Wohnen

Wohnen von Grohmann,  Martina, Grohmann,  Olaf
Zwischen dem Jahr der Gründung 1885 und dem heutigen Jubiläumsjahr liegt eine gewaltige Spanne sozialer und weltpolitischer Geschichte, schrieb der Verband Niedersächsischer Wohnungsunternehmen in seinem Grußwort zum 75-jährigen Jubiläum des Spar- und Bauvereins Hannover. Auch mehr als 50 Jahre später ist diese Aussage in jeder Hinsicht zutreffend. Seit 1960 hat sich vieles ereignet, das in sozialer und weltpolitischer Hinsicht als bedeutsam zu bezeichnen ist. Der Spar- und Bauverein als älteste und größte hannoversche Wohnungsbaugenossenschaft hat in den mehr als 125 Jahren seiner Existenz immer wieder auf sozialen und politischen Wandel reagieren müssen, um seinem selbstgesteckten Ziel treu zu bleiben: dem Bau gesunder und billiger Wohnhäuser, wie die Gründer der Genossenschaft im Jahr 1885 formulierten. Damals führten Bevölkerungswachstum und die Bildung industrieller Ballungsräume zu einem eklatanten Mangel an erschwinglichen Wohnungen. Die weltpolitischen Ereignisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts riefen eine permanente Not- und Mangelsituation hervor in Deutschland hervor, in der auch Wohnraum knapp war. Erst in den späten 1970er Jahren konnte der Wohnungsmarkt in Deutschland und damit auch in Hannover als ausgeglichen bezeichnet werden. Heute ist dagegen schon wieder von einer Verknappung bezahlbarer Wohnung die Rede; ein weiteres großes Problem wird unter dem Begriff „demographischer Wandel“ gefasst. Neue Herausforderungen stellen sich. Seit 1885 stellt sich der Spar- und Bauverein Hannover diesen Herausforderung und hat sich dabei von der Wohnungsbaugenossenschaft der ersten Stunde zum modernen Wohndienstleister gewandelt. Das vorliegende Buch beschreibt diese Entwicklung und stellt sie zugleich in den Kontext sozialer und weltpolitischer Geschichte, um das Wort des Verbandes Niedersächsischer Wohnungsunternehmen wieder aufzugreifen. Dass dabei auch die Entwicklung des Genossenschaftswesens im Allgemeinen sowie die hannoversche Stadtgeschichte in den Blick genommen werden, versteht sich fast von selbst.
Aktualisiert: 2020-04-28
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Dilettantische Forschung

Dilettantische Forschung von Grohmann,  Martina, Possmann,  Jan-Philipp
Eineinhalb Jahre lang widmeten sich am Theater Rampe in Stuttgart jeweils ein Wissenschaftler und ein Künstler über vier Wochen der Forschung über Gott, die Welt, Freundschaft oder Agrarwirtschaft. Als Kompass diente ihnen Gustave Flauberts spätes Meisterwerk „Bouvard et Pecuchet". „Dilettantische Forschung - zehn Forschungsaufenthalte zwischen Kunst und Wissenschaft" dokumentiert die zehn Residenzen des Projekts „Bouvard & Pecuchet 3000" aus den Jahren 2013-2014 in Form von Gesprächen, Fotografien und großformatigen Grafiken, die jedem Kapitel vorangestellt sind.
Aktualisiert: 2021-06-30
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Aus dem Pottland in die Welt – Eine historische Töpferregion zwischen Weser und Leine

Aus dem Pottland in die Welt – Eine historische Töpferregion zwischen Weser und Leine von Funke,  Gerrit, Gangelen,  Hans von, Grohmann,  Martina, Grohmann,  Olaf, Hüsam,  Gernot, Koenig,  Andreas, König,  Sonja, Kröll,  Karola, Leiber,  Christian, Lüdtke,  Monika, Meier,  Michael, Stefan,  Hans-Georg, Thiele,  Axel
Das Katalogbuch „Aus dem Pottland in die Welt“ liefert ein umfassendes Bild der 850-jährigen Töpfertradition zwischen Weser und Leine. In der Region zwischen Duingen, Springe und Bad Münder gab es überproportional viele Dörfer, die Jahrhunderte lang große Mengen an Keramik für den Export produzierten. Der renommierte Professor für Archäologie Hans-Georg Stephan von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg charakterisiert die mittelalterlichen und neuzeitlichen Erzeugnisse des Pottlandes als „Töpferei von landesgeschichtlicher Bedeutung und Keramik von europäischem Rang“. Mit interessanten Aufsätzen unterschiedlicher Autoren sowie einem umfangreichen Katalogteil mit hervorragenden Abbildungen wird Fachleuten wie auch den interessierten Laien ein Nachschlagewerk zu der facettenreichen Geschichte des Pottlandes von bleibendem Wert an die Hand gegeben.
Aktualisiert: 2021-07-02
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Die Sozialdemokraten rühren sich … schon tüchtig

