Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit

Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit von Kölbel,  Martin
Zwischen den Kriegen - Eine Literaturzeitschrift »jenseits von Markt und Modenschau« als Faksimile-Ausgabe mit Nachwort und Stellenkommentar. Ende 1952 riefen die beiden Hamburger Jungautoren Werner Riegel und Peter Rühmkorf eines der eigenwilligsten Zeitschriftenprojekte ins Leben. Da ihnen Verlag, Vertrieb und Kapital fehlten, stellten sie ihre Blätter gegen die Zeit kurzerhand selber her: als Autoren, Verleger und Vertreiber. Bis zu Riegels Tod 1956 erschienen 26 hektographierte Hefte, die auf etwa 10 Druckseiten eigene Gedichte, Fremdzitate und Essays miteinander kombinierten. Geheftet und verpackt wurden sie an 150 ausgesuchte Leser verteilt oder verschickt. Der ideelle Anspruch der Blattmacher kannte keine Grenzen. Ihre Zeitschrift konzipierten sie als eigene Kunstform wider den profitorientierten Literaturbetrieb. Sie belebten dafür den Expressionismus als Maß aller Dichtung neu und begriffen sich als Gründungsväter einer neuen Kunstrichtung, des »Finismus«, dem bis zuletzt nur sie beide und ihre sechs Pseudonyme angehörten. Die mit einfachen Mitteln erstellte Zeitschrift entwickelte sich künstlerisch zur wohl radikalsten ihrer Zeit und wurde ein klandestiner Vorläufer der 1968er-Bewegung.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit

Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit von Kölbel,  Martin
Zwischen den Kriegen - Eine Literaturzeitschrift »jenseits von Markt und Modenschau« als Faksimile-Ausgabe mit Nachwort und Stellenkommentar. Ende 1952 riefen die beiden Hamburger Jungautoren Werner Riegel und Peter Rühmkorf eines der eigenwilligsten Zeitschriftenprojekte ins Leben. Da ihnen Verlag, Vertrieb und Kapital fehlten, stellten sie ihre Blätter gegen die Zeit kurzerhand selber her: als Autoren, Verleger und Vertreiber. Bis zu Riegels Tod 1956 erschienen 26 hektographierte Hefte, die auf etwa 10 Druckseiten eigene Gedichte, Fremdzitate und Essays miteinander kombinierten. Geheftet und verpackt wurden sie an 150 ausgesuchte Leser verteilt oder verschickt. Der ideelle Anspruch der Blattmacher kannte keine Grenzen. Ihre Zeitschrift konzipierten sie als eigene Kunstform wider den profitorientierten Literaturbetrieb. Sie belebten dafür den Expressionismus als Maß aller Dichtung neu und begriffen sich als Gründungsväter einer neuen Kunstrichtung, des »Finismus«, dem bis zuletzt nur sie beide und ihre sechs Pseudonyme angehörten. Die mit einfachen Mitteln erstellte Zeitschrift entwickelte sich künstlerisch zur wohl radikalsten ihrer Zeit und wurde ein klandestiner Vorläufer der 1968er-Bewegung.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit

Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit von Kölbel,  Martin
Zwischen den Kriegen - Eine Literaturzeitschrift »jenseits von Markt und Modenschau« als Faksimile-Ausgabe mit Nachwort und Stellenkommentar. Ende 1952 riefen die beiden Hamburger Jungautoren Werner Riegel und Peter Rühmkorf eines der eigenwilligsten Zeitschriftenprojekte ins Leben. Da ihnen Verlag, Vertrieb und Kapital fehlten, stellten sie ihre Blätter gegen die Zeit kurzerhand selber her: als Autoren, Verleger und Vertreiber. Bis zu Riegels Tod 1956 erschienen 26 hektographierte Hefte, die auf etwa 10 Druckseiten eigene Gedichte, Fremdzitate und Essays miteinander kombinierten. Geheftet und verpackt wurden sie an 150 ausgesuchte Leser verteilt oder verschickt. Der ideelle Anspruch der Blattmacher kannte keine Grenzen. Ihre Zeitschrift konzipierten sie als eigene Kunstform wider den profitorientierten Literaturbetrieb. Sie belebten dafür den Expressionismus als Maß aller Dichtung neu und begriffen sich als Gründungsväter einer neuen Kunstrichtung, des »Finismus«, dem bis zuletzt nur sie beide und ihre sechs Pseudonyme angehörten. Die mit einfachen Mitteln erstellte Zeitschrift entwickelte sich künstlerisch zur wohl radikalsten ihrer Zeit und wurde ein klandestiner Vorläufer der 1968er-Bewegung.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Kakteen

