In Friedrichstadt am Zusammenfluss von Eider und Treene haben die
Jesuiten in der Frühen Neuzeit alsbald nach Gründung dieser Planstadt
1621 eine kleine Mission unterhalten. Friedrichstadt ist von Herzog
Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf als Toleranzstadt angelegt
worden und hat seitdem größere Bevölkerungsanteile, deren Angehörige
nicht der lutherischen Staatskirche angehören. Seit spätestens 1675 gab
es auch eine jüdische Gemeinde.
Die katholische Gemeinde betreuten zunächst Angehörige anderer
Orden. Als dann Jesuiten die Seelsorge übernahmen, waren niederländische
Patres die ersten Jahre am Wirken. Nachdem die Mission der
Niederrheinischen Ordensprovinz unterstellt worden war, wurden die
Patres von dort entsandt und ihre Jahresberichte sind von etwa 1659
bis zur Auflösung des „alten Jesuitenordens“ 1772 erhalten. In diesen
Jahresberichten, halb Ego-Dokumenten, halb offiziösen Schriften, geben
die Patres vor Ort Rechenschaft über ihr Tun, über ihr religiöses Wirken
in Liturgie und Seelsorge für die kleine Gemeinde vor Ort wie für größere
Gruppen von Soldaten in der näheren und ferneren Umgebung. Ihre
Jahresberichte sind zum 400. Jubiläum der Stadt aus den Beständen
des Historischen Archivs in Köln und aus dem Generalarchiv der Jesuiten
in Rom zusammengestellt, kommentiert und übersetzt.
Friedrichstadt war durch den Willen der Landesherrschaft von Beginn an
multikulturell und toleranter aufgestellt. Daher gab es zwar Konflikte zwischen
den Patres und ihrer religiös anders orientierten Umgebung aus
unterschiedlichen Gründen und auf verschiedenen Ebenen. Aber gleichzeitig
waren die Gestaltungsräume für die Patres deutlich größer als an
anderen Orten. So konnten sie der katholischen Kirche Impulse etwa für
die Gestaltung der Liturgie geben. Die Leser bekommen aus einer anderen
Perspektive kulturgeschichtliche Einblicke und viele Informationen
zu regionalgeschichtlich spannenden Ereignissen und Themen.
Aktualisiert: 2023-04-14
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In der Hansestadt Lübeck unterhielt der „alte“ Jesuitenorden von 1644
bis 1772 eine kleine Mission, bestehend aus zwei Patres. Sie wohnten
im Dombezirk nacheinander bei verschiedenen Domherren und hatten
dort auch eine kleine katholische Kapelle eingerichtet. Obwohl zunächst
für die geistliche Betreuung der katholischen Domherren gedacht
– das Lübecker Domkapitel blieb bis zu seiner Auflösung 1804
bikonfessionell aufgestellt –, betreuten die Patres auch eine kleine katholische
Lübecker Gemeinde. Nicht alle Einwohner der Stadt waren
dem Mehrheitsvotum zugunsten der Einführung der Reformation in
Lübeck im 16. Jahrhundert gefolgt. Aus verschiedenen Motiven blieben
einzelne Personen und ganze Familien der „alten Kirche“ verbunden.
Hinzu kamen Arbeitsmigranten, etwa die Kupferhändler aus dem
Brabant und Künstler aus Italien, die ihren Glauben dort leben wollten.
Das führte zu vielschichtigen Auseinandersetzungen mit der weltlichen
und geistlichen Obrigkeit der Stadt, die sich als ein lutherischer Ort
verstand und andere christliche Minderheiten kaum duldete.
