Der 16. Fragebogen

Der 16. Fragebogen von Gruša,  Jiří
Das literarische und essayistische Œuvre des Schriftstellers, Intellektuellen und Diplomaten Jiří Gruša (1938-2011) lässt sich dezidiert als ein Werk von europäischem Format beschreiben. Dies gilt in einem doppelten Sinn: im Hinblick auf seine ästhetische Qualität wie auch hinsichtlich seiner zukunftsweisenden transnationalen Diktion und Dimension. Das Werk des 1938 in Pardubice geborenen, 1981 ausgebürgerten und 2011 in Deutschland verstorbenen Autors umfasst ein heterogenes Werk, das in zwei Sprachen - Deutsch und Tschechisch - verfasst ist und das mehrere Kontexte aufweist: einen tschechischen, einen deutschen, einen österreichischen und einen europäischen. Die kritische Sichtung vieler unpublizierter Texte sowie die lektorierte Neuausgabe seiner Romane und seiner Lyrik bilden das Zentrum der Klagenfurter Werkausgabe, die Sabine Gruša zusammen mit einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Tschechien, Österreich und Deutschland unter Leitung von Hans Dieter Zimmermann und Dalibor Dobiaš initiiert hat. Dabei geht es nicht nur um die unbestreitbare Tatsache, dass seine Romane, Gedichte, Vorträge und Aufsätze Teil eines gemeinsamen europäischen Gedächtnisses vor und nach der Wende von 1989 sind, und auch nicht nur um die Sicherung eines hervorragenden literarischen Werkes, sondern um die maßgeblichen Impulse, die von Grušas wegweisendem transnationalen und nationalitätskritischen Denken ausgehen und die mit einem bestimmten Habitus verbunden verbunden sind, den man als "europäisch" bezeichnen kann.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Werkausgabe Jiří Gruša / Erzählungen

Werkausgabe Jiří Gruša / Erzählungen von Gruša,  Jiří
Mit dem Band "Erzählungen" wird der 5. Band der zehnbändige Werkausgabe des Schriftstellers und Diplomaten Jiři Gruša in deutscher Sprache vorgelegt; eine tschechische Ausgabe erscheint parallel in Brno. Außer drei kleinen frühen Erzählungen, Jugendwerken, enthält der Band alle Erzählungen, die Gruša zwischen 1965 und 2009 schrieb. Die Erzählungen werden in chronologischer Reihenfolge abgedruckt nach den Daten der Publikation, die Texte aus dem Nachlass nach dem mutmaßlichen Datum der Entstehung. So ergibt sich ein Einblick in Grušas Entwicklung als Prosaist: Da sind kafkaeske Texte, die eine entfremdete Situation bringen, einen Helden in einer Welt, deren Regeln er nicht kennt, da sind aber auch Texte, die Erinnerungen an Kindheit und Jugend fast realistisch festhalten. Die Erzählungen bieten eine Spannweite, die überrascht und erfreut.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Werkausgabe Jiří Gruša / Mimner oder das Tier der Trauer

