelationen entsprochen hätte, wie sie die britischen und französischen nationalökonomischen Klassiker vor ihm bejahten. Zugleich aber hat Thünen sich in seinen Lehrsätzen stets entschieden gegen ganzheitliche utopische Vorstellungen und die darauf aufbauenden Ideologien und Dogmen produktivgenossenschaftlicher Art gewandt, wie diese hauptsächlich bei kommunistischen und frühsozialistischen französischen Autoren skizziert oder von diesen romanhaft vertreten worden waren.
Die Beiträge des deutschen Klassikers, die wie diejenigen Mills nicht selten als „sozialistisch“ etikettiert worden sind – oder aber als weithin sozialkonservativ –, sind in ihrer grundsätzlichen moralischen und sachlichen Intention nicht sehr weit entfernt von den Vorstellungen über Dritte Ordnungen und Dritte Wege späterer sozialliberaler Autoren, wie etwa denen von Franz Oppenheimer, Alexander Rüstow und Wilhelm Röpke.
Aktualisiert: 2021-10-20
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Dem Verfasser geht es um die Weiterführung und den Ausbau einer spezifisch deutschen Linie wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denkens. Diese Linie sieht er ursprünglich mehr durch J. H. v. Thünen als durch A. Smith, wesentlich aber auch durch G. v. Schmoller, andere Vertreter des Historismus und Institutionalismus, nicht zuletzt durch M. Weber, A. Müller-Armack und G. Weisser begründet an. Wissenschaftstheoretisch gehen ihre Anfänge bis auf I. Kant, Anhänger des Kritizismus und der personalen Anthropologie, zurück. In neuerer Zeit sind vor allem K. R. Popper und H. Albert, aber auch Morphologen unter den Fachwissenschaftlern und Logikern zu nennen. Sie haben sich für empirisch-theoretische und gegen die Überschätzung bloß entscheidungslogisch orientierter Argumentationsmuster eingesetzt. In normativer Hinsicht präferenzieren die Autoren trotz Einbeziehung selektierter, d. h. begrenzter visionärer Ausgangspunkte des Handelns nicht essentialistische Begründungsweisen solcher Aussagen, wie sie z. B. durch Platon vertreten wurden. Im Rahmen des resultierenden sozialökonomisch-sozialkulturellen Ansatzes ist entgegen den Lehrmeinungen der Mainstream-Ökonomie auch unter heutigen Bedingungen globalisierter postindustrialisierter Gesellschaften Raum genug sowohl für die ausgedehnte Beibehaltung und Institutionalisierung praktischer Sozial- und Gesellschaftspolitik durch den Staat und freie Träger als auch für den weiteren Ausbau einer auf dieser Praxis gründenden wissenschaftlichen Sozial- und Gesellschaftspolitiklehre. Ja, eine solche Gesellschaftsformation verlangt zwecks Regulierung der Märkte geradezu nach einer solchen Politik und deren wissenschaftlicher Bearbeitung.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Das Buch befasst sich mit der Geschichte von drei Konsumgenossenschaften aus dem Harz und dem Deister, an deren Gründung und Entwicklung Bergleute maßgeblich beteiligt waren.
Aktualisiert: 2019-03-20
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Im Mai 1998 begeht Siegfried Katterle - einer der nicht sehr zahlreichen deutschen Nationalökonomen, die noch in der Tradition der deutschen Sozialökonomik stehen - seinen 65. Geburtstag. Katterle, engagierter Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler, bekennender Christ und sozialer Demokrat, Sozial- und Wirtschaftsethiker, arbeitnehmer- und strukturpolitisch orientierter Forscher und Sozialreformer war von 1974-1995 Inhaber eines Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Universität Bielefeld.
Der Jubilar gehört im engeren Sinne einem Kreis von Forschern an, der im Anschluß an die jüngere Historische Schule, den ersten Methoden- und Werturteilsstreit und die auch soziologisch, politologisch, wissenschaftstheoretisch und politikberatend orientierte Wirtschaftsforschung unter dem Einfluß von Gerhard Weisser und dessen sozialwissenschaftlichen, wirtschaftsethischen sowie einzelwirtschafts-morphologischen Arbeiten nach dem Zweiten Weltkriege an der Universität zu Köln entstanden ist.
Die Idee von Kollegen, Schülern und Freunden, Katterle eine Festschrift zu widmen, ist, angeregt von seinen wissenschaftlichen Arbeiten, auf eine breite Resonanz gestoßen. Mit dem zu präsentierenden Band läßt sich der Anspruch erheben, nicht nur die Forschungsbereiche des zu Ehrenden widerzuspiegeln, sondern in Anknüpfung an seine Arbeiten in thematischer wie in personeller Hinsicht ein Gutteil dessen zu versammeln, was - vor dem Hintergrund einer allgemeinen internationalen Reaktivierung institutioneller Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitiklehre - moderne Sozialökonomik in Deutschland heute ist, d.h. was sie theoretisch, metatheoretisch und praktisch-reformerisch zu repräsentieren vermag.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes, die sämtlich an die bisherige Lebensarbeit des Jubilars anknüpfen, wurden von den Herausgebern fünf stichwortartig umrissenen Abteilungen zugeordnet, nämlich "Ökonomismus oder Sozialökonomik", "Wirtschaftsethik und Wirtschaftsordn
Aktualisiert: 2023-04-15
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