Grundlagentexte der Medienkultur

Grundlagentexte der Medienkultur von Bee,  Julia, Cuntz,  Michael, Engell,  Lorenz, Frisch,  Simon, Hiller,  Moritz, Paulus,  Jörg, Schabacher,  Gabriele, Schmidgen,  Henning, Siegert,  Bernhard, Voss,  Christiane, Wagner,  Hedwig, Ziemann,  Andreas
Ziel dieser Text- und Theoriesammlung ist es, die Breite an medienkulturellen Themen und Problemstellungen abzubilden und unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen vorzuführen. Die systematische Anordnung erfolgt über Schlagworte, an denen die Eigenlogik und Eigenmacht der Medien und ihrer Effekte für Mensch, Kultur, Geschichte und Gesellschaft deutlich wird: von Anthropomedialität und Computing über Graphien, Infrastrukturen und Maschinenwelten bis hin zu Massenmedien und Vergesellschaftung. Diese Themenblöcke sind gleichermaßen historisch wie theoretisch angelegt und offerieren in Auszügen Originaltexte von Benjamin, Bergson, Baudrillard, Deleuze, Haraway, Heidegger, Innis, Latour, Luhmann, Ong, Simondon, Turing, Virilio und vielen anderen mehr.
Aktualisiert: 2023-07-03
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Grundlagentexte der Medienkultur

Grundlagentexte der Medienkultur von Bee,  Julia, Cuntz,  Michael, Engell,  Lorenz, Frisch,  Simon, Hiller,  Moritz, Paulus,  Jörg, Schabacher,  Gabriele, Schmidgen,  Henning, Siegert,  Bernhard, Voss,  Christiane, Wagner,  Hedwig, Ziemann,  Andreas
Ziel dieser Text- und Theoriesammlung ist es, die Breite an medienkulturellen Themen und Problemstellungen abzubilden und unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen vorzuführen. Die systematische Anordnung erfolgt über Schlagworte, an denen die Eigenlogik und Eigenmacht der Medien und ihrer Effekte für Mensch, Kultur, Geschichte und Gesellschaft deutlich wird: von Anthropomedialität und Computing über Graphien, Infrastrukturen und Maschinenwelten bis hin zu Massenmedien und Vergesellschaftung. Diese Themenblöcke sind gleichermaßen historisch wie theoretisch angelegt und offerieren in Auszügen Originaltexte von Benjamin, Bergson, Baudrillard, Deleuze, Haraway, Heidegger, Innis, Latour, Luhmann, Ong, Simondon, Turing, Virilio und vielen anderen mehr.
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Grundlagentexte der Medienkultur

Grundlagentexte der Medienkultur von Bee,  Julia, Cuntz,  Michael, Engell,  Lorenz, Frisch,  Simon, Hiller,  Moritz, Paulus,  Jörg, Schabacher,  Gabriele, Schmidgen,  Henning, Siegert,  Bernhard, Voss,  Christiane, Wagner,  Hedwig, Ziemann,  Andreas
Ziel dieser Text- und Theoriesammlung ist es, die Breite an medienkulturellen Themen und Problemstellungen abzubilden und unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen vorzuführen. Die systematische Anordnung erfolgt über Schlagworte, an denen die Eigenlogik und Eigenmacht der Medien und ihrer Effekte für Mensch, Kultur, Geschichte und Gesellschaft deutlich wird: von Anthropomedialität und Computing über Graphien, Infrastrukturen und Maschinenwelten bis hin zu Massenmedien und Vergesellschaftung. Diese Themenblöcke sind gleichermaßen historisch wie theoretisch angelegt und offerieren in Auszügen Originaltexte von Benjamin, Bergson, Baudrillard, Deleuze, Haraway, Heidegger, Innis, Latour, Luhmann, Ong, Simondon, Turing, Virilio und vielen anderen mehr.
Aktualisiert: 2023-07-03
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Medien denken

Medien denken von Bystricky,  Jiri, Engell,  Lorenz, Krtilova,  Katerina
Dem begrifflichen Denken steht die Möglichkeit eines Denkens in Bildern gegenüber. Technische Bilder zu begreifen kann bedeuten, nicht nur über, sondern in und mit Bildern zu denken. Doch wie ändert sich die Theorie, wenn Medien und Technologien nicht nur als passive Träger und Mittel beschrieben werden, sondern als aktiv ›mitdenkende‹? Dieser Band zeigt, wie Begriffe in Verbindung mit Medien in Bewegung geraten - sowohl Medienbegriffe als auch das begriffliche Denken als Medium. Die Beiträge - u.a. von Erich Hörl, Dieter Mersch, Lorenz Engell, tschechischen, slowakischen und britischen Autorinnen und Autoren - führen von einer Sinnverschiebung im Zuge des Denkens der Technik über Fragen der Bildlichkeit bis zur Analyse konkreter bewegter Bilder.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Medien denken

Medien denken von Bystricky,  Jiri, Engell,  Lorenz, Krtilova,  Katerina
Dem begrifflichen Denken steht die Möglichkeit eines Denkens in Bildern gegenüber. Technische Bilder zu begreifen kann bedeuten, nicht nur über, sondern in und mit Bildern zu denken. Doch wie ändert sich die Theorie, wenn Medien und Technologien nicht nur als passive Träger und Mittel beschrieben werden, sondern als aktiv ›mitdenkende‹? Dieser Band zeigt, wie Begriffe in Verbindung mit Medien in Bewegung geraten - sowohl Medienbegriffe als auch das begriffliche Denken als Medium. Die Beiträge - u.a. von Erich Hörl, Dieter Mersch, Lorenz Engell, tschechischen, slowakischen und britischen Autorinnen und Autoren - führen von einer Sinnverschiebung im Zuge des Denkens der Technik über Fragen der Bildlichkeit bis zur Analyse konkreter bewegter Bilder.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Medien denken