Werkausgabe Jiří Gruša / Mimner oder das Tier der Trauer von Gruša,  Jiří
Im August 1968 marschierten Truppen des Ostblocks in der Tschechoslowakei ein und machten dem "Prager Frühling", der so hoffnungsvoll begonnen hatte, ein Ende. Es war die letzte Chance des Kommunismus, die er selbst zunichtemachte. Jiří Gruša, Autor der jüngeren Generation, die den Kommunismus nicht installiert hatte, sondern unter ihm aufwuchs und litt, antwortete mit einem Roman, einer Anti-Utopie in der Art von George Orwells "1984", in gewisser Weise ein Science-Fiction-Roman. Ein Reisender kommt in ein fremdes Land Kalpadotia, dessen Regeln er nicht kennt, dessen Sprache er nicht versteht. Hier steht die Sprache im Mittelpunkt: die eigene, in der sich jeder findet, und die fremde, die ihm aufgedrängt wird und ihn von sich entfremdet. Beobachtet der Reisende zunächst aus der Distanz wie ein Soziologe, so wird er schließlich immer mehr in das Geschehen hineingezogen, bis er dem System verfällt, das rücksichtslos die Menschen ausbeutet. Den Roman schrieb Jiří Gruša von Oktober 1968 bis September 1969, als das alte System sich in der Tschechoslowakei wieder etablierte. Es ist nicht nur eine Antwort auf dieses System, sondern auf alle Systeme, die mit welcher Ideologie auch immer die Menschen unterdrücken. Man muss nicht lange nach aktuellen Beispielen suchen. So hat der Roman seine Aktualität bewahrt. Gruša wurde strafrechtlich verfolgt, als er Teile dieses Romans in der Zeitschrift "Sešity" publizierte. So konnte das Werk erst 1990 in der Tschechoslowakei erscheinen. Es gibt mehrere Versionen des Textes. Im Exil hat Jiří Gruša eine deutsche Fassung erstellt, die 1986 in Köln erschien und dann noch einmal 1991. Sie liegt der neuen deutschsprachigen Ausgabe des Wieser Verlags zugrunde. Milan Uhde, bekannter Dramatiker in Tschechien, Dissident wie sein Kollege Jiří Gruša, schrieb dazu das Nachwort, letztes Zeugnis einer engen Freundschaft.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Beneš als Österreicher

Beneš als Österreicher von Gruša,  Jiří
Das letzte Buch des im Oktober 2011 verstorbenen Jirí Gruša trägt den Titel "Beneš als Österreicher" und beschäftigt sich mit der zweifachen Kapitulation eines Mannes, der auch für die Homogenisierung der nationalen Struktur der Tschechoslowakei verantwortlich war. Sein Nachgeben Hitler gegenüber führte zum Komplex des Defätismus, mit dem die Tschechen bis heute Probleme haben. Sein Nachgeben gegenüber Stalin führte den Staat in das sowjetische Imperium. Grušas Buch hat Züge eines Faktenromans. Die Personen sind real, nicht fiktiv. Die Arbeit mit den Fakten ist wissenschaftlich, die mit dem Wort literarisch. Herausgekommen ist eine spannende Lektüre mit Konsequenzen für das tschechische Selbstbild von heute. Das Echo auf die tschechische Fassung deutet darauf hin, dass nun mit einem neuen Blick auf diese Persönlichkeit hingeschaut wird. Und der Versuch, Denkmäler für Beneš zu bauen, wird in Zukunft schwieriger sein. Für die deutsche und österreichische Leserschaft bietet sich hier eine Gelegenheit der Auseinandersetzung mit dieser "verhängnisvollen Gestalt", ganz ohne Vorverurteilung durch gewisse Nostalgiker.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Werkausgabe Jiří Gruša / Dr. Kokeš: Meister der Jungfrau

Werkausgabe Jiří Gruša / Dr. Kokeš: Meister der Jungfrau von Gruša,  Jiří
Dieser Ende der Siebzigerjahre entstandene Roman ist Jiří Grušas letztes großes Prosawerk. Es entstand unter den schwierigen Umständen, denen die nicht regimekonformen Schriftsteller zu dieser Zeit unterworfen waren. Ständige Hausdurchsuchungen erforderten immer neue Verstecke für das Manuskript, an ein kontinuierliches Arbeiten war nicht zu denken. So hat dieser Roman etwas Fragmentarisches, oft Sprunghaftes an sich. Gruša schildert hier durchaus mit biografi schen Anlehnungen die Geschichte Böhmens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Zeit der Habsburger-Monarchie, das Leben in den Garnisonen, die Kuriositäten in den Vergnügungsstätten der Ersten Republik, die Schrecknisse zweier Weltkriege, den Irrsinn der Rassenideologie. Mit leisen Tönen wird die erste große Liebe beschrieben und immer ist alles verbunden mit der Vergänglichkeit, mit dem Tod, der im Tschechischen weiblich ist. Jiří Gruša hatte dieses Manuskript bei seiner Ausreise Ende 1980 zu einem Studienaufenthalt in den USA bei sich. Nach seiner Ausbürgerung im Sommer 1981 versuchte er den Text ins Deutsche übersetzen zu lassen. In seinen Augen erfolgreich, in den Augen seiner Verleger nicht. Es erschien nach langem Streiten eine Ausgabe unter dem Titel „Janinka", die Jiří Gruša nie als seinen „Kokeš" akzeptierte. Die deutschsprachige Leserschaft sieht daher mit Spannung der nunmehr werkgetreuen Übersetzung entgegen.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Werkausgabe Jiří Gruša / Essays und Studien ab 1990

