Der junge Herr Godeau am Karfreitag

Der junge Herr Godeau am Karfreitag von Israel,  Agathe, Israel,  Jürgen, Pop,  Traian
Und nun fallen mir auch Situationen ein, in denen du dich vermutlich ähnlich verhalten hast, selbstgerecht, vielleicht sogar ein wenig überheblich: mir wird es schon gelingen, und wenn es schwierig werden sollte, wird mir schon jemand helfen. Dabei verhältst du dich so, als ob es für die Menschen in deiner Umgebung, deine Frau und die Kinder eingeschlossen, nichts Schöneres gäbe, als dich zu unterstützen, als dir aus brenzligen Lagen, in die du dich auch selbst gebracht hast, zu helfen. Jürgen Israel
Aktualisiert: 2023-05-30
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Katzendorfer Tagebuch

Katzendorfer Tagebuch von Fabritius,  Bernd, Israel,  Jürgen, Schuller,  Frieder
nstatt einem Nachwort: Der Dorfschreiberpreis von Katzendorf In den Pfarrhäusern im siebenbürgischen Hügelland wurden viele Bücher geschrieben. Die Pfarrherren kamen nach ihrem Studium in Deutschland in die Heimat zurück, waren oft Lehrer in der Stadt oder auf dem Land, bis sie es in reiferen Jahren schafften, eine vakante Pfarrstelle in einer Gemeinde der evangelisch-deutschen Landeskirche AB (Augsburger Bekenntnis) in Rumänien als Ruhepol zu beziehen. Hier konnten sie neben den vertrauten spärlichen Gotteshandlungen Rosen ziehen, Bienen betreuen und Bücher schreiben. Es wurde viel zu Papier gebracht in Transsilvanien, an lauen Nachmittagen oder in langen Abendstunden. Briefe zockelten in Postkutschen oder mit der k.u.k. Eisenbahn an ferne Adressaten, wobei auch die Brüder Grimm einmal zu diesen zählten. Allerdings brachte es keine Geschichte aus dieses Land zu Weltruhm, dies war einer Geschichte über dies Land beschieden, und der Ire Bram Stoker war ihr Weltmeister. Nach dem zweiten Weltkrieg wanderten erst die treuen Kirchenbesucher in den Westen aus, dann folgten ihnen auch die vereinsamten Pfarrer. Die Pfarrhäuser, oft an die Mauer einer Kirchenburg gelehnt, versanken in einen kalten Schlaf, Tinte und Papier waren verschwunden. Heute übt sich Rumänien in der Demokratie, Leute kommen und gehen, schauen in die verriegelten Kirchen und finden die einsamen Pfarrhäuser mit ihren verwilderten Gärten als Landsitz nicht unattraktiv. Das Pfarrhaus von Katzendorf, rumänisch Cata, machte einen Anfang. In diesem Hause wurde ich einst als Pfarrersohn geboren, kam wie viele andere nach Deutschland, kehrte allein und mit Filmteam immer wieder zurück, und 1990 war es endlich soweit. Ich übernahm das baufällige Anwesen und gestaltete hier in jahrelanger Verbundenheit und Arbeit ein Refugium für Freunde und bald für Gäste aus aller Welt. Das Tintenfass wurde durch den Laptop ersetzt, und der Gedanke lag nahe, dass sich in der ehemaligen Sommerküche unter dem uralten Turm ein Dichter häuslich einrichten könnte. Es entstand der „Dorfschreiberpreis von Katzendorf“. Seit 2011 vergibt eine Jury diesen Preis an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die hier nach Schaffenslust bis zu einem Jahr wohnen und träumen können. Das tägliche Brot und ein geheizter Kachelofen im Winter sind das Preisgeld. Elmar Schenkel, der bewanderte Anglist aus Leipzig, war 2011 der erste Preisträger und in seinem Buch „Mein Jahr hinter den Wäldern“ begegnet eine wachsende Leserschar dem erzählten Katzednorf. Ihm folgte Jürgen Israel, der mit dem Fahrrad und zu Fuß die Landschaft und seine Hirten erkundete. 2014 kam Carmen Francesca Banciu, die einst aus Rumänien wegging und jetzt mit Originalaufnahmen aus Katzendorf im Deutschlandfunk ihre alte Heimat wieder aufleben ließ. Seit Frühjahr 2016 verfügt die Berlinerin Tanja Dückers über die Dichterklause unter dem Turm, und die noch ungeschriebenen Worte klopfen an die Tür. Natürlich ist es wünschenswert, wenn nach dem Weggang des jeweiligen Dorfschreibers die Krähen auf dem Turm von einem Manuskript verkünden, das wie ein frischgebackenes Brot auf dem Tisch liegt. Denn die Bewohner der Dichterklause sollen erzählen und berichten. Vielleicht auch von einem Pfarrer in den Jahren um 1940, der neben seinen Bienen, Pferden und seiner Geige die Gottespflicht nicht vergaß, sich den Nazihäschern widersetzte, Kopf und Kragen riskierte, seine Gemeinde auf der Flucht 1944 mit der Kutsche bis vor Wien anführte, die Dorfbewohner ein Jahr darauf nach Katzendorf zurück brachte und weiterhin an seinen siebenbürgischen Predigten zimmerte. Auch von diesem Andenken lebt der Dorfschreiberpreis von Katzendorf. Frieder Schuller, 22 November 2016, Berlin
Aktualisiert: 2023-05-30
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Geistige Existenz

