Matthias Hennig entwirft auf breiter Textbasis anhand von Fallstudien eine Typologie von fünf literarischen Labyrinth-Modellen (Stadtlabyrinthe, Bibliothekslabyrinthe, Spiegellabyrinthe, Höhlenlabyrinthe, Wüstenlabyrinthe) und untersucht diese anhand von Autoren wie Borges, Butor, Dürrenmatt, Eco, Lem, Lovecraft, Robbe-Grillet, Saramago u.a. Im Sinne einer raumtheoretischen Neukonzeptualisierung des Labyrinth-Begriffs führt Hennig die fortgesetzte Desorientierung auf topographische und geometrische Konstruktionsbedingungen zurück. Der Entwurf einer Typologie literarischer Labyrinth-Formen versteht sich zugleich als Topologie und spiegelt Raumgeschichte und Subjektgeschichte ineinander: Ins Labyrinth unternimmt man keine Gruppenreisen; vielmehr ist es ein Ort potenzierter und kritisch auf die Spitze getriebener Einsamkeitserfahrungen.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Der Wunsch, Kunst möge die Zeit ihrer Herstellung überdauern, ist so alt wie die Kunst selbst. Doch was kann Dauerhaftigkeit bedeuten? In welchem Verhältnis steht sie zu den prinzipiell vergänglichen Momenten der Produktion und Rezeption? Wo stößt Dauerhaftigkeit an ihre Grenzen? Und wo und wie entfaltet Flüchtigkeit ihren Sinn? Worin unterscheiden sich die unterschiedlichen Künste – die bildende Kunst, die Literatur, die Musik, das Theater und die Performancekunst – im Blick auf ihre Arbeit in und mit der Zeit? Im Zentrum des Buchs steht das prinzipiell spannungsvolle Verhältnis von Dauerhaftigkeit und Flüchtigkeit in den Künsten. Transaktualität fragt danach, wie Kunst in jeweils unterschiedlicher Weise über die aktuellen Momente ihrer Konkretion hinauszuweisen in der Lage ist – ohne dass man sie deswegen als zeitlos begreifen müsste.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Dustin Breitenwischer,
Ilka Brinkmann,
Yvonne Buchser,
Thomas Fries,
Philippe P. Haensler,
Anna Häusler,
Stefanie Heine,
Matthias Hennig,
Jan Henschen,
Franziska Humphreys,
Hans-Thies Lehmann,
Sebastian Lübcke,
Silvan Moosmüller,
Bettina Mosca-Rau,
Thomas Mueller,
Sergej Rickenbacher,
Charles de Roche,
Fabian Saner,
Manuel Scheidegger,
Thomas Schestag,
Alexander Schwan,
Kai van Eikels,
Cornelia Wild,
Sandro Zanetti
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Literarische Bibliotheken mit ihrem vielfältigen ›Innenleben‹ stellen ein besonderes Faszinosum der Weltliteratur dar. In ihrem Darstellungsreichtum überraschen diese Wissensräume als Labyrinthe und Gruselkabinette, als Zufluchtsorte melancholischer Leser oder als Inspirationsquellen und bieten als spannungsreiches Bezugsgeflecht zwischen der Bibliothek als Wissensraum, dem Bibliothekar und dem Leser sowie den divergierenden Positionierungen in den Büchern der Bibliothek eine Plattform zur Verhandlung von Wissensansprüchen wie von Konzepten der Gelehrsamkeit, bei denen die Grenze zwischen Fiktionalität und Realität aufgeweicht wird. Bibliotheken gelten als Zentren der Wissensverbreitung oder Wissensvereitlung, sie sind Symbole europäischer Kultur und zugleich Orte mit geheimnisvoller Ausstrahlung: Als ›Kathedralen des Geistes‹ und Speicher kollektiven Wissens werden sie von einem Hauch sakraler Feierlichkeit oder Unheimlichkeit durchweht. Die multiplen Bedeutungen einer Bibliothek sind mit der Ordnung, Systematisierung, Aufbewahrung und Verwahrung von Wissen nur kurz skizziert. In der Literatur bietet die gelehrsame Atmosphäre der fiktionalen Bibliothek den Lesern, Weltfremden, Außenseitern und Heimatlosen eine Zuflucht, um sich in weltflüchtender Lektüre der eigenen Phantasie und Einsamkeit abseits der Welt da draußen hinzugeben, so dass die Bibliothek in vielfältiger Hinsicht zu einem ›Gegen-Ort‹ wird. In den hochspezifischen Besonderheiten literarischer Bibliotheken bildet sich zugleich das Machtgefüge zwischen Bibliothekar und Leser, zwischen Außenwelt und dem ›Gegen-Ort‹ Bibliothek ab. Die Bibliothek ist nicht nur architektonisches Kunstwerk und Aufbewahrungsort oder geheimer Speicher von Wissen, sondern sie wird zunehmend zum Wissenskatalysator, Imaginationsraum und Sozialbiotop.