Die Jesuiten waren gehalten, in Jahresberichten ihrem Orden Rechenschaft
über ihr Tun und Lassen zu geben. So wurden die litterae
annuae für die ordensinterne Kommunikation verfasst und an den
Provinzial der Niederrheinischen Provinz in Köln und an den Generaloberen
nach Rom versandt. Zusätzlich zirkulierten die Texte in den
anderen Ordensniederlassungen der Ordensprovinz. Sie dienten der
religiösen Erbauung und der wechselseitigen Information. Die Leser
erhalten tiefe Einblicke in das Leben und Wirken der Patres vor Ort
und in ihr kulturelles und religiöses Wirken. Sie erfahren aus einer
anderen Perspektive viel über historische Ereignisse, wie Kriegszüge,
Sturmfluten und eben die interkonfessionellen Auseinandersetzungen
rings um Lübeck. Die jeweiligen Texte dieser Jahresberichte wurden
für diese Quellenedition aus der Überlieferung des römischen Archivs
der Jesuiten und des Historischen Archivs der Stadt Köln auf Lateinisch
zusammengestellt und ins Deutsche übersetzt. Dieser Edition
sind auch die katholischen Kirchenbücher, das Tauf-, das Hochzeitenund
das Totenbuch sowie eine Liste von Firmanden aus dem Jahr
1703 beigefügt.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Der „alte Jesuitenorden“ hat an verschiedenen Stellen im Raum des heutigen Niedersachsens während der Frühen Neuzeit durch einzelne Patres oder sogar durch die Einrichtung von Missionen und Residenzen mit mehreren Ordenspersonen gewirkt. So versuchten die Jesuiten während des Dreißigjährigen Krieges von 1629 bis 1631 in Stade, die Bevölkerung der Stadt vom lutherischen Glauben zum katholischen Bekenntnis zu transformieren. Fast einhundert Jahre später wurden 1712 einzelne Patres durch den Beichtvater des Kaisers in Wien nach Otterndorf an der Elbmündung gerufen, für die Soldaten der kaiserlichen Sequester-Verwaltung der Landschaft Hadeln (nach Aussterben der Lauenburgischen Askanier 1689) eine Seelsorge-Mission einzurichten. Sie betreuten dort bis 1731 auch katholische Arbeitsmigranten, die an verschiedenen Orten durch die Landesherrschaft privilegiert ihre Berufe ausübten. In diesem Jahr fiel die Landschaft Hadeln an die Hannoveraner und die kaiserlichen Soldaten verließen den Ort.
Diese Quellenedition bietet erstmalig den lateinischen Text und eine deutsche Übersetzung der Jahresberichte von Stade und Otterndorf. Die jeweiligen Texte wurden aus der Überlieferung des römischen Archivs der Jesuiten sowie aus den Beständen des Historischen Archivs der Stadt Köln zusammengestellt. Die Patres waren nämlich gehalten, jedes Jahr über ihre vielfältigen Tätigkeiten und Erlebnisse ihren Vorgesetzten, dem Provinzial der Niederrheinischen Ordensprovinz in Köln und auch dem Generaloberen nach Rom zu berichten. Die so entstandenen Jahresberichte (litterae annuae) wurden auf Lateinisch verfasst und zirkulierten in den verschiedenen Ordensniederlassungen der Provinz. Sie dienten der religiösen Erbauung, der wechselseitigen Information und dem kommunikativen Austausch innerhalb des Ordens. Die Leser nehmen so tiefe Einblicke in die gedankliche Welt der Patres, in ihr kulturelles und religiöses Wirken. Sie erfahren von manchen Konflikten in der lutherisch geprägten Mehrheitsgesellschaft. Thema werden auch Sturmfluten, Kriegszüge und andere Ereignisse vor Ort.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Die beiden Glückstädter Missionare der Gesellschaft Jesu waren gehalten, jedes Jahr dem Orden über ihre Tätigkeiten vor Ort Rechenschaft zu geben. Die Jesuiten waren seit 1645 in der 1617 neu gegründeten, radial organisierten Festungs- und Verwaltungsstadt des dänischen Königs. Im Orden dienten diese Jahres-Aufzeichnungen (annuae) der religiösen Erbauung, aber auch des kommunikativen Austausches innerhalb des Ordens. Sie waren zunächst nicht für die Veröffentlichung gedacht und daher auf Latein verfasst.