Geistige Existenz von Anglet,  Kurt, Braungart,  Wolfgang, Carty,  Anthony, Fliedner,  Andreas, Gnosa,  Ralf, Grütter,  Martin, Hölzl,  Michael, Hummelt,  Norbert, Israel,  Jürgen, Janik,  Christoph, Kazmukova,  Kveta, Klix,  Bettina, Knechtges,  Martin, Mertes,  Klaus, Noll c/ Monika Noll,  Chaim, Poljakova,  Ekaterina, Rosenstrauch,  Hazel, Sändig,  Brigitte, Schenuit,  Jörg, Speer,  Andreas, Wilcken,  Franziska, Wils,  Jean-Pierre, Wohlfarth,  Sebastian
Es war ein langer und steiniger Weg, bis sich die Menschen Räume erschlossen hatten, die nicht unter dem Gesetz der physischen Selbsterhaltung standen, sondern Platz für freie geistige Tätigkeit, für Kontemplation oder Müßiggang boten. Inzwischen scheinen jene Sphären, die den Dingen um ihrer selbst willen eine Berechtigung zugestehen und dem Geist bzw. der Kunst günstige Wachstumsbedingungen schaffen, wieder zusammenzuschrumpfen. Andererseits gibt es gerade in unserer Zeit, wie diese Sonderedition der FUGE beweist, hervorragende Köpfe, die ihren geistigen oder geistlichen Lebensraum behaupten.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Geistige Existenz

Geistige Existenz von Anglet,  Kurt, Braungart,  Wolfgang, Carty,  Anthony, Fliedner,  Andreas, Gnosa,  Ralf, Grütter,  Martin, Hölzl,  Michael, Hummelt,  Norbert, Israel,  Jürgen, Janik,  Christoph, Kazmukova,  Kveta, Klix,  Bettina, Knechtges,  Martin, Mertes,  Klaus, Noll c/ Monika Noll,  Chaim, Poljakova,  Ekaterina, Rosenstrauch,  Hazel, Sändig,  Brigitte, Schenuit,  Jörg, Speer,  Andreas, Wilcken,  Franziska, Wils,  Jean-Pierre, Wohlfarth,  Sebastian
Es war ein langer und steiniger Weg, bis sich die Menschen Räume erschlossen hatten, die nicht unter dem Gesetz der physischen Selbsterhaltung standen, sondern Platz für freie geistige Tätigkeit, für Kontemplation oder Müßiggang boten. Inzwischen scheinen jene Sphären, die den Dingen um ihrer selbst willen eine Berechtigung zugestehen und dem Geist bzw. der Kunst günstige Wachstumsbedingungen schaffen, wieder zusammenzuschrumpfen. Andererseits gibt es gerade in unserer Zeit, wie diese Sonderedition der FUGE beweist, hervorragende Köpfe, die ihren geistigen oder geistlichen Lebensraum behaupten.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Vom Lauf der Flüsse /O biegu rzek

