Die Eigenart der Psychoanalyse

Die Eigenart der Psychoanalyse von Grohmann,  Frank
Sigmund Freud hat die von ihm erfundene Psychoanalyse als »Verfahren sui generis« bezeichnet. Was macht die »eigene Art« dieser Methode aus? Und hat die Wissenschaft vom Unbewussten ihren Entdecker überlebt? Welche Stellung in der Gesellschaft konnte und kann die Psychoanalyse für sich reklamieren? Diesen und anderen Fragen geht Frank Grohmann in seinen Aufsätzen nach. Unter anderem entlang der Lektüre von Freuds Korrespondenz macht er deutlich, dass die Psychoanalyse nur in ihrer Eigenart begriffen werden kann.
Aktualisiert: 2022-02-15
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Junktim #4

Junktim #4 von Aumercier,  Sandrine, Becker,  Katrin, Grohmann,  Frank
Als historischer Tatbestand gilt heute nicht nur, dass Ethnologie und Anthropologie im Schatten des Kolonialismus – dieser »Hauptsünde des Westens« (Claude Lévi-Strauss) – entstanden sind und sich entwickelt haben, sondern diese Erkenntnis trifft ebenso für die Psychoanalyse zu: Auch auf ihrem Feld existiert eine dichotome koloniale Ideologie, die eine unterstellte »primitive Wildheit« der angenommenen »modernen Zivilisation« gegenüberstellt. Sie hat damit an der Errichtung des Mythos der Moderne mitgewirkt. In diesem Heft empfangen die Psychoanalytiker »ihre eigene Botschaft in umgekehrter Form« (Jacques Lacan), und zwar von dem beninischen Arzt und Psychiater Gualbert René Ahyi, zu dessen Lebenswerk hier eine Tür aufgestoßen wird. Die Konturen aller drei Disziplinen – Ethnologie, Anthropologie und Psychoanalyse – treten gleichzeitig und darüber hinaus eingerahmt von der kolonialen Ideologie hervor. Die Forderung an Ethnologie und Anthropologie muss also ebenso für die Psychoanalyse gelten, nämlich sich ihrer Rolle im Rahmen der kolonialistischen Ideologie bewusst zu werden.
Aktualisiert: 2022-05-21
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Die Eigenart der Psychoanalyse

Die Eigenart der Psychoanalyse von Grohmann,  Frank
Sigmund Freud hat die von ihm erfundene Psychoanalyse als »Verfahren sui generis« bezeichnet. Was macht die »eigene Art« dieser Methode aus? Und hat die Wissenschaft vom Unbewussten ihren Entdecker überlebt? Welche Stellung in der Gesellschaft konnte und kann die Psychoanalyse für sich reklamieren? Diesen und anderen Fragen geht Frank Grohmann in seinen Aufsätzen nach. Unter anderem entlang der Lektüre von Freuds Korrespondenz macht er deutlich, dass die Psychoanalyse nur in ihrer Eigenart begriffen werden kann.
Aktualisiert: 2022-02-15
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Junktim #3

Junktim #3 von Aumercier,  Sandrine, Becker,  Katrin, Grohmann,  Frank
Die Umweltkrise ist ein kaum untersuchtes Thema in der Psychoanalyse. Nach dem bahnbrechenden – in diesem Heft erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegten – Artikel von Harold F. Searles aus dem Jahr 1972 ist es diesbezüglich fast ein halbes Jahrhundert still geworden. Heutige psychoanalytische Ansätze sowie eine gewisse Tradition des ökologischen Denkens tragen zu einer bestimmten Vorstellung der menschlichen und nichtmenschlichen Natur bei, wie sich diese etwa bei dem Begriff des ›Anthropozän‹ andeutet. Diese Vorstellung soll die Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse ersparen, welche der Kapitalismus als individuelles wie kollektives Symptom hervorbringt. Die Beiträge dieses Heftes fordern das psychoanalytische Denken angesichts der Tatsache der die Lebensgrundlagen zunehmend bedrohenden Krise heraus. Welcher Stellenwert kommt dabei der Annahme des Unbewussten zu? Inwiefern zeigt sich diesbezüglich der Abgrund der subjektiven Verantwortung? Und aus aktuellem Anlass: Deckt die Covid-19-Pandemie eine weitere narzisstische Kränkung des Menschen auf?
Aktualisiert: 2020-10-08
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Junktim #2

Junktim #2 von Aumercier,  Sandrine, Becker,  Katrin, Grohmann,  Frank
Sigmund Freuds Frage an Hans Kelsen, ob es einen anderen Weg gibt als den ärztlichen, um herauszufinden, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht, gibt sich ohne viel Zutun als eine rhetorische Frage zu erkennen. Der Hintergrund dieser Frage ist aber keineswegs nur rhetorisch. Die Beiträge in dem Heft untersuchen den inneren Zusammenhang zwischen Begründung der Rechtslehre (Kelsen) und Begründung der Psychoanalyse (Freud) als eigenständige Disziplinen. Besteht die Psychoanalyse zu Recht, ist sie »alles, was Recht ist«? Inwiefern ist die Frage der Laienanalyse »die« Frage der Psychoanalyse? Und warum bringt gerade die Begründung der Psychoanalyse als Laienanalyse die Verwandtschaft der inneren Entwicklungsmöglichkeiten der Psychoanalyse mit jenen der Rechtswissenschaft zu Tage?
Aktualisiert: 2020-10-08
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Junktim #1

Junktim #1 von Aumercier,  Sandrine, Becker,  Katrin, Grohmann,  Frank
1927 bemüht Freud das Wort vom »Junktim«, um das Zusammentreffen von »Heilen« und »Forschen« in der Psychoanalyse zu beschreiben. Keine andere Wissenschaft ist so sehr von dieser wechselseitigen Beeinflussung von Theorie und Praxis bestimmt. Dieser Freud’sche Ansatz wird später von Jacques Lacan auf die Spitze getrieben, indem er von einem »Wissen im Realen« spricht, welches auch das Wirksame in der psychoanalytischen Kur auszeichnet. Die Spaltung, wonach die Psychotherapien heilen sollen und an der Universität geforscht werden soll, bestimmt das öffentliche und politische Bewusstsein und zwingt auch die Psychoanalyse zu Positionierungen. Die neue Reihe »Junktim« ist mit dem Gedanken verknüpft, der Erstarrung, welche aus dieser Spaltung resultiert, die Bewegung eines Zusammentreffens entgegenzusetzen. Im Heft #1 geht es um einen dritten Aspekt: die Bezahlung für die erwartete »Heilung«, welche aber nur als Nebeneffekt einer »Wiederherstellung« (Freud) verstanden werden kann. Dort, wo das »Junktim« des psychoanalytischen Verfahrens auf den Stellenwert des Gelderwerbs des Psychoanalytikers trifft, ist die Frage des psychisch-ökonomischen Sinns dieses Umgangs mit Geld zu stellen.
Aktualisiert: 2020-10-08
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