Die Sozialdemokraten rühren sich … schon tüchtig von Grohmann,  Martina, Grohmann,  Olaf
Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus. Diesen Satz stellten Karl Marx und Friedrich Engels dem Manifest der Kommunistischen Partei voraus. Mitte des 19. Jahrhunderts brach sich auch in Deutschland die Industrialisierung Bahn und damit begann ein in der Tat revolutionärer sozialer Wandel. Wirtschaftswachstum, Massenproduktion und Siedlungsverdichtung rund um die Produktionszentren ließen die neue Klasse der Industriearbeiter entstehen. Ungeachtet vorhandener sozialer Abstufungen innerhalb dieser Gruppe, bestanden ihre wesentlichen Merkmale in mehr oder minder ausgeprägter Armut, fehlender sozialer Absicherung und Abhängigkeit von den damals noch sehr heftigen Konjunkturschwankungen. Die Lebensumstände dieser Klasse nahmen als „soziale Frage“ in der öffentlichen Diskussion breiten Raum ein. Die Lösungsansätze im Spektrum von konservativ-bürgerlich bis revolutionär-kommunistisch wiesen viele Facetten auf. Freiwillige Fürsorge aus christlicher Barmherzigkeit oder patriarchalisch-unternehmerischem Selbstverständnis gehörten ebenso dazu wie der radikale Wandel durch die Vergesellschaftung der Produktionsmittel. Letztlich kam es darauf an, die Lebensbedingungen der Arbeiterschaft zu verbessern, das heißt, ihr politisches Gewicht und die erforderlichen Mittel zur Selbsthilfe zu verschaffen. Die Genossenschaftsbewegung, die Gewerkschaften und die Sozialdemokratie wirkten in dieser Hinsicht. Letztere führte im 19. Jahrhundert eine Debatte über die Frage „Revolution oder Reform“. Der reformerische Ansatz setzte sich schließlich durch; politischer Wandel innerhalb des bestehenden Systems sollte die Arbeiteremanzipation ermöglichen. Seit ihrer Gründung vor 150 Jahren durchlebte die SPD eine wechselvolle Geschichte. Nach der Aufhebung des sogenannten Sozialistengesetzes konnte sie sich auf Reichsebene erfolgreich etablieren. Während der Novemberrevolution 1918 und in den Jahren der Weimarer Republik wirkte sie stabilisierend und staatstragend. 1933 agierte sie, als einzige der noch im Reichstag vertretenen Parteien, standhaft und prinzipientreu. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten blieb nur der Untergrund. Nach 1945, vielerorts als erste Partei wieder zugelassen, war die SPD führend beim Wiederaufbau politischer Strukturen und prägte so die ersten beiden Jahrzehnte der Bundesrepublik mit, bevor sie, ab 1969, die Regierungsverantwortung übernahm. Die Geschichte der SPD war und ist Gegenstand vieler wissenschaftlicher Untersuchungen und Darstellungen. Diese beziehen sich oftmals auf die staats- oder landespolitische Ebene sowie auf die industriellen Ballungszentren, wo das Wirken der Sozialdemokratie greifbar und umfassend überliefert ist. Die Entwicklung in ländlichen, wenig oder gar nicht industrialisierten und gemeinhin konservativ geprägten Regionen ist bisher nur in deutlich geringerem Maße thematisiert worden. Das ist verständlich angesichts der zumeist sehr schwierigen Quellenlage. Die vorliegende Arbeit über die Sozialdemokratie im ehemaligen Landkreis Soltau will einen Beitrag dazu leisten, die betreffende Forschungslücke zu schließen. Die inhomogene, in Teilen spärliche Überlieferung macht dies zu einem schwierigen Unterfangen. Dabei ist innerhalb des Untersuchungsraumes zu differenzieren. Für die Stadt Soltau liegt eine größere Anzahl an einschlägigen Quellen vor als für die Orte Schneverdingen, Munster, Bispingen, Neuenkirchen und Wietzendorf, die ebenfalls Gegenstand der Arbeit sind. Die verwendeten Materialien entstammen daher unterschiedlichen Archiven; ausgesprochen hilfreich war die Auswertung einer großen Zahl von Ausgaben der seit 100 Jahren nahezu lückenlos archivierten Böhme Zeitung. Das vorliegende Buch ist keine Chronik im eigentlichen Sinn, die dazu erforderliche Kontinuität in der Darstellung ermöglicht die vorhandene Überlieferung nicht. Hinzu kommt, dass SPD-Ortsvereine in den kleineren der genannten Orte nicht dauerhaft existierten. Die zur Gründung und Schließung gehörenden Unterlagen sind zumeist nicht erhalten geblieben oder nicht in öffentlich zugängliche Archive gelangt. Die Beschreibung der Entwicklung der Sozialdemokratie im ehemaligen Kreis Soltau erfolgt daher in toto, aber nicht ohne die Situation in den einzelnen Orten zu beleuchten, wann immer entsprechende Erkenntnisse darüber vorliegen. Den Rahmen der Darstellung bilden die allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Ereignisse des Untersuchungszeitraumes und die damit verbundenen Grundzüge der Parteigeschichte. Gewerkschaftliche Aktivitäten, Vereine, auch Tarnvereine, die Präsentation und Wahrnehmung der Sozialdemokratie in der Öffentlichkeit, das gesellschaftliche Leben, politische Veranstaltungen, Kampfverbände, der nationalsozialistische Terror, die Entnazifizierung und der politische Neubeginn nach 1945 – die große Bandbreite der behandelten Einzelaspekte vermittelt in der Gesamtschau ein anschauliches Bild von der Entstehung der sozialdemokratischen Bewegung im ländlichen Raum des früheren Kreises Soltau. Deutlich wird, dass die entscheidenden Impulse von den nördlich und südlich gelegenen größeren Zentren ausgingen. Die Binnendifferenzierung der Entwicklung in der Heideregion hing dann unter anderem vom Grad der Industrialisierung der einzelnen Ortschaften ab, wobei sich die Stadt Soltau deutlich als Schwerpunkt herauskristallisierte, gefolgt von Schneverdingen.
Aktualisiert: 2020-04-28
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