Werkausgabe Jiří Gruša / Essays und Studien ab 1990 von Gruša,  Jiří
Dieser Band versammelt die wichtigsten Essays und Studien, die Jiří Gruša von 1990 bis zu seinem Tode 2011 verfasste. Nach der Wende hatte er gehofft, in seine Heimat zurückkehren zu können und in seiner Muttersprache wieder publizieren zu können. Es kam anders. Sein Freund Václav Havel bat ihn, Botschafter in Deutschland zu werden. So kam es, dass Gruša keine längeren Texte mehr verfassen konnte, eben wegen seiner diplomatischen Tätigkeit als Botschafter in Bonn und dann in Wien und schließlich als Direktor der dortigen Diplomatischen Akademie. In dieser Zeit sind aber viele kürzere und längere eindrucksvolle Texte entstanden, die mit seiner Tätigkeit der Vermittlung zwischen Tschechien und den deutschsprachigen Ländern zu tun haben, Texte, in denen er die politische und kulturelle Konstellation Mitteleuropas analysiert und deutet, immer getragen vom Wunsch nach Versöhnung und Verständigung. Die deutsch-tschechische Erklärung, die einen Schlussstrich unter das Vergangene ziehen sollte, ist nicht zuletzt sein Werk. Was er zu sagen hat zur politischen und geistigen Situation in Europa, hat seine Gültigkeit nicht verloren. Seine eigenen Erfahrungen, die ihn zum Schreiben drängten, formulierte er in seiner Dresdner Poetik-Vorlesung, es sind die Erfahrungen eines Mitteleuropäers. Bewundernswert sind die Klarheit und die Unabhängigkeit seines Urteils. Nach 2009 blieb ihm nur kurze Zeit für umfassendere Texte. Was uns entgangen ist, belegt der Anfang seiner Erinnerungen an seine Zeit als Botschafter, sie zeigen ihn als witzigen und scharfsinnigen Beobachter, ein Schriftsteller und Diplomat, ein Stilist und Realist zugleich.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Briefe an Therese

Briefe an Therese von Gruša,  Jiří, Kořalka,  Jiří, Palacký,  František
Die auf Deutsch verfaßte Korrespondenz des 'pater nationis' der Tschechen mit seiner Muse, Liebe und Frau Therese Miechura, beinahe ein ganzes Leben lang geführt, ist ein bewegendes Dokument. Der berühmte Vater der tschechischen Geschichte und Gründer des tschechischen politischen Selbstbewußtseins schrieb sich die Seele frei, verbildlichte seine Sorgen und entwickelte wagemutig Konzepte in einer Sprache, die ihm offenbar stilistisch und bildungsmäßig näher lag, als die eigene. Die Korrespondenz erscheint hier zum ersten Mal.
Aktualisiert: 2019-04-17
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Werkausgabe Jiří Gruša / Grušas Tschechien