Kakteen von Kölbel,  Martin, Nordmann,  Falk, Schalansky,  Judith
Nach der gewaltvollen Eroberung Mexikos mögen die Spanier nicht schlecht gestaunt haben: Ausgerechnet eine unförmige und dornige Wüstenpflanze genoss vor Ort eine hohe, von Kult und Ritus geprägte Verehrung, ja ein ganzes Staatswesen führte seine Gründung auf sie zurück und mancherorts trank man sogar einen speziellen Kakteen-Sud, um sich in rauschhafte Ekstasen zu versetzen. Zu Hause in Europa kannte diese bedeutsamen Pflanzen jedoch bis dahin niemand. Denn Kakteen wachsen nur in Amerika endemisch. In der Evolution tauchen sie erst lange nach dem Auseinanderdriften der Kontinente auf. Ganz gleich, ob es nun ihre kultische Prominenz, ihr Anpassungsvermögen oder ihr exotischer Reiz gewesen ist, mit der Zeit weckten diese seltsamen Gewächse auch in Europa Begehrlichkeiten und eroberten nicht nur die Fantasie, sondern auch manch sonnige Stube. In seinem kundigen Portrait folgt Martin Kölbel den Kakteen auf ihrem facettenreichen Weg durch die Jahrhunderte und zeigt auf, wie stark Natur und Kultur miteinander verwachsen sind: Ein Kaktus ist niemals nur ein Kaktus. Vielmehr spiegelt er immer auch die Wünsche und Wirklichkeiten derer, die ihn kultivieren und betrachten.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Die Erzählrede in Franz Kafkas „Das Schloss“

Die Erzählrede in Franz Kafkas „Das Schloss“ von Kölbel,  Martin
"Das Schloss" ist in seiner überlieferten Form so gut wie unerforscht. Zu Kafkas Lebzeiten ging es nicht in den Druck. Erst Max Brod machte es posthum publik. Der Lesetext, den er und andere nach ihm erstellten, beseitigte ein Moment, das für "Das Schloss" konstitutiv ist: seine handschriftliche Verfaßtheit. Dem Kafkaschen Entwurf fehlen ein erster Anfang und ein letztes Ende. Er zeigt sich stark von den Zufällen des Schreibens mitgestaltet. Jedes Detail behauptet einen starken Eigenwert gegen das Gesamte. Aus diesen Befunden zieht Kölbel eine angemessen radikale Konsequenz. Nur mittels einer wort- und schriftgenauen Lektüre läßt sich der Erzähl- und Schreibweise Kafkas beikommen. Erst die intensive Arbeit am Wort macht deren komplexe Gestalt und literaturtheoretische Bedeutung greifbar. Das "Schloss"-Manuskript drängt sich für einen solchen mikrologischen Zugriff auf, verzeichnet es doch derart spektakuläre Änderungen wie den Wechsel des Erzählpronomens. Ausgehend von ihm werden die Erzählrede in ihrer konstruierenden Kraft, der Erzähler als subjektkritische Instanz und der Protagonist als kriminalisierter Arbeitsverweigerer bedacht. Kölbels Studie betritt Neuland; seine Überlegungen können für die Erforschung Kafkas und der modernen Literatur als richtungsweisend gelten.
Aktualisiert: 2021-12-09
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Brecht und das Fragment

Brecht und das Fragment von Albrecht,  Melanie, Bosse,  Claudia, Diekmann,  Stefanie, Kölbel,  Martin, Kuhn,  Tom, Mosse,  Ramona, Oesmann,  Astrid, Rothe,  Matthias, Thiemann,  Iliane, Wehren,  Michael
Während sich Leserschaft und Kritik immer noch an Brechts vollendeten Werken orientieren, ist aus der Perspektive des Archivs von seiner schriftstellerischen Arbeit kaum etwas fertig. Auch die Brechtforschung hat sich bisher unzureichend mit dem Unfertigen beschäftigt und unterscheidet oft scharf zwischen dem ganzen Stück und dem Fragment. Der vorliegende Band stellt die Frage, ob diese Differenz aufrechterhalten werden kann, und zwar anhand von Lyrik, Film, Notizbüchern, Stücken und Theatermodellen. Hierbei wird deutlich, dass für Brecht Unfertigkeit kein Scheitern war. Die kollektive Erstellung vieler Texte und Aufführungen, ihr experimenteller Charakter und ihr unbedingter Bezug auf die Geschichte und Gesellschaft machen Unfertigkeit zum Erfordernis. Damit entsprechen diese Arbeiten der doppelten Zeitlichkeit des Fragments, das immer beides ist: Ruine und Entwurf.
Aktualisiert: 2021-09-29
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Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit

Zwischen den Kriegen. Blätter gegen die Zeit von Kölbel,  Martin
Zwischen den Kriegen - Eine Literaturzeitschrift »jenseits von Markt und Modenschau« als Faksimile-Ausgabe mit Nachwort und Stellenkommentar. Ende 1952 riefen die beiden Hamburger Jungautoren Werner Riegel und Peter Rühmkorf eines der eigenwilligsten Zeitschriftenprojekte ins Leben. Da ihnen Verlag, Vertrieb und Kapital fehlten, stellten sie ihre Blätter gegen die Zeit kurzerhand selber her: als Autoren, Verleger und Vertreiber. Bis zu Riegels Tod 1956 erschienen 26 hektographierte Hefte, die auf etwa 10 Druckseiten eigene Gedichte, Fremdzitate und Essays miteinander kombinierten. Geheftet und verpackt wurden sie an 150 ausgesuchte Leser verteilt oder verschickt. Der ideelle Anspruch der Blattmacher kannte keine Grenzen. Ihre Zeitschrift konzipierten sie als eigene Kunstform wider den profitorientierten Literaturbetrieb. Sie belebten dafür den Expressionismus als Maß aller Dichtung neu und begriffen sich als Gründungsväter einer neuen Kunstrichtung, des »Finismus«, dem bis zuletzt nur sie beide und ihre sechs Pseudonyme angehörten. Die mit einfachen Mitteln erstellte Zeitschrift entwickelte sich künstlerisch zur wohl radikalsten ihrer Zeit und wurde ein klandestiner Vorläufer der 1968er-Bewegung.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Notizbücher 13-15

Notizbücher 13-15 von Brecht,  Bertolt, Kölbel,  Martin, Villwock,  Peter
Band 4 der Notizbuchausgabe führt in die Zeit von Bertolt Brechts ersten Bühnenerfolgen: , und werden, von Skandalen und Lobeshymnen begleitet, uraufgeführt. Die Münchner Kammerspiele verpflichten ihn als Dramaturgen. Herbert Ihering erkennt ihm den Kleist-Preis, die Wochenschrift einen Trostpreis für ein Drehbuch zu. Die drei Notizbücher werden in Faksimiles präsentiert und durch eine genaue Transkription sowie einen Stellenkommentar erschlossen.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Zwei lange Nächte für Günter Grass. Freunde und Weggefährten erinnern sich

Zwei lange Nächte für Günter Grass. Freunde und Weggefährten erinnern sich von Fitschen,  Jürgen, Hutzel,  Andreas, Kesting,  Hanjo, Kogel,  Jörg-Dieter, Kölbel,  Martin, Lebert,  Benjamin, Leupold,  Dagmar, Matthiesen,  Sigrun, Schley,  Fridolin, Schlüter,  Kai, Siemes,  Christof, Sommer,  Maria, Strasser,  Johano, Thomsa,  Jörg-Philipp, Wulff,  Thorsten
In dieser Publikation sind die Beiträge zusammengetragen, welche 2016 und 2017 im Günter Grass-Haus in Lübeck anlässlich des Todestages von Günter Grass von Freunden und Weggefährten des Schriftstellers vorgetragen wurden.
Aktualisiert: 2018-11-01
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Die Erzählrede in Franz Kafkas „Das Schloss“