Aktualisiert: 2023-03-20
Autor:
Maren J. Conrad,
Elisabeth Decultot,
Ira Diedrich,
Mirko Gemmel,
Andreas Grünes,
Regina Hartmann,
Matthias Hennig,
Nikolas Immer,
Barbara Mariacher,
Sarah Neelsen,
Dietmar Rieger,
Christian Ronneburger,
Monika Schmitz-Emans,
Angela Steinsiek,
Margrit Vogt,
Dirk Werle
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In der vorliegenden Arbeit wird die flexible Steuerungsarchitektur Apeca für Systeme der Robotik sowie der robotergestützten Fertigungstechnik vorgestellt. Dafür werden verschiedene Anforderungen identifiziert und inner- halb eines Entwurfs vereint. Ein Hauptaugenmerk des dabei entstandenen Konzeptes ist es, einen vereinfachten Engineeringprozess für den Steuerungsentwurf zu ermöglichen. Dieser Ansatz wird durch die Verwendung von Aktionsprimitiven ermöglicht, die in Form atomarer Systemverhalten in einer speziellen Modulhierarchie eingesetzt werden. Hierzu erfolgt innerhalb der Steuerungsarchitektur eine Trennung zwischen einem funktionsorientierten verhaltensbasierten Modell zur hierarchischen sowie funktionell parallelen Ausführung von Aktionsprimitiven und einem ablauforientierten Modell zur aufgabenabhängigen Aktivierung derselben. Mit Hilfe eines Nutzerkonzepts werden diese Modelle verschiedenen Anwendern zugeordnet.
Die objektorientierte Realisierung dieses Entwurfs ermöglicht die Verwendung und Synchronisation von mehreren Teilsystemen innerhalb einer Steuerung. In der Arbeit wird sowohl der entstandene Entwurf diskutiert als auch eine prototypische Implementierung vorgestellt. Abschließend werden die Ergebnisse anhand verschiedener Demonstrationsszenarien präsentiert.
Aktualisiert: 2019-12-16
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Matthias Hennig entwirft auf breiter Textbasis anhand von Fallstudien eine Typologie von fünf literarischen Labyrinth-Modellen (Stadtlabyrinthe, Bibliothekslabyrinthe, Spiegellabyrinthe, Höhlenlabyrinthe, Wüstenlabyrinthe) und untersucht diese anhand von Autoren wie Borges, Butor, Dürrenmatt, Eco, Lem, Lovecraft, Robbe-Grillet, Saramago u.a. Im Sinne einer raumtheoretischen Neukonzeptualisierung des Labyrinth-Begriffs führt Hennig die fortgesetzte Desorientierung auf topographische und geometrische Konstruktionsbedingungen zurück. Der Entwurf einer Typologie literarischer Labyrinth-Formen versteht sich zugleich als Topologie und spiegelt Raumgeschichte und Subjektgeschichte ineinander: Ins Labyrinth unternimmt man keine Gruppenreisen; vielmehr ist es ein Ort potenzierter und kritisch auf die Spitze getriebener Einsamkeitserfahrungen.
Aktualisiert: 2023-04-24
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