Werkausgabe Jiří Gruša / Grušas Tschechien von Gruša,  Jiří, Herz-Kestranek,  Miguel
"Grušas Tschechien" ist eine Einladung, dieses schöne Land im Herzen Europas kennenzulernen. Der bedeutende tschechische Schriftsteller und Diplomat, der nach seiner Ausbürgerung auch ein deutscher Schriftsteller wurde, schrieb diese "Gebrauchsanweisung für Tschechien und Prag", wie der Text früher hieß, aus intimer Kenntnis und praller Lebenserfahrung, in Liebe und mit Ironie, wie es nur jemand kann, der mit diesem Land von Geburt an verbunden ist. Das Buch wird dem Kenner neue Aspekte bieten und dem Neuling die Augen und das Herz öffnen. Wie schreibt Miguel Herz-Kestranek in seinem Vorwort: "Es fügen sich Anspielungen und Informationen zu einem wissenswerten Ganzen, das Lust macht auf dieses Land und Vorfreude weckt, es endlich einmal zu besuchen oder genießend wiederzusehen." Wir fügen dieses erfolgreiche Buch der zehnbändigen Ausgabe der Werke des Schriftstellers als Ergänzungsband bei, um es wieder zugänglich zu machen.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Briefe an Olga

Briefe an Olga von Bruss,  Joachim, Gruša,  Jiří, Havel,  Václav
«Die besondere Bedeutung, die das Briefeschreiben für mich hat, hat mehrere Gründe: Vor allem vergegenwärtige ich mir dabei das Zuhause, Dich, meine Nächsten und überhaupt unsere Welt; es ist für mich hier die einzige Gelegenheit, etwas zu schreiben; es ist für mich die einzige Gelegenheit zu leidlicher intellektueller Selbstverwirklichung; manches wird mir erst beim Schreiben klar; es ist meine einzige Kommunikation mit Dir und unserer Welt.»Am 29. Mai 1979 wurde Václav Havel – zusammen mit weiteren Bürgerrechtlern – verhaftet und im Oktober desselben Jahres wegen «Gründung einer illegalen Vereinigung (Komitee für die Verteidigung zu Unrecht Verfolgter) und Aufrechterhaltung von Kontakten zu Emigrantenkreisen» zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Das Angebot, sein Land zu verlassen, lehnte Havel ab. Daraufhin wurden seine Haftbedingungen verschärft. In dieser Haftzeit entstanden die bewegenden «Briefe an Olga», seine Frau.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Briefe an Olga

Briefe an Olga von Bruss,  Joachim, Gruša,  Jiří, Havel,  Václav
«Die besondere Bedeutung, die das Briefeschreiben für mich hat, hat mehrere Gründe: Vor allem vergegenwärtige ich mir dabei das Zuhause, Dich, meine Nächsten und überhaupt unsere Welt; es ist für mich hier die einzige Gelegenheit, etwas zu schreiben; es ist für mich die einzige Gelegenheit zu leidlicher intellektueller Selbstverwirklichung; manches wird mir erst beim Schreiben klar; es ist meine einzige Kommunikation mit Dir und unserer Welt.» Am 29. Mai 1979 wurde Václav Havel – zusammen mit weiteren Bürgerrechtlern – verhaftet und im Oktober desselben Jahres wegen «Gründung einer illegalen Vereinigung (Komitee für die Verteidigung zu Unrecht Verfolgter) und Aufrechterhaltung von Kontakten zu Emigrantenkreisen» zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Das Angebot, sein Land zu verlassen, lehnte Havel ab. Daraufhin wurden seine Haftbedingungen verschärft. In dieser Haftzeit entstanden die bewegenden «Briefe an Olga», seine Frau.
Aktualisiert: 2022-10-04
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Werkausgabe Jiří Gruša / Reden und Gespräche