Diese Quellenedition, die zum 400. Stadtjubiläum erstmalig den lateinischen Text und eine deutsche Übersetzung präsentiert, wurde aus der Überlieferung des römischen Archivs der Jesuiten sowie aus den Beständen des Historischen Archivs Köln neu zusammengestellt. Die Leser erhalten tiefe Einblicke in das Leben und Wirken der Patres vor Ort, in ihr kulturelles und religiöses Wirken und in manche Konflikte in der lutherisch geprägten Mehrheitsgesellschaft. Die Patres betreuten in einer frühen Form der Militärseelsorge zunächst die Soldaten des dänischen Königs und hatten dafür verschiedene Privilegien erhalten, die ihr Wirken in eingeschränktem Rahmen rechtlich absicherten. Dann haben sie sich aber auch der Seelsorge der Katholiken in der „Exulantenstadt“ Glückstadt gewidmet. Die Leser erfahren auch viel über historische Ereignisse wie Kriegszüge, Sturmfluten und manche kulturellen Auseinandersetzungen innerhalb der verschiedenen Milieus der Stadtbevölkerung und ihrer Umgebung. Um die in den annuae genannten Personen genauer kennen zu lernen, sind dieser Edition auch das Totenbuch und das Wohltäterbuch der katholischen Gemeinde Sankt Marien in Glückstadt beigefügt.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Band 10 der vom Verein für katholische Kirchengeschichte in Hamburg und Schleswig-Holstein herausgegebenen Schriftenreihe bringt die Vorträge, die 2009 anlässlich einer internationalen Tagung zum 25-jährigen Bestehen des Vereins zum Thema „Kirche in der Diaspora des Nordens“ gehalten wurden. Einem Einführungsvortrag von Erzbischof Zollitsch folgen 8 Beiträge zu den sog. Nordischen Missionen, wobei u. a. die Missionsbemühungen der Dominikaner, Jesuiten und einzelnen Seelsorgspersönlichkeiten vorgestellt werden.
Außerdem werden die Beziehungen der Diözesen Köln, Münster und Oldenburg zum Bistum Hamburg thematisiert. Der Band wird abgerundet durch zwei Beiträge zum Krankenhaus „Groß-Sand“ in Hamburg-Wilhelmsburg und Dr. Walter Dudek.
EUR 0,00 inkl. Mwst. zzgl. Versandkosten
Aktualisiert: 2020-04-06
Autor:
Hans-Georg Aschoff,
Martin Colberg,
Georg Diedrich,
Christoph Flucke,
Reimund Haas,
Michael Hirschfeld,
Úlrich Krieter,
Jörgen Nybo Rasmussen,
Peter Schmidt-Eppendorf,
Hans Walter Stork,
Robert Zollitsch
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Jahr für Jahr haben die Jesuiten in Altona und Hamburg seit ihrer Ankunft 1598 bis 1781 Berichte für ihre Oberen über ihre Tätigkeit verfasst. Dazu waren sie durch ihren Orden, die Gesellschaft Jesu, verpflichtet. Ordensintern dienten diese Texte religiöser Erbauung, aber auch der Intensivierung des Austausches. Keineswegs stellten die Berichterstatter ihre Tätigkeiten unter den Scheffel.
Die Leser der Quellenedition bekommen aus einer Perspektive von außen kulturgeschicht-liche Einblicke in Leben und Wirken der Jesuiten: Hier geht es um verschiedene Formen ihres kulturellen und religiösen Wirkens, um kontroverstheologisch zugespitzte Konflikte mit der lutherischen Mehrheitsgesellschaft und um Erfolge und Rückschläge bei der Wiedereinführung katholischer Kultur in Hamburg und Umgebung. Dabei wird deutlich, wie eine kulturell anders aufgestellte, ambitionierte Gruppe der Gegenreformation an der evangelisch geprägten Peripherie agierte. Überdies wird manches politische Ereignis in Hamburg in ein ganz neues Licht gerückt.
Diese Edition wurde zum 350. Jubiläum der Stadtrechtsverleihung für Hamburg-Altona aus der Überlieferung des römischen Archivs der Jesuiten und aus den Beständen des Historischen Archivs der Stadt Köln neu zusammengestellt. Sie präsentiert die Texte in ihrem lateinischen Original und in einer deutschen Übersetzung. Mit der Veröffentlichung wird eine bedeutende und bislang kaum verfügbare historische Quelle für den Bereich der Frühen Neuzeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Aktualisiert: 2023-04-14
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