Medien denken von Bystricky,  Jiri, Engell,  Lorenz, Krtilova,  Katerina
Dem begrifflichen Denken steht die Möglichkeit eines Denkens in Bildern gegenüber. Technische Bilder zu begreifen kann bedeuten, nicht nur über, sondern in und mit Bildern zu denken. Doch wie ändert sich die Theorie, wenn Medien und Technologien nicht nur als passive Träger und Mittel beschrieben werden, sondern als aktiv ›mitdenkende‹? Dieser Band zeigt, wie Begriffe in Verbindung mit Medien in Bewegung geraten - sowohl Medienbegriffe als auch das begriffliche Denken als Medium. Die Beiträge - u.a. von Erich Hörl, Dieter Mersch, Lorenz Engell, tschechischen, slowakischen und britischen Autorinnen und Autoren - führen von einer Sinnverschiebung im Zuge des Denkens der Technik über Fragen der Bildlichkeit bis zur Analyse konkreter bewegter Bilder.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Medien denken

Medien denken von Bystricky,  Jiri, Engell,  Lorenz, Krtilova,  Katerina
Dem begrifflichen Denken steht die Möglichkeit eines Denkens in Bildern gegenüber. Technische Bilder zu begreifen kann bedeuten, nicht nur über, sondern in und mit Bildern zu denken. Doch wie ändert sich die Theorie, wenn Medien und Technologien nicht nur als passive Träger und Mittel beschrieben werden, sondern als aktiv ›mitdenkende‹? Dieser Band zeigt, wie Begriffe in Verbindung mit Medien in Bewegung geraten - sowohl Medienbegriffe als auch das begriffliche Denken als Medium. Die Beiträge - u.a. von Erich Hörl, Dieter Mersch, Lorenz Engell, tschechischen, slowakischen und britischen Autorinnen und Autoren - führen von einer Sinnverschiebung im Zuge des Denkens der Technik über Fragen der Bildlichkeit bis zur Analyse konkreter bewegter Bilder.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Medien denken

Medien denken von Bystricky,  Jiri, Engell,  Lorenz, Krtilova,  Katerina
Dem begrifflichen Denken steht die Möglichkeit eines Denkens in Bildern gegenüber. Technische Bilder zu begreifen kann bedeuten, nicht nur über, sondern in und mit Bildern zu denken. Doch wie ändert sich die Theorie, wenn Medien und Technologien nicht nur als passive Träger und Mittel beschrieben werden, sondern als aktiv ›mitdenkende‹? Dieser Band zeigt, wie Begriffe in Verbindung mit Medien in Bewegung geraten - sowohl Medienbegriffe als auch das begriffliche Denken als Medium. Die Beiträge - u.a. von Erich Hörl, Dieter Mersch, Lorenz Engell, tschechischen, slowakischen und britischen Autorinnen und Autoren - führen von einer Sinnverschiebung im Zuge des Denkens der Technik über Fragen der Bildlichkeit bis zur Analyse konkreter bewegter Bilder.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Medien denken

Medien denken von Bystricky,  Jiri, Engell,  Lorenz, Krtilova,  Katerina
Dem begrifflichen Denken steht die Möglichkeit eines Denkens in Bildern gegenüber. Technische Bilder zu begreifen kann bedeuten, nicht nur über, sondern in und mit Bildern zu denken. Doch wie ändert sich die Theorie, wenn Medien und Technologien nicht nur als passive Träger und Mittel beschrieben werden, sondern als aktiv ›mitdenkende‹? Dieser Band zeigt, wie Begriffe in Verbindung mit Medien in Bewegung geraten - sowohl Medienbegriffe als auch das begriffliche Denken als Medium. Die Beiträge - u.a. von Erich Hörl, Dieter Mersch, Lorenz Engell, tschechischen, slowakischen und britischen Autorinnen und Autoren - führen von einer Sinnverschiebung im Zuge des Denkens der Technik über Fragen der Bildlichkeit bis zur Analyse konkreter bewegter Bilder.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Medien denken

Medien denken von Bystricky,  Jiri, Engell,  Lorenz, Krtilova,  Katerina
Dem begrifflichen Denken steht die Möglichkeit eines Denkens in Bildern gegenüber. Technische Bilder zu begreifen kann bedeuten, nicht nur über, sondern in und mit Bildern zu denken. Doch wie ändert sich die Theorie, wenn Medien und Technologien nicht nur als passive Träger und Mittel beschrieben werden, sondern als aktiv ›mitdenkende‹? Dieser Band zeigt, wie Begriffe in Verbindung mit Medien in Bewegung geraten - sowohl Medienbegriffe als auch das begriffliche Denken als Medium. Die Beiträge - u.a. von Erich Hörl, Dieter Mersch, Lorenz Engell, tschechischen, slowakischen und britischen Autorinnen und Autoren - führen von einer Sinnverschiebung im Zuge des Denkens der Technik über Fragen der Bildlichkeit bis zur Analyse konkreter bewegter Bilder.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Blockchain

Blockchain von Christians,  Heiko, Engell,  Lorenz, Hein,  Cathrin, Hein,  Christoph, Kappelhoff,  Hermann, Leistert,  Oliver, Malabou,  Catherine, Moss,  Anne Eakin, Münker,  Stefan, Schatz,  Christina, Schauerte,  Eva, Siegert,  Bernhard, Treeck,  Jan Claas van, Weis,  Rüdiger, Weizman,  Ines, Wellbrock,  Wanja, Zierer,  Klaus
Mit Texten von Heiko Christians, Cathrin Hein, Christoph Hein, Hermann Kappelhoff, Oliver Leistert, Catherine Malabou, Anne Eakin Moss, Stefan Münker u.v.a.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Medienanthropologie

Medienanthropologie von Engell,  Lorenz, Siegert,  Bernhard
Editorial Lorenz Engell / Bernhard Siegert __ Aufsätze Michel Chion Wenn die Worte fallen würden. Überlegungen zur Schrift im Film Josef Früchtl ›Denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht.‹ MINORITY REPORT und die Kunst als De/Legitimation Anne-Kathrin Reulecke Die Emergenz von Wissen und das Plagiat in Goethes wissenschaftstheoretischen Schriften __ Debatte Transparenz Anita Möllering Politisches Handeln braucht Transparenz vs. Claus Leggewie Die dunklen Seiten der Transparenz und die Widersprüche der Transparenten __ Archiv Ernst Kapp Grundlinien einer Philosophie der Technik (Kap. XIII, Der Staat) Harun Maye Kommentar __ Schwerpunkt Medienanthropologie Lorenz Engell THE BOSS OF IT ALL. Beobachtungen zur Anthropologie der Filmkomödie Christiane Voss Der dionysische Schalter. Zur generischen Anthropomedialität des Humors Astrid Deuber-Mankowsky Mediale Anthropologie, Spiel und Anthropozentrismuskritik Cary Wolfe Animal Studies. Disziplinarität und Post-Humanität Leander Scholz Der Weltgeist in Texas. Kultur und Technik bei Ernst Kapp Stefan Rieger Medienanthropologie. Eine Menschenwissenschaft vom Menschen?
Aktualisiert: 2023-06-16
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Medienanthropologie

