Das Bestreben von Reichssicherheitshauptamt, Gestapo, Polizei und SS war es, die Kontakte zwischen Deutschen und den osteuropäischen Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangenen auf das Allernotwendigste zu beschränken. Insbesondere sexuelle Kontakte zwischen deutschen Frauen und Osteuropäern sollten unterbunden werden und unterlagen drakonischen Strafen. Die Zeugung „unerwünschten“ Nachwuchses galt es im Sinne der Rassenideologie unbedingt zu verhindern.
Die Abschottung funktionierte in der Praxis nicht: Zu groß war die Zahl der Verschleppten, als dass sich jeder Kontakt verhindern ließ. Insbesondere in den ländlichen Regionen, wo viele Zwangsarbeiter:innen in der Landwirtschaft oder in kleineren Betrieben arbeiteten und nicht in großen Sammellagern untergebracht waren, kam es zu zahlreichen Begegnungen mit der Zivilbevölkerung und auch zu sexuellen Kontakten und Liebesverhältnissen. Es entwickelten sich aber auch alltägliche kameradschaftliche – ebenfalls verbotene – Beziehungen zwischen deutschen Frauen und ausländischen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.
Aktualisiert: 2023-05-18
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Kämme, Löffel und Stacheldraht–archäologische Funde erzählen vom Leben in den nationalsozialistischen Zwangslagern. Zwischen 1933 und 1945 bildeten Lager, in denen Menschen inhaftiert oder zwangsweise untergebracht wurden, ein wichtiges Herrschaftsinstrument des NS-Regimes. Dabei hatten Konzentrationslager, KZ-Außenlager, Lager für zivile Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen sowie Kriegsgefangenenlager verschiedene Funktionen im System der Zwangslager.
Seit den 1990er Jahren werden an ehemaligen Lagerstandorten in Berlin und Brandenburg archäologische Grabungen durchgeführt und massenweise Funde geborgen. Dieser reich bebilderte Band zeigt viele dieser Dinge zum ersten Mal.
Über 300 Objekte in sieben Kapiteln geben einen Einblick in das komplexe System der Zwangslager, in ihre archäologische Überlieferung sowie die Arbeit der zeithistorischen Archäologie.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Das Bestreben von Reichssicherheitshauptamt, Gestapo, Polizei und SS war es, die Kontakte zwischen Deutschen und den osteuropäischen Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangenen auf das Allernotwendigste zu beschränken. Insbesondere sexuelle Kontakte zwischen deutschen Frauen und Osteuropäern sollten unterbunden werden und unterlagen drakonischen Strafen. Die Zeugung „unerwünschten“ Nachwuchses galt es im Sinne der Rassenideologie unbedingt zu verhindern.
Die Abschottung funktionierte in der Praxis nicht: Zu groß war die Zahl der Verschleppten, als dass sich jeder Kontakt verhindern ließ. Insbesondere in den ländlichen Regionen, wo viele Zwangsarbeiter:innen in der Landwirtschaft oder in kleineren Betrieben arbeiteten und nicht in großen Sammellagern untergebracht waren, kam es zu zahlreichen Begegnungen mit der Zivilbevölkerung und auch zu sexuellen Kontakten und Liebesverhältnissen. Es entwickelten sich aber auch alltägliche kameradschaftliche – ebenfalls verbotene – Beziehungen zwischen deutschen Frauen und ausländischen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.
Aktualisiert: 2022-12-07
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Publikation anlässlich des 15. Jahrestages des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit.
Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide ist die einzige Institution am historischen Ort eines fast vollständig erhaltenen Zwangsarbeiterlagers inmitten eines Wohnbezirks. Seit 2006 macht es hier das lange ausgeblendete Schicksal der über 26 Millionen Männer, Frauen und Kinder sichtbar, die während des Zweiten Weltkriegs durch das NS-Regime als Zwangsarbeiter ausgebeutet wurden.
Aktualisiert: 2022-01-20
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Kämme, Löffel und Stacheldraht–archäologische Funde erzählen vom Leben in den nationalsozialistischen Zwangslagern. Zwischen 1933 und 1945 bildeten Lager, in denen Menschen inhaftiert oder zwangsweise untergebracht wurden, ein wichtiges Herrschaftsinstrument des NS-Regimes. Dabei hatten Konzentrationslager, KZ-Außenlager, Lager für zivile Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen sowie Kriegsgefangenenlager verschiedene Funktionen im System der Zwangslager.