Vom Lauf der Flüsse /O biegu rzek von Bleifuß,  Sophie, Domascyna,  Róža, Draesner,  Ulrike, Gawlik,  Radoslaw, Hünecke,  Andreas, Israel,  Jürgen, Köhler,  Barbara, Koziol,  Urszula, Kumlehn,  Thomas M, Niekrawietz,  Hans, Nossol,  Alfons, Platzeck,  Mathias, Rada,  Uwe, Rozicki,  Tomasz, Tokarczuk,  Olga, Wojcik,  Janusz, Wolny-Zamkalo,  Agnieszka, Zawada,  Filip
Die „Oderflut“ – ein Werkzyklus von Hubert Globisch (1914-2004) Der 1914 in Potsdam geborene und 2004 ebendort verstorbene Künstler, Hubert Globisch, hat seine umfangreichste Werkreihe der Oderflut des Jahres 1997 gewidmet. Dazu gehören 26 mittelformatige Bilder (Öl auf Hartfaser), die in den Jahren 1997/98 entstanden sind. Auf den ersten Blick scheint es ungewöhnlich zu sein, dass er im Zeitraum der Naturkatastrophe nie vor Ort war und sie doch als Maler so intensiv reflektiert hat. Wenn man sich in die Entstehungsbedingungen seiner Bilder einfühlt und seine Bildästhetik kennen gelernt hat, beginnt man seinen künstlerischen Ausgangspunkt zu verstehen. Das Wasser hat ihn zeitlebens als Generalthema seines Gesamtwerks beschäftigt. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Werkzyklus „Oderflut“ am Beginn des Spätwerks des Potsdamer Landschaftsmalers steht. Die einzelnen Gemälde belegen gerade im Zusammenhang überzeugend seinen Entwicklungsschritt, von der gebundenen Form zur freien Abstraktion gelangt zu sein. Globisch, der sich selbst als maßgeblich von Karl Hofer und Egon von Kameke beeinflusst sah, suchte zeitlebens den vorausgegangenen Natureindruck in eine malerische Verallgemeinerung zu transformieren. Um diese Verallgemeinerung zu erzielen, hat er sich mit Lichtstimmungen (insbesondere des Abends) und dem Wasser (als Naturelement) sowohl im Früh- als auch im Spätwerk beschäftigt. Eine Unmenge an erhaltenen Bleistiftskizzen legen einen zeitaufwendigen Vorlauf nahe, der den Maler im Atelier erst zum eigentlichen Bildträger des einzelnen Gemäldes geführt hat. Der Kunsthistoriker Kurt Schifner wies bereits 1974 auf die unübersehbaren Qualitäten des Malers hin, die trotzdem bis heute nicht dazu geführt haben, dass er über die Stadtgrenzen Potsdams hinaus angemessen bekannt ist: „Globisch erlangte. eine eigenwillige Disziplin von Farbe, Raum und Deutung, die – verwandt dem Geiste Fontanes in der Kargheit der Mark – Schönheit preist.“ Fünfundzwanzig Jahre später (1999) reflektierte der Kunsthistoriker Andreas Hüneke die Einbeziehung der Katastrophe: „Und wichtiger als die Ähnlichkeit mit dem Motiv ist dem Künstler die Ähnlichkeit mit dem erinnerten Erlebnis. Daß diese Erlebnisse nicht nur in traditioneller Weise während der Fahrten durch die Mark Brandenburg oder an die Ostsee gesammelt werden, dafür steht die jüngste Serie der Bilder zur Oderflut. 1997. Die ausführlichen Fernsehberichte über die Hochwasserkatastrophe haben Globisch, so stark bewegt, dass er fast das Gefühl hatte, dabei gewesen zu sein. Die Zwiespältigkeit der Empfindungen zwischen Faszination für die weiten Wasserflächen und Erschrecken vor der Unbarmherzigkeit des Geschehens ist in allen diesen Bildern spürbar, wenn sie auch im Einzelnen mehr zur einen oder zur anderen Seite tendieren. Durch die häufig übertragenen Luftaufnahmen (im Nachlass befinden sich sowohl die VHS-Kopien der Reportagen als auch die für die Oderflut-Serie evidenten Fotografien aus der Tagespresse, T.K.) kommt auch dieser ungewohnte Blickwinkel in Globischs Kunst hinein und führt durch seinen spezifischen Charakter von sich aus zur Betonung des Flächenhaften. Ruhige Farbfelder und sich aufbäumende, dramatische Formen wechseln einander ab. Und immer wieder leuchtet aus ihr ein mildes, wenn auch kühles Licht hervor, wie ein Hoffnungs- oder Sehnsuchtsschimmer.“ Die Werkreihe „Oderflut“ wird flankiert von weiteren Bildern aus dem Nachlass, mit denen sich der Maler dem Element Wasser gewidmet hat. So lernt der Besucher „exquisite Reisebilder aus märkischer Heide und märkischem Sand, --- Schicksalsbilder aus der Provinz: Wesensdeutung und Existenzempfindung“ (Fritz Erpel) kennen. Hubert Globisch kannte das Land Brandenburg so genau wie die polnische Oderseite. Er, der seine Kindheit in Oberschlesien verbracht hat und seit 1919 bis zu seinem Tod in Potsdam sesshaft war, war Landschaftsmaler aus Passion. Er wollte als Maler mit seinen Bildern nicht nur sein Verhältnis zur Natur artikulieren sondern fühlte sich auch als Bewahrer von Landschaften, die er gemalt hat. Er war ein zurückgezogen lebender Einzelgänger, der sich am wohlsten fühlte, wenn seine Bilder für ihn sprechen konnten. Ungeachtet dessen hat er sich von Zeit zu Zeit leise, aber präzise zu Wort gemeldet, wenn es um Themen, wie Stadtgestaltung und Umweltschutz ging. Mit 90 Jahren ist er in seiner Heimatstadt Potsdam gestorben, der er sich ambivalent verbunden fühlte. Sein Werk hat bis heute keine angemessene Würdigung erfahren; auch ist er bis heute außerhalb Potsdams nicht bekannt. Seine Bilder befinden sich in öffentlichen Sammlungen und Privatbesitz. Wie schon erwähnt, Hubert Globisch ist bis heute ein Geheimtipp geblieben. Er war zeitlebens ein bescheidener Mann; seine einfühlsame und befähigende Tätigkeit als Kunstpädagoge ist Legende, sein Lebenswerk als Maler ist gewichtig – ein erhaltener Schatz, den es öffentlich noch zu entdecken gilt.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Der Wirt packt aus