Medienanthropologie von Engell,  Lorenz, Siegert,  Bernhard
Editorial Lorenz Engell / Bernhard Siegert __ Aufsätze Michel Chion Wenn die Worte fallen würden. Überlegungen zur Schrift im Film Josef Früchtl ›Denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht.‹ MINORITY REPORT und die Kunst als De/Legitimation Anne-Kathrin Reulecke Die Emergenz von Wissen und das Plagiat in Goethes wissenschaftstheoretischen Schriften __ Debatte Transparenz Anita Möllering Politisches Handeln braucht Transparenz vs. Claus Leggewie Die dunklen Seiten der Transparenz und die Widersprüche der Transparenten __ Archiv Ernst Kapp Grundlinien einer Philosophie der Technik (Kap. XIII, Der Staat) Harun Maye Kommentar __ Schwerpunkt Medienanthropologie Lorenz Engell THE BOSS OF IT ALL. Beobachtungen zur Anthropologie der Filmkomödie Christiane Voss Der dionysische Schalter. Zur generischen Anthropomedialität des Humors Astrid Deuber-Mankowsky Mediale Anthropologie, Spiel und Anthropozentrismuskritik Cary Wolfe Animal Studies. Disziplinarität und Post-Humanität Leander Scholz Der Weltgeist in Texas. Kultur und Technik bei Ernst Kapp Stefan Rieger Medienanthropologie. Eine Menschenwissenschaft vom Menschen?
Aktualisiert: 2023-06-16
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Verschwinden