Seit den 1990er Jahren werden an ehemaligen Lagerstandorten in Berlin und Brandenburg archäologische Grabungen durchgeführt und massenweise Funde geborgen. Dieser reich bebilderte Band zeigt viele dieser Dinge zum ersten Mal.
Über 300 Objekte in sieben Kapiteln geben einen Einblick in das komplexe System der Zwangslager, in ihre archäologische Überlieferung sowie die Arbeit der zeithistorischen Archäologie.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Im Zweiten Weltkrieg waren NS-Deutschland und das faschistische Italien Bündnispartner. Am 8. September 1943 trat Italien aus dem Bündnis aus. Die Wehrmacht nahm daraufhin die italienischen Soldaten und Offiziere gefangen. Etwa 650 000 wurden in das Deutsche Reich und in die besetzten Gebiete deportiert.
Das NS-Regime wollte die Arbeitskraft der Italiener ausbeuten. Da im besetzten Italien ein von Deutschland abhängiger faschistischer Marionettenstaat fortbestand, erklärte man die Kriegsgefangenen zu Militärinternierten. So waren sie zwar Militärangehörige eines befreundeten Staates, konnten aber zugleich ohne Rücksicht auf das Völkerrecht als Zwangsarbeiter in der Rüstung eingesetzt werden. Hunger, Krankheiten und Gewalt prägten den Alltag der Gefangenen. Um den Arbeitsertrag zu steigern, erklärte man sie im Sommer 1944 schließlich zu „Zivilarbeitern“. Ihre Lebensbedingungen verbesserten sich jedoch nur für kurze Zeit. Etwa 50 000 starben in den knapp zwei Jahren der Gefangenschaft.
In Italien und Deutschland kam die Anerkennung für das Schicksal der Militärinternierten erst spät. Von deutscher Seite gab es für die meisten der Militärinternierten keine Entschädigung.
Aktualisiert: 2020-10-06
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The permanent exhibition presents the history of forced labour during the time of National Socialism as an omnipresent mass phenomenon. It shows the day-to-day lives of displaced men, women, and children – inside the camp, at work and in exchange with the German population. It visualises the impact the racial hierarchy of the National Socialist-regime had on the lives of forced labourers.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Der Begleitband dokumentiert wesentliche Inhalte der Dauerausstellung mit vielen, teils unbekannten Fotografien, Dokumenten und Objekten zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit und den Nachwirkungen. Dazu gehören auch zahlreiche Biografien von Zwangsarbeitern sowie Deutschen - Tätern, Profiteuren, Zuschauern und Helfern.
Aktualisiert: 2020-10-06
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In der NS-Zeit existierten in Berlin über 1000 Zwangsarbeiterlager. Allein im Industriebezirk Treptow befanden sich während dieser Zeit mehr als 100 Lager, in denen Menschen interniert und zur Arbeit in der Kriegswirtschaft gezwungen wurden. 1993 entdeckten Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen zur förmlichen Festlegung des Sanierungsgebietes in Treptow-Niederschöneweide das letzte noch komplett erhaltende Zwangsarbeiterlager der NS-Zeit in Berlin. 1995 wurde das Lager unter Denkmalschutz gestellt. Der Umgang mit dem ehemaligen Zwangsarbeiterlager stellte eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe dar, denn es galt, eine würdige und an die Vergangenheit mahnende Nachnutzung zu finden. Mit der Errichtung dieses Dokumentations- und Begegnungszentrum zur NS-Zwangsarbeit scheint dies gelungen.
Aktualisiert: 2019-01-09
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Der Arzt und Schriftsteller Zygmunt Klukowski begann direkt nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen
am 1. September 1939 ein Tagebuch zu führen, das er bis zur Befreiung fortsetzte. Minutiös beschreibt er die
Gewalt der Besatzer und den Alltag der Bevölkerung in der Region Zamosc. Himmler hatte 1942 diesen Teil
Polens zum ersten deutschen Siedlungsgebiet und somit zum »Laboratorium« für die Umsetzung des
»Generalplan Ost« erklärt – mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung.
Aktualisiert: 2020-01-10
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