Werkausgabe Jiří Gruša / Reden und Gespräche von Bruss,  Joachim, Gruša,  Jiří
Dieser letzte Band der zehnbändigen Ausgabe der Werke von Jiří Gruša zeigt den Autor und Diplomaten als Redner und Gesprächspartner. Die Reden sind chronologisch geordnet und spiegeln seine breite Tätigkeit wider als Botschafter seines Landes, als Präsident des Internationalen PEN-Clubs und als Direktor der Diplomatischen Akademie in Wien. Seine lebendige Anteilnahme, seine Offenheit und seine Neigung zu Verständigung und Versöhnung zeichnen alle diese Reden aus, gelte es nun die Beziehungen zwischen Tschechien und den deutschsprachigen Ländern zu fördern, gelte es die bedrohte Freiheit des Wortes oder die wachsende Einheit Europas zu beschützen. Doch auch Nebensachen können ihm zu Hauptsachen werden: die Eröffnung eines Karikaturenmuseums, die Einweihung eines Denkmals für Walther von der Vogelweide, die Laudatio auf den Freund und Dichter Petr Kabeš. Die meisten Reden sind noch nicht veröffentlicht, die Gespräche mit Journalisten dagegen sind gedruckt worden. Die nicht gedruckten Interviews, die im Mährischen Landesmuseum liegen, werden am Ende des Bandes aufgeführt. Die meisten Reden und Gespräche liegen deutsch vor, die tschechischen wurden von Joachim Bruss ins Deutsche übersetzt.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Werkausgabe Jiří Gruša / Deutsche Gedichte

Werkausgabe Jiří Gruša / Deutsche Gedichte von Gruša,  Jiří, Hartung,  Harald, Kirsch,  Sarah, Udolph,  Ludger
Es ist schon etwas Außergewöhnliches: Ein Autor, der in seiner Muttersprache mehrere Gedichtbände veröffentlichte und drei Romane, schreibt mit 50 Jahren einen Gedichtband in einer fremden Sprache. Und dann noch einen zweiten. Der außergewöhnliche Autor ist Jiří Gruša, der 1991 den Band "Der Babylonwald. Gedichte" 1988 vorlegte. Und 1994 einen zweiten Band mit dem Titel "Wandersteine". Das war kein müheloses Übergehen von der tschechischen Sprache in die deutsche, wie Jiří Gruša in seiner Dresdner Poetik-Vorlesung berichtet, die im Band Essays II erschien. Eine schwere Krankheit, die ihn zeitweise blind sein ließ, überwand er. Er musste neu lesen und schreiben lernen. Und der erste Text, den er schrieb, war ein deutsches Gedicht. Dass diese beiden Bände eine schöne Bereicherung der deutschsprachigen Poesie bringen, schrieb die Kritik alsbald, so der bekannte Lyriker Harald Hartung: „Gruša ist ein Poet, der sein Handwerk mit beträchtlicher Grazie ausübt“. Und: „Der Dichter, der Botschafter ist, überbringt uns mehr als eine Botschaft – ein Geschenk an die deutsche Sprache.“ Der Band bringt die Gedichte der beiden Bände und etliche Gedichte aus dem Nachlass mit einem Vorwort von Sarah Kirsch, einem Nachwort von Harald Hartung und einem Essay des Dresdner Bohemisten Ludger Udolph: „Über Jiří Grušas Poetik.“
Aktualisiert: 2022-12-30
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Werkausgabe Jiří Gruša / Tschechische Gedichte