Verschwinden von Engell,  Lorenz, Siegert,  Bernhard
Abstracts Antonio Somaini: Walter Benjamin’s media theory and the tradition of the media diaphana The article presents an in-depth analysis of Benjamin’s use of the German term Medium, in order to show how his entire media theory may be interpreted as centered on the interaction between the historically changing realm of the technical and material Apparate, and what he calls in the artwork essay the »Medium of perception«: the spatially extended environment, the atmosphere, the milieu, the Umwelt in which sensory experience occurs. This notion of »Medium of perception« is then located within the long, post-Aristotelian tradition of the media diaphana, whose traces can be found in the 1920s and 1930s in the writings of authors such as Béla Balázs, Fritz Heider, and László Moholy-Nagy. Der Artikel präsentiert eine eingehende Analyse von Benjamins Gebrauch des deutschen Begriffs »Medium«, um zu zeigen, dass seine gesamte Medientheorie fokussiert ist auf die Interaktion zwischen dem historisch veränderlichen Bereich der technischen und materiellen Apparate einerseits und dem, was er in dem Kunstwerkaufsatz das »Medium der Wahrnehmung« nennt: die räumlich ausgedehnte Umgebung, die Atmosphäre, das Milieu, die Umwelt, in der sinnliche Wahrnehmung erfolgt. Dieser Begriff des »Mediums der Wahrnehmung« wird dann innerhalb der langen, nacharistotelischen Tradition der media diaphana verortet, deren Spuren in den 1920er und 1930er Jahren in den Schriften von Autoren wie Béla Balázs, Fritz Heider und László Moholy-Nagy zu finden sind. Barbara Baert: Die spätmittelalterlichen eingefassten Gärten oder horti conclusi in den Niederlanden Die eingefassten Gärten oder horti conclusi der Augustiner-Schwestern von Mechelen in Belgien stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert und bilden einen außergewöhnlichen Teil des spätmittelalterlichen Kulturerbes. Aufgrund von mangelndem Verständnis und Interesse sind die meisten eingefassten Gärten verloren gegangen. Nicht weniger als sieben dieser Gärten sind allerdings bis in das späte 20. Jahrhundert in ihrem ursprünglichen Kontext erhalten geblieben: Der kleinen Gemeinschaft der Augustiner-Schwestern in Mechelen. Gleich ›schlafenden Schönheiten‹ sind sie in den Zellen der Schwestern als Hilfestellung bei der Andacht verborgen geblieben. In meinem Beitrag stelle ich diese Gärten vor als eine Symbolisierung des Paradieses und der mystischen Unio, als ein Heiligtum der Verinnerlichung, als eine Sublimierung des sensorium (insbesondere des Geruchs), als Gartenbau, der im Prozess der Entstehung Sinn gewinnt und als ein Paradigma des Nests. The early sixteenth-century Enclosed Gardens or horti conclusi of the Augustinian Hospital Sisters of Mechelen, Belgium, form an exceptional part of late medieval world heritage. Most Enclosed Gardens have been lost, through the ravages of time exacerbated by lack of understanding and interest. No fewer than seven Enclosed Gardens, however, were preserved until the late twentieth century in their original context: the small community of Augustinian nuns in Mechelen. Like ›sleeping beauties‹, they remained secluded in the sisters’ rooms as aids to devotion. In this paper I discuss these gardens as a symbolisation of Paradise and the mystical union, as a sanctuary for interiorisation, as a sublimation of the sensorium (particularly smell), as horticulture that gains meaning in the making process and as a paradigm for the nest. Mark B. N. Hansen: Appearance In-Itself, Data-Propagation, and External Relationality: Towards a Realist Phenomenology of »Firstness« Drawing on American philosopher Charles Sanders Peirce›s »phaneroscopy«, and particularly on its point of disjunction from more orthodox phenomenology concerning the status and necessity of reception, this article argues that today’s databases phenomenalize the aesthetic dimension of worldly sensibility. Although database phenomenalizing explicitly substitutes for the phenomenalizing performed by consciousness on standard accounts of phenomenology, the important point is that it does so without severing contact with human experience. What is ultimately at stake here is the status of the phenomenon itself: insofar as it hosts the self-manifestation of the world without necessarily manifesting it to anyone or anything, the phenomenon can be disjoined from its subjective anchoring in consciousness (or any of its avatars) and ascribed to the operationality of worldly sensibility itself. Gestützt auf die sog. »phaneroscopy« des amerikanischen Philosophen Charles Sanders Peirce und insbesondere auf ihre Differenz zur orthodoxeren Phänomenologie in Bezug auf den Status und die Notwendigkeit der Rezeption argumentiert dieser Beitrag, dass die heutigen Datenbanken die ästhetische Dimension weltlicher Sinnlichkeit phänomenalisieren. Auch wenn die Phänomenalisierung durch Datenbanken diejenige durch Bewusstsein explizit ersetzt, bleibt es bedeutsam, dass dies geschieht, ohne den Kontakt mit menschlicher Erfahrung abzubrechen. Worum es letztlich geht, ist der Status des Phänomens selbst: Insoweit es die Selbst-Manifestation der Welt beherbergt, ohne sie notwendigerweise für irgendjemand oder irgendetwas zu manifestieren, kann das Phänomen von seiner subjektiven Verankerung im Bewusstsein (oder jedem seiner Avatare) gelöst werden und der Operationalität weltlicher Sensibilität selbst zugeschrieben werden. Stefan Herbrechter und Karin Harrasser Debatte: Posthumanismus Posthumanismus hat sich als neues Theorie-Paradigma etabliert. Wie alle gesellschaftlichen Diskurse, ist auch dieser eine Summe aus Machtkämpfen, Subjektpositionen, Identitäten und deshalb voller Konflikte. In diesem Diskurs, der vor allem zeitgenössische und somit technokulturelle Motive beinhaltet, aber natürlich auch eine lange Vorgeschichte hat, gibt es keine Einigung darüber, was das Posthumane eigentlich ist, d. h. ob es sich bei ihm um das Beste oder das Schlechteste handelt, das dem Menschen, seiner Humanität, der Menschheit und der humanistischen Tradition widerfahren könnte; noch besteht Übereinstimmung darüber, ob Posthumanismus unvermeidlich, bereits Realität oder nur ein Trugbild ist; oder ob er politisch, kulturell, sozial progressiv oder im Gegenteil vielleicht sogar regressiv ist; ob er allein durch technologischen Wandel oder hauptsächlich konstruiert und somit ideologisch motiviert ist. Die Debatte zwischen Stefan Herbrechter und Karin Harrasser geht den Gründen für die Karriere posthumanistischer Motive und den damit zusammenhängenden Befürchtungen und Hoffnungen nach. Posthumanism has established itself as a new paradigm of theory. Like all social discourses, it is a sum of power struggles, subject positions, identities – and thus full of conflict. In this discourse, which includes mainly contemporary and hence techno cultural motifs, but which of course also has a long history, there is no agreement about what the posthuman actually is, that is if it is the best or the worst that could happen to man, to his humanity, to mankind and the humanistic tradition in general. Neither is there agreement as to whether posthumanism is inevitable, already a reality or just a mirage; or whether it is politically, culturally, socially progressive or to the contrary perhaps even regressive; whether it is solely produced by technological change or mainly constructed and thus ideologically motivated. The debate between Stefan Herbrechter and Karin Harrasser explores the reasons for the career of posthumanistic motives as well as related fears and hopes. Georges Didi-Huberman: Glimpses. Between Appearance and Disappearance Einige fragmentarische Bemerkungen zu Erscheinen und Verschwinden in poetischem und philosophischem Stil. Some fragmentary reflections, in a poetic and philosophical way, about appearance and disappareance. Claudia Blümle: Das verhüllte Rätsel. Verschwinden und Erscheinen in der surrealistischen Kunst Das Verhältnis von Verschwinden und Erscheinen wurde in der bildenden Kunst nirgends so explizit behandelt wie im Surrealismus. Exemplarisch kann dabei Das Rätsel des Orakels von Giorgio de Chirico und The Enigma of Isidore Ducasse von Man Ray herangezogen werden. Eingerahmt von einem Manifest zur Rolle des Traums wurde Man Rays Enigma bereits auf der ersten Seite der ersten Ausgabe der Zeitschrift Le révolution surréaliste abgedruckt. Wie im Beitrag gezeigt werden soll, wird die Beziehung von Verschwinden und Erscheinen im Surrealismus nicht nur visualisiert, sondern diese wird in ihrer Struktur von Anwesenheit und Abwesenheit analytisch und zugleich sinnlich seziert. No epoch of the visual arts has treated the relation of disappearance and appearance as explicitly as surrealism. Especially Giorgio de Chirico’s The Enigma of the Oracle and Man Ray’s The Enigma of Isidore Ducasse can be used as examples. Framed by a manifesto on the role of the dream, Man Ray’s Enigma was printed on the first page of the first issue of the journal La révolution surréaliste. In this paper I show how in surrealism, the relation of disappearance and appearance is not only visualized, but dissected in an analytical and at the same time sensual way. Wolfgang Struck: Aus der Welt gefallen. Eine geographische Phantasie Während im 19. Jahrhundert die ›weißen Flecken‹ von den Landkarten verschwinden, erscheint eine eigentümliche Figur in der geographischen Imagination, die Figur eines Forschers, der verschollen ist. Das Verschwinden jedoch findet unter Beobachtung statt, es wird in Erzählungen und Karten organisiert, es schreibt sich in Protokolle ein, die das Verschwinden wahrnehmbar machen und zugleich die Wahrnehmung eines homogenen geographischen Raums und die Bedingungen seiner Repräsentation formieren. While, during the 19th century, the ›white spots‹ disappear from the maps, a peculiar figure appears in the geographical imagination: the figure of a researcher who has been lost. However, the disappearance takes place under observation, it is organized in narratives and maps, it is inscribed in protocols that make the disappearance perceptible and simultaneously form the perception of a homogeneous geographical space and the conditions of its representation. Miroslav Petˇr íˇcek: Zeigen im Verschwinden Der Beitrag behandelt die Denkfigur des »Sich-Zeigens im Verschwinden« an der Schnittstelle zwischen Phänomenologie und Semiotik. Das Interesse an dieser Denkfigur bezeugt sich an den Phänomenen der Spur, der Ellipse oder des Geheimnisses, insbesondere in der französischen Philosophie seit den 1960er Jahren. Die leitende Frage lautet: Gibt es ein Erscheinen, das sich erst in seinem Verschwinden zeigt? The article deals with the figure of thought »appearance in disappearance« at the interface between phenomenology and semiotics. The interest in this figure of thought manifests itself in the phenomena of the trace, the ellipse or the secret, especially in French philosophy since the 1960s. The main question is: Is there an appearance that appears only in its disappearance? Matthew Solomon: Méliès und die Materialität moderner Magie Der Artikel befasst sich mit den spezifischen Materialien, die dem Zauberkünstler und Kinopionier Georges Méliès seine Illusionen ermöglicht haben. Die Materialität, die die von ihm auf Bühne und Leinwand geschaffenen Illusionen bewerkstelligt, besteht gleichermaßen aus dem Einsatz von Elektrizität, Mechanik, Pneumatik, Optik, Akustik und Chemie. Der Einsatz dieser Ressourcen lässt sich nicht nach Theaterillusionen und Leinwandillusionen unterscheiden, vielmehr ist die Kopräsenz von theatralen und filmischen Techniken in der Reflexion über die von Méliès geschaffenen Effekte des Verschwindens zu berücksichtigen. The article deals with the specific materials that enabled the Magician and cinema pioneer Georges Méliès to produce his illusions. The materiality that accomplished the illusions created by him on stage and screen consists equally of the use of electricity, mechanics, pneumatics, optics, acoustics and chemistry. The use of these resources can not be divided into theater illusions and screen illusions; on the contrary, any reflection on Méliès’ effects of disappearance has to consider the co-presence of theatrical and cinematic techniques. Bettine Menke: im auftreten / verschwinden – auf dem Schauplatz und anderswo Erscheinen und Verschwinden sind als Auf und Abtreten physische und symbolische Operationen, die sich auf die den Schauplatz abscheidend konstituierenden Grenze zwischen on-stage und backstage beziehen, aus dem das Geschehen auf der Bühne sich speist. Auftreten ist derart als ein riskanter und instabiler Vorgang zwischen Erscheinen und Verschwinden zu kennzeichnen. Am Beispiel zeitgenössischer Auseinandersetzungen mit den Bedingungen des Theaters, die die Bühne als Gefüge diverser Darstellungs-Flächen und -Räume nutzen, bekommt die Verwiesenheit der theatralen Präsentation auf das Anderswo einen spezifischen Witz für das Verschwinden: was hier ›verschwindet‹ ist irgendwo anders. As entrances and exits, appearance and disappearance are physical and symbolic operations, which refer to the border between onstage and backstage that constitutes the scene and with it the action on stage. To make an entrance is thus a risky and unstable operation between appearance and disappearance. Using the example of contemporary explorations of the conditions of theater that use the stage as a structure of various presentation areas and -spaces, the dependence of the theatrical presentation on an Elsewhere produces a specific pun on disappearance: that which ›disappears‹ here is somewhere else.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Synchronisation