Der Wirt packt aus von Arlt,  Ingeborg, Bick,  Amet, Birnstein,  Uwe, Fleck,  Viktoria, Friese,  Johanna, Haag,  Ulrich, Henke,  Sabine, Israel,  Jürgen, Magirius,  Georg, Obert,  Angelika, Schwikart,  Georg, Sterzik,  Sibylle
Die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 ist wohlbekannt: Maria und Josef kommen nach Bethlehem, hier wird ihr Kind geboren. Doch warum wies sie der Wirt wirklich ab und beging damit eine der größten Fehlentscheidungen der Geschichte? Was dachten die Schafe, als plötzlich der Chor der himmlischen Heerscharen auf ihrem Feld zu singen begann? In zwölf Variationen und aus verschiedenen Perspektiven erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichte von der Geburt im Stall frisch und neu.
Aktualisiert: 2021-01-02
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Der Wirt packt aus

Der Wirt packt aus von Arlt,  Ingeborg, Bick,  Amet, Birnstein,  Uwe, Fleck,  Viktoria, Friese,  Johanna, Haag,  Ulrich, Henke,  Sabine, Israel,  Jürgen, Magirius,  Georg, Obert,  Angelika, Schwikart,  Georg, Sterzik,  Sibylle
Die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 ist wohlbekannt: Maria und Josef kommen nach Bethlehem, hier wird ihr Kind geboren. Doch warum wies sie der Wirt wirklich ab und beging damit eine der größten Fehlentscheidungen der Geschichte? Was dachten die Schafe, als plötzlich der Chor der himmlischen Heerscharen auf ihrem Feld zu singen begann? In zwölf Variationen und aus verschiedenen Perspektiven erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichte von der Geburt im Stall frisch und neu.
Aktualisiert: 2021-01-02
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Der Wirt packt aus