Werkausgabe Jiří Gruša / Tschechische Gedichte von Gruša,  Jiří, Schreiber,  Eduard
Die tschechischen Gedichte von Jiří Gruša werden hier zum ersten Mal in deutscher Sprache vorgelegt, übersetzt von Eduard Schreiber. Gruša konnte in der beginnenden kulturpolitischen Lockerung der sechziger Jahre in Prag drei Gedichtbände veröffentlichen: Torna (Tornister), 1962, Svetla lhuta (Helle Frist), 1964, und gerade noch nach dem Einmarsch der Warschauer Paktstaaten 1969: Cviceni muceni (Pein lernen). Im letzten Titel ist angekündigt, wogegen er sich stemmen musste von Anfang an: gegen den politischen Druck der kommunistischen Partei. So war seine Anstrengung eine doppelte: seinen eigenen Weg zu gehen und seine eigene Sprache zu finden, was ihm dann auch gelang. Seine Lyrik wurde zu einer eigenwilligen Stimme der tschechischen Poesie. Der vierte Band ist dann 1975 im Untergrund erschienen: Modlitba k Janince (Gebet für Janinka). Gruša steht in der Tradition der tschechischen Avantgarde: seine Schöpfung neuer Wörter, die nicht immer zu übersetzen sind, weil sie in keinem Wörterbuch stehen, zeigen ihn als einen Meister des Sprachspiels, der sich nicht nur dem politischen Druck entzieht, sondern auch dem der Alltagssprache. Der Band wird ergänzt durch einzelne Gedichte, die nach 1982 erschienen, und einige unveröffentlichte Gedichte aus den Tagebüchern.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Werkausgabe Jiří Gruša / Essays und Studien ab 1990

Werkausgabe Jiří Gruša / Essays und Studien ab 1990 von Gruša,  Jiří
Dieser Band versammelt die wichtigsten Essays und Studien, die Jiří Gruša von 1990 bis zu seinem Tode 2011 verfasste. Nach der Wende hatte er gehofft, in seine Heimat zurückkehren zu können und in seiner Muttersprache wieder publizieren zu können. Es kam anders. Sein Freund Václav Havel bat ihn, Botschafter in Deutschland zu werden. So kam es, dass Gruša keine längeren Texte mehr verfassen konnte, eben wegen seiner diplomatischen Tätigkeit als Botschafter in Bonn und dann in Wien und schließlich als Direktor der dortigen Diplomatischen Akademie. In dieser Zeit sind aber viele kürzere und längere eindrucksvolle Texte entstanden, die mit seiner Tätigkeit der Vermittlung zwischen Tschechien und den deutschsprachigen Ländern zu tun haben, Texte, in denen er die politische und kulturelle Konstellation Mitteleuropas analysiert und deutet, immer getragen vom Wunsch nach Versöhnung und Verständigung. Die deutsch-tschechische Erklärung, die einen Schlussstrich unter das Vergangene ziehen sollte, ist nicht zuletzt sein Werk. Was er zu sagen hat zur politischen und geistigen Situation in Europa, hat seine Gültigkeit nicht verloren. Seine eigenen Erfahrungen, die ihn zum Schreiben drängten, formulierte er in seiner Dresdner Poetik-Vorlesung, es sind die Erfahrungen eines Mitteleuropäers. Bewundernswert sind die Klarheit und die Unabhängigkeit seines Urteils. Nach 2009 blieb ihm nur kurze Zeit für umfassendere Texte. Was uns entgangen ist, belegt der Anfang seiner Erinnerungen an seine Zeit als Botschafter, sie zeigen ihn als witzigen und scharfsinnigen Beobachter, ein Schriftsteller und Diplomat, ein Stilist und Realist zugleich.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Werkausgabe Jiří Gruša / Dr. Kokeš: Meister der Jungfrau