Synchronisation von Engell,  Lorenz, Siegert,  Bernhard
___ Editorial Lorenz Engell / Bernhard Siegert ___ Aufsätze Philippe Descola Von Ganzheiten zu Kollektiven. Wege zu einer Ontologie sozialer Formen Petra Löffler Im Raum sein: Streuen – Erstrecken – Zerstreuen. Zu einer Medienökologie des Relationsraums Daniel Gethmann Anwesend/Abwesend. Formen der Präsenz in der Mikrophonie ___ Debatte: Anthropozän Christian Schwägerl / Reinhold Leinfelder: Die menschgemachte Erde vs. Niels Werber: Anthropozän. Eine Megamakroepoche und die Selbstbeschreibung der Gesellschaft ___ Archiv Georges Méliès: Das Théâtre Robert-Houdin (1845-1925) Katharina Rein: Kommentar ___ Schwerpunkt: Synchronisation Andreas Ziemann Phänomene, Probleme und Aktanten der Gleichzeitigkeit. Eine sozial- und medientheoretische Skizze Bernhard Siegert Längengradbestimmung und Simultanität in Philosophie, Physik und Imperien Anna Echterhölter Jahresrechnung und Organisation. Von der Verfassungsphantastik. Zur technischen Chronologie bei Karl Dietrich Hüllmann Jan Philip Müller Synch Sound / Sink Sound. Audiovision und Synchronisation in Michael Snows 'Rameau’s Nephew by Diderot (Thanx to Dennis Young) by Wilma Schoen' Elena Esposito Impossible Synchronization. Temporal Coordination in the Risk Society
Aktualisiert: 2023-06-16
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Medien des Rechts

Medien des Rechts von Engell,  Lorenz, Siegert,  Bernhard
In Würdigung des Lebenswerks der Rechts- und Kulturtheoretikerin Cornelia Vismann widmet die Herbstausgabe 2011 der ZMK ihren Schwerpunkt den "Medien des Rechts". Gemeint sind damit solche Medien, durch die Recht und Rechtsprechung Informationen und Wissen speichern, verarbeiten und übertragen. Im Unterschied zu Fragen des Medienrechts geht es hierbei um die Auswirkungen von Medien auf die Konstitution und Evolution des Rechts. Inhalt Editorial: Lorenz Engell / Bernhard Siegert Aufsätze David N. Rodowick Of which we cannot speak …: philosophy and the humanities Patricia Pisters The Neuro-Image: Alain Resnais's Digital Cinema without the Digits Debatte Jochen Hörisch Die Zukunft der Qualitätsmedien. Überlegungen zur medialen Geltung von Greshams Gesetz Wolfgang Hagen Normative Hohlmünzen SCHWERPUNKT MEDIEN DES RECHTS Cornelia Vismann Die Macht des Anfangs Pierre Legendre Magistri Legis. Eine Studie zur dogmatischen Funktion im industriellen System Bruno Latour Eine seltsame Form von Autonomie Michael Niehaus Epochen des Protokolls Fabian Steinhauer Medienverfassung Eyal Weizman Forensische Architektur Johanna Bergann Legitimation durch Kompromiss. Richten als Vermitteln in der Güteverhandlung Christoph Engemann Im Namen des Staates: Der elektronische Personalausweis und die Medien der Regierungskunst
Aktualisiert: 2023-06-16
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Kulturtechnik