Der Wirt packt aus von Arlt,  Ingeborg, Bick,  Amet, Birnstein,  Uwe, Fleck,  Viktoria, Friese,  Johanna, Haag,  Ulrich, Henke,  Sabine, Israel,  Jürgen, Magirius,  Georg, Obert,  Angelika, Schwikart,  Georg, Sterzik,  Sibylle
Die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 ist wohlbekannt: Maria und Josef kommen nach Bethlehem, hier wird ihr Kind geboren. Doch warum wies sie der Wirt wirklich ab und beging damit eine der größten Fehlentscheidungen der Geschichte? Was dachten die Schafe, als plötzlich der Chor der himmlischen Heerscharen auf ihrem Feld zu singen begann? In zwölf Variationen und aus verschiedenen Perspektiven erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichte von der Geburt im Stall frisch und neu.
Aktualisiert: 2021-01-02
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Der junge Herr Godeau am Karfreitag

Der junge Herr Godeau am Karfreitag von Israel,  Agathe, Israel,  Jürgen, Pop,  Traian
Und nun fallen mir auch Situationen ein, in denen du dich vermutlich ähnlich verhalten hast, selbstgerecht, vielleicht sogar ein wenig überheblich: mir wird es schon gelingen, und wenn es schwierig werden sollte, wird mir schon jemand helfen. Dabei verhältst du dich so, als ob es für die Menschen in deiner Umgebung, deine Frau und die Kinder eingeschlossen, nichts Schöneres gäbe, als dich zu unterstützen, als dir aus brenzligen Lagen, in die du dich auch selbst gebracht hast, zu helfen. Jürgen Israel
Aktualisiert: 2018-11-01
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Katzendorfer Tagebuch