Werkausgabe Jiří Gruša / Dr. Kokeš: Meister der Jungfrau von Gruša,  Jiří
Dieser Ende der Siebzigerjahre entstandene Roman ist Jiří Grušas letztes großes Prosawerk. Es entstand unter den schwierigen Umständen, denen die nicht regimekonformen Schriftsteller zu dieser Zeit unterworfen waren. Ständige Hausdurchsuchungen erforderten immer neue Verstecke für das Manuskript, an ein kontinuierliches Arbeiten war nicht zu denken. So hat dieser Roman etwas Fragmentarisches, oft Sprunghaftes an sich. Gruša schildert hier durchaus mit biografi schen Anlehnungen die Geschichte Böhmens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Zeit der Habsburger-Monarchie, das Leben in den Garnisonen, die Kuriositäten in den Vergnügungsstätten der Ersten Republik, die Schrecknisse zweier Weltkriege, den Irrsinn der Rassenideologie. Mit leisen Tönen wird die erste große Liebe beschrieben und immer ist alles verbunden mit der Vergänglichkeit, mit dem Tod, der im Tschechischen weiblich ist. Jiří Gruša hatte dieses Manuskript bei seiner Ausreise Ende 1980 zu einem Studienaufenthalt in den USA bei sich. Nach seiner Ausbürgerung im Sommer 1981 versuchte er den Text ins Deutsche übersetzen zu lassen. In seinen Augen erfolgreich, in den Augen seiner Verleger nicht. Es erschien nach langem Streiten eine Ausgabe unter dem Titel „Janinka“, die Jiří Gruša nie als seinen „Kokeš“ akzeptierte. Die deutschsprachige Leserschaft sieht daher mit Spannung der nunmehr werkgetreuen Übersetzung entgegen.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Tkadleček

Tkadleček von Dinzl-Rybárová,  Agáta, Gruša,  Jiří
Als 1401 Johannes von Tepl den frühneuhochdeutschen Ackermann aus Böhmen geschaff en hatte, konnte niemand ahnen, wie wichtig dieses Werke für die sich gerade entwickelnde alttschechische Literatur sein würde. Um 1407 schrieb ein unbekannter böhmischer Gelehrter aus dem Umkreis des Johannes von Tepl das Streitgespräch Tkadlecek, auch Streit des Liebhabers mit dem Unglück genannt. Dieses ist eines der wichtigsten Werke der tschechischen Literatur. Im Ackermann führen der Witwer und der personifizierte Tod einen Streit über den Tod der Gattin, im Tkadlecek der verlassene Liebhaber und das personifizierte Unglück. Mit diesen beiden Werken beginnt sich sowohl in der deutschen wie auch in der tschechischen Literatur eine neue Prosa zu entwickeln. Der Tkadlecek löste sich von seiner Vorlage. So entstand ein modernes Werk, das durch Zitate aus Theologie und Philosophie, durch Weisheiten, Anspielungen und dargestellte Lebenssituationen seine Zeit auf eindrucksvolle Weise beschreibt. Dieses Werk kann unsere Kenntnisse über die europäische Literatur des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit wesentlich erweitern. Prag war in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein europäischer Mittelpunkt für Literatur und Kunst. Wesentlich waren unter Karl IV. die Gründung der Prager Universität im Jahr 1348 und der Einfl uss des italienischen Frühhumanismus durch Francesco Petrarca, der auch am kaiserlichen Hofe wirkte. Dadurch wurde das Latein der Spätantike ein wesentlicher Faktor für die Entstehung der neuen Prosa in der deutschen und tschechischen Sprache des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit (Rhetorik, Philosophie). Die beiden Texte zeigen als erste diese Entwicklung und stehen daher am Anfang einer neuen literarischen Epoche. Ihre Bedeutung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Werkausgabe Jiří Gruša / Der 16. Fragebogen

Werkausgabe Jiří Gruša / Der 16. Fragebogen von Busek,  Erhard, Dobiáš,  Dalibor, Gruša,  Jiří, Pasetti-Swoboda,  Marianne
Jeder Tscheche musste unter dem kommunistischen System immer wieder Fragebögen ausfüllen, in denen er sein Leben dem Regime durchsichtig machte. Diese Gleichschaltung durch Fragebögen ist hier dargestellt, aber zugleich auch eine weitergehende, durch phantastische Elemente angereicherte Betrachtung, die das gesamte menschliche Leben umfasst, nicht nur das der damaligen Zeit. Das kommunistische Regime hatte 1978 sogleich die Kraft des Romans erkannt; der Autor wurde verhaftet und schließlich nach Westen abgeschoben.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Werkausgabe Jiří Gruša / Erzählungen