Kulturtechnik von Engell,  Lorenz, Siegert,  Bernhard
Seit der Antike schließt das europäische Verständnis von Kultur die Vorstellung ein, dass Kultur technisch konstituiert ist. Schon im Wort 'Kultur' (lat. colere, cultura) steckt insofern ein eminent technischer Sinn, als mit cultura die Entwicklung und praktische Anwendung von Techniken zur Urbarmachung des Bodens und zur Besiedelung der Erde mit Wohnsitzen und Städten gemeint ist. Noch im 19. Jahrhundert wäre ein Konzept namens "Kulturtechnik" daher ganz selbstverständlich innerhalb der Agrar- oder Geowissenschaften angesiedelt worden. Innerhalb der medienkulturwissenschaftlichen Diskussion, in die der Begriff heute eingerückt ist, bezeichnen "Kulturtechniken" dagegen Praktiken und Verfahren der Erzeugung von Kultur, die an der Schnittstelle von Geistes- und Technikwissenschaften ansetzen und als Bedingung der Möglichkeit von Kultur überhaupt begriffen werden. Dieses technische Verständnis von Kultur bricht mit der bildungsbürgerlichen Tradition des 19. Jahrhunderts, die unter Kultur die Sphäre der hohen Kunst, der Bildung und des guten Geschmacks verstand. Das Konzept ist nicht auf die sogenannten elementaren Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) beschränkt, sondern beinhaltet auch die Techniken des Körpers, Repräsentationsverfahren und andere Medientechniken. Mit Beiträgen von Jacques Aumont, Marta Braun, Michael Cuntz, Eva Geulen, André-Georges Haudricourt, Susan Leigh Star, Harun Maye, Louise Merzeau, Wolfgang Schäffner, Manfred Schneider, Erhard Schüttpelz, Bernhard Siegert und Cornelia Vismann.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Medien der Natur