Katzendorfer Tagebuch von Fabritius,  Bernd, Israel,  Jürgen, Schuller,  Frieder
nstatt einem Nachwort: Der Dorfschreiberpreis von Katzendorf In den Pfarrhäusern im siebenbürgischen Hügelland wurden viele Bücher geschrieben. Die Pfarrherren kamen nach ihrem Studium in Deutschland in die Heimat zurück, waren oft Lehrer in der Stadt oder auf dem Land, bis sie es in reiferen Jahren schafften, eine vakante Pfarrstelle in einer Gemeinde der evangelisch-deutschen Landeskirche AB (Augsburger Bekenntnis) in Rumänien als Ruhepol zu beziehen. Hier konnten sie neben den vertrauten spärlichen Gotteshandlungen Rosen ziehen, Bienen betreuen und Bücher schreiben. Es wurde viel zu Papier gebracht in Transsilvanien, an lauen Nachmittagen oder in langen Abendstunden. Briefe zockelten in Postkutschen oder mit der k.u.k. Eisenbahn an ferne Adressaten, wobei auch die Brüder Grimm einmal zu diesen zählten. Allerdings brachte es keine Geschichte aus dieses Land zu Weltruhm, dies war einer Geschichte über dies Land beschieden, und der Ire Bram Stoker war ihr Weltmeister. Nach dem zweiten Weltkrieg wanderten erst die treuen Kirchenbesucher in den Westen aus, dann folgten ihnen auch die vereinsamten Pfarrer. Die Pfarrhäuser, oft an die Mauer einer Kirchenburg gelehnt, versanken in einen kalten Schlaf, Tinte und Papier waren verschwunden. Heute übt sich Rumänien in der Demokratie, Leute kommen und gehen, schauen in die verriegelten Kirchen und finden die einsamen Pfarrhäuser mit ihren verwilderten Gärten als Landsitz nicht unattraktiv. Das Pfarrhaus von Katzendorf, rumänisch Cata, machte einen Anfang. In diesem Hause wurde ich einst als Pfarrersohn geboren, kam wie viele andere nach Deutschland, kehrte allein und mit Filmteam immer wieder zurück, und 1990 war es endlich soweit. Ich übernahm das baufällige Anwesen und gestaltete hier in jahrelanger Verbundenheit und Arbeit ein Refugium für Freunde und bald für Gäste aus aller Welt. Das Tintenfass wurde durch den Laptop ersetzt, und der Gedanke lag nahe, dass sich in der ehemaligen Sommerküche unter dem uralten Turm ein Dichter häuslich einrichten könnte. Es entstand der „Dorfschreiberpreis von Katzendorf“. Seit 2011 vergibt eine Jury diesen Preis an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die hier nach Schaffenslust bis zu einem Jahr wohnen und träumen können. Das tägliche Brot und ein geheizter Kachelofen im Winter sind das Preisgeld. Elmar Schenkel, der bewanderte Anglist aus Leipzig, war 2011 der erste Preisträger und in seinem Buch „Mein Jahr hinter den Wäldern“ begegnet eine wachsende Leserschar dem erzählten Katzednorf. Ihm folgte Jürgen Israel, der mit dem Fahrrad und zu Fuß die Landschaft und seine Hirten erkundete. 2014 kam Carmen Francesca Banciu, die einst aus Rumänien wegging und jetzt mit Originalaufnahmen aus Katzendorf im Deutschlandfunk ihre alte Heimat wieder aufleben ließ. Seit Frühjahr 2016 verfügt die Berlinerin Tanja Dückers über die Dichterklause unter dem Turm, und die noch ungeschriebenen Worte klopfen an die Tür. Natürlich ist es wünschenswert, wenn nach dem Weggang des jeweiligen Dorfschreibers die Krähen auf dem Turm von einem Manuskript verkünden, das wie ein frischgebackenes Brot auf dem Tisch liegt. Denn die Bewohner der Dichterklause sollen erzählen und berichten. Vielleicht auch von einem Pfarrer in den Jahren um 1940, der neben seinen Bienen, Pferden und seiner Geige die Gottespflicht nicht vergaß, sich den Nazihäschern widersetzte, Kopf und Kragen riskierte, seine Gemeinde auf der Flucht 1944 mit der Kutsche bis vor Wien anführte, die Dorfbewohner ein Jahr darauf nach Katzendorf zurück brachte und weiterhin an seinen siebenbürgischen Predigten zimmerte. Auch von diesem Andenken lebt der Dorfschreiberpreis von Katzendorf. Frieder Schuller, 22 November 2016, Berlin
Aktualisiert: 2018-10-05
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Der Wirt packt aus

Der Wirt packt aus von Arlt,  Ingeborg, Bick,  Amet, Birnstein,  Uwe, Fleck,  Viktoria, Friese,  Johanna, Haag,  Ulrich, Henke,  Sabine, Israel,  Jürgen, Magirius,  Georg, Obert,  Angelika, Schwikart,  Georg, Sterzik,  Sibylle
Die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 ist wohlbekannt: Maria und Josef kommen nach Bethlehem, hier wird ihr Kind geboren. Doch warum wies sie der Wirt wirklich ab und beging damit eine der größten Fehlentscheidungen der Geschichte? Was dachten die Schafe, als plötzlich der Chor der himmlischen Heerscharen auf ihrem Feld zu singen begann? In zwölf Variationen und aus verschiedenen Perspektiven erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichte von der Geburt im Stall frisch und neu.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Vermittler und Versöhner: Albrecht Goes, die DDR und das Judentum

Vermittler und Versöhner: Albrecht Goes, die DDR und das Judentum von Goes,  Albrecht, Israel,  Jürgen, Zimmer-Winkel,  Rainer
Der vorliegende Vortrag wurde auf einer Gedenkveranstaltung anläßlich des 100. Geburtstags von Albrecht Goes in der Evangelischen Akademie Bad Boll 2008 gehalten und für die Drucklegung bearbeitet. Der Text von Albrecht Goes entstammt dem Almanach 1957 des Friedrich Wittig Verlages in Hamburg.
Aktualisiert: 2020-03-17
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