Werkausgabe Jiří Gruša / Erzählungen von Gruša,  Jiří
Mit dem Band „Erzählungen“ wird der 5. Band der zehnbändige Werkausgabe des Schriftstellers und Diplomaten Jiři Gruša in deutscher Sprache vorgelegt; eine tschechische Ausgabe erscheint parallel in Brno. Außer drei kleinen frühen Erzählungen, Jugendwerken, enthält der Band alle Erzählungen, die Gruša zwischen 1965 und 2009 schrieb. Die Erzählungen werden in chronologischer Reihenfolge abgedruckt nach den Daten der Publikation, die Texte aus dem Nachlass nach dem mutmaßlichen Datum der Entstehung. So ergibt sich ein Einblick in Grušas Entwicklung als Prosaist: Da sind kafkaeske Texte, die eine entfremdete Situation bringen, einen Helden in einer Welt, deren Regeln er nicht kennt, da sind aber auch Texte, die Erinnerungen an Kindheit und Jugend fast realistisch festhalten. Die Erzählungen bieten eine Spannweite, die überrascht und erfreut.
Aktualisiert: 2022-12-30
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Pierre IRA: „Je ne regrette rien“

Pierre IRA: „Je ne regrette rien“ von Gruša,  Jiří, IRA,  Pierre, Spinetti,  Massimo
Der Kunstbildband enthält kunstvolle analoge NOIR et BLANC (schwarz-weiß) Photographie (und nur 6 Farbphotos). Es sind Portraits von herausragenden Persönlichkeiten, Mode (Haute Couture von Pierre IRA) und Städteansichten (Paris, Rom, Wien). Unter den Protagonisten finden sich Sir Peter Ustinov, Jerry Hall, Prinzessin Charlotte Casiraghi, Queen Rania von Jordanien, Jean Paul Guerlain, Umberto Eco, Paul McCartney,Arnold Schwarzenegger, Sharon Stone, Pierre Berge, Anna Netrebko, Fürst zu Schwarzenberg, Annie Girardot, Jane Goodall, Michael Haneke, Sandrine Bonnaire, Marianne Faithfull, Waris Dirie, Andrea Bocelli, Isabella Rossellini, Monica Bellucci,Claudio Baglioni, Zucchero, Giorgio Napolitano, Vladimir Putin,Nicolas Sarkozy, Sir Christopher Lee, Pele, Donna Leon, Ervin Laszlo, Andrzej Wajda, Betty Williams, Mario Frangoulis, Thaddaeus Ropac, Prinz Edward Herzog von Kent, Elisabeth Gürtler, Otto Schenk, Gregorius III Laham von Antiochia, Emir von Katar, Letsie III König von Lesotho, Albert II. König von Belgien,Guillaume Depardieu, Fürst zu Liechtenstein, Peter Seisenbacher,Alexander Vinokourov, Bill Clinton, Bill Gates, Massimo Spinetti,Massimo Caggiano, Frank Hoffmann, Carolina Schell, Sven Boltenstern, George Dorian,Axelle Gall,Feng Jicai,Eva Gräfin Walderdorff, Christina de Kragh, Rosalie Remy-Varda, Agnes Varda, Stephan Martin, Max de Vime, Alain Boos, Laure de Chantal, Marie-Noelle Couture, Frank Ferrand, Mia Hansen Love, Dominique Marny, Sirate Chouchane, Heinz Fischer, Peter und Gerlinde Collins, Martin Suppan, Bruno Thost, Leopold Hawelka,Agnes Husslein-Arco, Albrecht Schröder, Herbert Fux, Susi Nicoletti, Katie Pfleghar, Elias Meiri, Timna Brauer, Patrick Schierholz, David Lynch, Mehriban Aliyeva, Franz Zamazal, Stefan Sares und viele andre. Papier 170 gramm, matt Garda Art. Copyright © Pierre IRA
Aktualisiert: 2015-09-04
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