Medien der Natur von Engell,  Lorenz, Siegert,  Bernhard
AbstractsTomáš Jirsa: Portrait of Absence: The Aisthetic Mediality of Empty ChairsThis article deals with the mediality of empty chairs in the works by Vincent van Gogh, Richard Weiner, Egon Schiele, Joseph Kosuth and Eugène Ionesco. These empty chairs are explored as aisthetic-affective figures pervading historical periods and cultural boundaries that offer a specific portrait of absence, which is able to intensify the subject despite its physical non-presence. The argument is based on the dialectic process of dis/appearing, posthermeneutics and the theory of the supplement. Der Beitrag behandelt die Medialität leerer Stühle in den Werken von Vincent van Gogh, Richard Weiner, Egon Schiele, Joseph Kosuth und Eugène Ionesco. Leere Stühle werden als ästhetisch-affektive Figuren untersucht, die historische Perioden und kulturelle Grenzen durch- und überschreiten; dabei präsentieren sie ein spezifisches Porträt von Abwesenheit, das das Subjet trotz seiner physischen Nicht- Gegenwart intensiviert. Die Argumentation gründet in dem dialektischen Prozess von Er- scheinen und Verschwinden, Posthermeneutik und der Theorie des Supplements. Barbara Baert: About Stain(s) The stain asserts its autonomy as a spot or patch of colour different from the ground. It exists in and of itself. The stain tells us what it means to be the medium of visibility. Hence, every stain is a Metabild, a particular image that explains something about the image as a phenomenon. These properties make the stain a paradigm for the visual medium per se. In this essay I will deal with five factors that could have led to this powerful model: the stain as prototype, Veronica’s stain, the psycho-energetic symptom, Echo’s camouflage and finally, the stain as le désir mimétique. Der Fleck behauptet seine Autonomie als farbiger Punkt oder Fläche, die sich vom Hintergrund abheben. Er existiert in und durch sich selbst. Der Fleck sagt uns, was es heißt, das Medium der Sichtbarkeit zu sein. Daher ist jeder Fleck ein Metabild, ein besonderes Bild, das etwas über das Bild als Phänomen aussagt. Diese Eigenschaften machen den Fleck zu einem Paradigma des visuellen Mediums per se. In diesem Essay werde ich fünf Faktoren vorstellen, die zu diesem einflussreichen Mo- dell geführt haben: Der Fleck als Prototyp, Veronikas Fleck, das psycho-energetische Symptom, die Tarnung Echos und schließlich der Fleck als le désir mimétique. Andreas Ziemann: Die Kraft der Zeitutopie im 19. Jahrhundert. Literarische Medien- und Technikzukünfte bei Edward Bellamy, Kurd Laßwitz und Jules VerneDer Aufsatz fokussiert die literarische Gattung von Utopie und Science Fiction als empirisches und historisches Material und untersucht an ausgewählten Texten des 19. Jahrhunderts, über welche zukünftigen Medien, Medienpraktiken und menschlichen Lebensformen dort geschrieben und (antizipativ) reflektiert wird. Zeitutopien, so die forschungsleitende These, fungieren als Modell und Entstehungsherd innovativer (Medien-) Techniken und besitzen eine spezifische Gestaltungskraft neuer Lebenswelten. The paper focuses on the literary genre of utopia and science fiction as empirical and historical material. With reference to selected texts from the 19th century, it outlines which future media, media practices and human life forms are discussed in an often anticipatory way. The thesis is that time utopias act as a model and source of innovative (media) technologies and have a specific power to design new worlds. Malte-Christian Gruber und Christoph Menke: Debatte: Nicht-MenschenrechteDas Rechtssystem geht davon aus, dass der Mensch – und nur der Mensch – eine natürliche Person ist. Das sei ein Irrtum, argumentiert Malte-Christian Gruber, denn die Rechtssubjektivität wird keineswegs alleine mit dem bloßen Menschsein begründet. Es ist die sittliche Autonomie, die den Menschen zu einem »Subjekt, dessen Handlungen einer Zurechnung fähig sind« (Kant) und mithin zur Person macht. Personen werden nicht mit dem Menschsein als solchem identifiziert, sondern durch die Zuschreibung von Handlungs- und Rechtsträgerschaft. Eine solche funktionale Vorstellung von Rechtssubjektivität ist prinzipiell auch dazu imstande, neben Menschen noch weitere autonome Agenten als Träger von Rechten und Pflichten ein- zusetzen, z.B. technische Artefakte und andere nicht-menschliche Agenten. Christoph Menke macht dagegen darauf aufmerksam, dass die Erfindung neuer Rechte das eigentliche Bewegungsgesetz der politischen Emanzipation in der Moderne war. Das begann mit den bürgerlichen Revolutionen und ist immer noch das generelle Modell, mit dem Politik und Theorie operieren, die neue Rechte für nicht-menschliche Lebewesen und Artefakte einfordern. So wie im 19. und 20. Jahrhundert die rechtliche Emanzipation zunächst über die Grenzen bürgerlicher Subjektivität hinausgeführt hat und soziale und kulturelle Rechte erfand, so sollen wir nun den weiteren, konsequenten Schritt tun und auch noch die Bindung der juridischen Anerkennung an die Kategorie menschlicher Subjektivität aufbrechen. Auch Bio- und Artefakte sollen als eigenständige Rechtssubjekte rekonstruiert werden. Es fehlt ihnen allerdings etwas, das in den emanzipatorischen Kämpfen der Vergangenheit schlechthin grundlegend war: Ein Träger von Rechten zu sein, hieß, ein Fordernder von Rechten, ja, ein Kämpfer für Rechte gewesen zu sein. Man konnte keine rechtliche Person als Träger von Rechten sein, ohne ein politisches Subjekt als Kämpfer und Denker von Rechten gewesen zu sein. Wenn die Bindung der rechtlichen Personalität an die menschliche Subjektivität aufgelöst wird, damit es Bio- und Artefakt-Rechte geben kann, löst sich zugleich auch diese Einheit von rechtlicher Personalität und politischer Subjektivität auf, die die moderne Idee der Rechte definiert hatte. The legal system assumes that human beings – and only human beings – are natural persons. That is erroneous, argues Malte-Christian Gruber, because legal subjectivity isn’t founded in humanity alone. It is moral autonomy that makes man into a »subject whose actions are capable of attribution” (Kant) and thus into a person. Personhood is not identified with being human as such, but by the attribution of actions and legal ownership. Besides human beings, such a functional concept of legal subjectivity can in principle also be applied to other autonomous agents as holder of rights and obligations, e.g. techno- logical artifacts and other non-human agents. Christoph Menke in turn points out that the invention of new rights was the actual law of motion of political emancipation in modern times. This began with the bourgeois revolutions and is still the general model with which politics and theory operate to claim new rights for non-human creatures and artifacts. Just as in the 19th and 20th centuries, the legal emancipation initially led beyond the limits of bourgeois subjectivity and in- vented social and cultural rights, so should we make a further consequent step and break with the dependence of juridical recognition on the category of human subjectivity. Also bio- and artifacts are to be reconstructed as independent legal entities. However, they lack something that was absolutely fundamental in the emancipatory struggles of the past: to be a subject of rights meant to have demanded rights, indeed, to have been a fighter for rights. One could not be a legal person and holder of rights without having been a political subject as fighter and thinker of rights. To suspend the dependence of legal personhood on human subjectivity so that there may be bio- and artifact-rights also means to dissolve the unity between legal personality and political subjectivity that once defined the modern idea of rights. Erhard Schüttpelz: Domestizierung im VergleichDomestizierung lässt sich durch einen Nukleus aus drei technischen Tätigkeiten definieren: durch die gesteuerte Reproduktion, die eigens eingerichtete Ernährung und den Schutz von Tieren und Pflanzen vor Schädigungen. Wenn man diese Definition an einen Vergleich von Kulturen und Kollektiven anlegt, stellen sich zwei Überraschungen ein: Außerhalb jeder Domestizierung entwickeln Wildbeuter eine rituelle Domestizierung oder ein mythologisches Verständnis, ihre Welt sei bereits domestiziert. Und in der Moderne tritt an die Seite der technischen Domestizierung ihre mögliche Naturalisierung. Der Aufsatz zieht einige Konsequenzen aus diesem typologischen Vergleich. Domestication can be defined by a nucleus of three technical activities: controlled reproduction and nutrition as well as protection of animals and plants from damage. If one applies this definition to a comparison of cultures and collectives, two surprises arise: Without being in touch of any kind of domestication, hunter-gatherers develop a ritual domestication or a mythological understanding that their world already is domesticated. And in modernity, possible naturalization arises at the side of technical domestication. The paper draws some conclusions from this typological comparison. Alexander Pschera: Das Internet der Tiere: Natur 4.0 und die conditio humanaNeben der Industrie hat die Digitalisierung auch die Natur ergriffen. Die Tatsache, dass Tausende von Tieren mit GPS-Sendern aus- gerüstet und überwacht werden, erlaubt, analog zur Industrie 4.0 auch von einer Natur 4.0 zu sprechen. Dieses Internet der Tiere verändert den Begriff, den der Mensch von der Natur hat. Er transformiert die Wahrnehmung vor allem der Natur als etwas fundamental An- deren. Neben den vielen kulturellen Problematisierungen, die das Internet der Tiere mit sich bringt, lassen sich aber auch die Umrisse einer neuen, ganz und gar nicht esoterischen planetarisch-post-digitalen Kultur aufzeigen, die die conditio humana verändert. In addition to industry, digitalization has also taken hold of nature. The fact that thousands of animals are provided and monitored with GPS transmitters allows to speak of nature 4.0 by way of analogy to industry 4.0. This internet of animals changes our idea of nature. Most of all, it transforms the perception of nature as something fundamentally other. Beside the many cultural problems that the internet of animals implies, it can also outline a new, not at all esoteric planetary post-digital culture that is about to change the human condition. Roland Borgards: »Eintauchen!« Ozeanium versus Vision NEMODas Ozeanium und die Vision NEMO sind zwei entgegengesetzte Vorschläge, wie sich das Meer und die Meerestiere in einem Zoo präsentieren lassen. Das Ozeanium arbeitet mit konventionellen Großaquarien, in denen echte Fische schwimmen, die Vision NEMO mit neuesten Übertragungs- und Projektionstechniken, die bewegte Fischbilder zeigen. Medien spielen in beiden Projekten eine wichtige, zunächst sehr unterschiedliche Rolle. Eines aber haben beide Projekte gemeinsam: sie gehen davon aus, dass die Medien eine exklusiv menschliche Angelegenheit sind. Mediale Prozesse im Meerestierreich kommen so nicht in den Blick. The Ozeanium and the Vision NEMO are two opposing proposals on how to present the sea and the marine life in a zoo. The Ozeanium is working with conventional large aquariums, in which real fish are swimming, while the Vision NEMO employs the latest transmission and projection techniques to show animated images of fishes. In both projects, media play an important, but also very different role. There is, however, one thing that both projects have in common: They assume that media are an exclusively human affair. Thus, medial processes in the marine animal kingdom don’t come into view. Hannes Rickli: Der unsichtbare Faden. Zu Materialität und Infrastrukturen digitaler TierbeobachtungTierbeobachtung in den Lebenswissenschaften ist medienbasiert und agiert in Abhängigkeit von Infrastrukturen, die normalerweise nicht sichtbar sind oder nicht beachtet wer- den. Anhand von Laborbeispielen in Zürich, Austin/Texas und auf Helgoland werden Konfigurationsverhältnisse menschlicher und nicht-menschlicher Akteure aus ästhetischer Perspektive untersucht. Im Fokus stehen die materiellen Kontexte, in die digitale Datenarbeit verwickelt ist, sowie die Frage, wie diese künstlerisch in einer ›verwissenschaftlichen‹ Gesellschaft erfahrbar gemacht und verhandelt werden können. Wildlife observation in life sciences is media based and operates in dependence on infrastructures that are normally not visible or not noticed. On the basis of laboratory examples from Zurich, Austin/Texas and Helgoland, configurations of human and non-human actors are studied from an aesthetic perspective. The material contexts, in which work with digital data is involved, are brought into focus as well as the question of how they can be experienced and negotiated artistically in a »scientificized” society. Gabriele Gramelsberger: Es schleimt, es lebt, es denkt – eine Rheologie des MedialenViel ist über Medien geschrieben worden, und doch ist dem Medium aller Medien bislang keinerlei Abhandlung gewidmet. Die Rede ist vom Schleim. Nicht irgendein Schleim, sondern der Urschleim jeglichen Lebens, dem Rätsel der Wissenschaft, das bis heute als ungelöst gilt. Und noch ein Rätsel gilt es zu lösen, nämlich von der eigenartigen Koalition von Schleim und technischen Medien. Schleim, so die Wissenschaft, ist nicht nur Beginn der Menschwerdung sondern auch die Zukunft der Technologie. Much has been written about media, but the medium of all media has not been studied so far: I am referring to slime. Not just any slime, but the protoplasm of all life, the scientific mystery, which is still regarded as unsolved. And another mystery remains be solved, namely the peculiar coalition of slime and technical media. According to science, slime is not only the origin of the human species, but also the future of technology. Maren Mayer-Schwieger: Sarcodeströmungen und »Natürliche Zuchtwahl«. Zu den Möglichkeiten und Modellierungen von Ökologie bei Ernst HaeckelÖkologie ist in den Medien- und Kulturwissenschaften derzeit von hoher begrifflicher Konjunktur. Damit stellt sich die Frage nach dem Gebrauch, dem Potential und der historischen wie medialen Verfasstheit verschiedener Konzepte von Ökologie und deren jeweilige Fassung von Natur, Organismus und Relationalität. Eine Analyse von Ernst Haeckels Genereller Morphologie und seiner Sarcode-Versuche arbeitet verschiedene Modellierungen von (Inter-)Relationalität, insbesondere Organismus-Außenwelt-Beziehungen in der Ökologie heraus. Ecology is a term that is much discussed in recent media and cultural studies. This raises the question of the use, the potential and the historical and medial constitution of different concepts of ecology and their respective understandings of nature, organism and relationality. This paper presents an analysis of Ernst Haeckel’s General Morphology and his Sarcodes-experiments and elaborates different models of (inter-)relationality, especially relations between organisms and environment, in ecology. Markus Gabriel: Tatsachen statt Fossilien – Neuer versus Spekulativer RealismusDer Spekulative Realismus nimmt seinen Ausgang von einer Kritik des Korrelationismus. Sein theoretischer Vorteil soll darin bestehen, das Anzestrale, also dasjenige, das es gab, ehe es überhaupt als Seiendes konstatiert werden konnte, besser denken zu können. Gegen diesen Ansatz wird zunächst gezeigt, dass er gerade nicht imstande ist, die Existenz von Fossilien als metaphysischen Beleg anzuführen. Anschließend wird eine neo-realistische Tatsachenontologie als überlegene Alter- native eingeführt und auf ihren Naturbegriff hin befragt. Speculative Realism starts out from a critique of Correlationism. Its theoretical advantage supposedly is its ability to rethink the ancestral, i.e. that which was before it could be stated as Being. This paper argues against this approach by showing that Speculative Realism is precisely not able to employ the existence of fossils as a metaphysical proof. Subsequently, a neorealist ontology of facts is introduced as a superior alternative and questioned in view of its concept of nature. Leander Scholz: Karl August Möbius und die Politik der LebensgemeinschaftDer Aufsatz rekonstruiert die historische Genese der politischen Ökologie im 19. Jahrhundert am Beispiel des Zoologen Karl August Möbius. Als entscheidendes Paradigma der Vorgeschichte wird die Bevölkerungsdebatte um 1800 herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund entsteht die politisch-ökologische Perspektive durch die Übertragung klassischer Prinzipien der Ökonomie auf Tiergemeinschaften und von dort wieder zurück auf eine zoologisch verstandene Menschenwelt. The paper reconstructs the historical genesis of political ecology in the 19th century by the example of the zoologist Karl Möbius. The population debate around 1800 is elaborated as a decisive paradigm of its emergence. Against this background, the political-ecological perspective arises through the transfer of classical economic principles on animal com- munities and their retransfer back to a human world that is now understood in zoological terms.
Aktualisiert: 2023-06-16
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