Die Erzählrede in Franz Kafkas „Das Schloss“ von Kölbel,  Martin
'Das Schloss' ist in seiner überlieferten Form so gut wie unerforscht. Zu Kafkas Lebzeiten ging es nicht in den Druck. Erst Max Brod machte es posthum publik. Der Lesetext, den er und andere nach ihm erstellten, beseitigte ein Moment, das für 'Das Schloss' konstitutiv ist: seine handschriftliche Verfaßtheit. Dem Kafkaschen Entwurf fehlen ein erster Anfang und ein letztes Ende. Er zeigt sich stark von den Zufällen des Schreibens mitgestaltet. Jedes Detail behauptet einen starken Eigenwert gegen das Gesamte. Aus diesen Befunden zieht Kölbel eine angemessen radikale Konsequenz. Nur mittels einer wort- und schriftgenauen Lektüre läßt sich der Erzähl- und Schreibweise Kafkas beikommen. Erst die intensive Arbeit am Wort macht deren komplexe Gestalt und literaturtheoretische Bedeutung greifbar. Das 'Schloss'-Manuskript drängt sich für einen solchen mikrologischen Zugriff auf, verzeichnet es doch derart spektakuläre Änderungen wie den Wechsel des Erzählpronomens. Ausgehend von ihm werden die Erzählrede in ihrer konstruierenden Kraft, der Erzähler als subjektkritische Instanz und der Protagonist als kriminalisierter Arbeitsverweigerer bedacht. Kafka erscheint dabei als Volkskundler, der ein zugleich soziales wie literarisches Feld erforscht. Er entwirft und reflektiert menschliches Verhalten, wie es in verwalteten Gesellschaften, nachdem die Bürokratie die Funktion des Himmels übernommen hat, wahrscheinlich ist. Instrumentell wie sie organisiert sind, erhärten sie durchweg den Verdacht, falsch und verlogen zu sein. Kafka erprobt dagegen Möglichkeiten, diese im Sozialen verlorene Wahrhaftigkeit mittels der Lüge, d.h. literarisch zu retten. Insgesamt betritt Kölbels Studie ein Neuland, das die Franz Kafka-Ausgabe bei Stroemfeld durch die Dokumentation der Handschriften im Faksimile erst zugänglich gemacht hat. Die Literaturwissenschaft wagte sich bisher nur zögerlich auf dieses Terrain. Um so mehr können Kölbels Überlegungen für die Erforschung Kafkas und der modernen Literatur als richtungsweisend gelten. Der Autor: Martin Kölbel wurde 1969 in Bad Kreuznach geboren, studierte deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie in Berlin, Freiburg im Breisgau und Paris. Zuletzt arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mannheim und am Heidelberger Institut für Textkritik.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Willy Brandt und Günter Grass

Willy Brandt und Günter Grass von Kölbel,  Martin
Als Willy Brandt 1961 dreißig Schriftsteller nach Bonn einlud, um sie für den Bundestagswahlkampf der SPD zu gewinnen, fehlte ausgerechnet Günter Grass auf seiner Liste. Der Bestsellerautor sei, so ging das Gerücht, Anarchist und für die Politik nicht zu haben. Auf den verzögerten Start folgte eine Liaison von Geist und Macht, die ihresgleichen sucht: Der Schriftsteller stieg in den tagespolitischen Nahkampf ein und erprobte eine freigeistige Beteiligung an der Partei- und Regierungsarbeit. Der Vorsitzende und spätere Bundeskanzler fasste ein vitales Interesse an seiner kritischen Dreinrede und förderte nachdrücklich die parteilose Wählerinitiative. Das geheime Herzstück dieser Liaison bildet der bislang unveröffentlichte Briefwechsel von Brandt und Grass. Fast drei Jahrzehnte lang haben sie ihn geführt, dabei das Wechselbad der großen Politik durchlaufen und zögerlich, über Euphorien und Zerwürfnisse hinweg, zu einer bemerkenswerten Freundschaft gefunden. Das Buch präsentiert erstmals sämtliche Briefe und Briefbeigaben, versieht sie mit einem ausführlichen Stellenkommentar und veranschaulicht sie mit zahlreichen Abbildungen. Ein Essay des Herausgebers erläutert die Hintergründe dieses bedeutenden Dokuments zur zweiten, der intellektuellen Gründung der Bundesrepublik.
Aktualisiert: 2021-06-23
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Notizbücher

Notizbücher von Brecht,  Bertolt, Kölbel,  Martin, Villwock,  Peter
Band 1 der Notizbuchausgabe führt hinein in Bertolt Brechts turbulente Anfangsjahre: mit seinem Militärdienst im Augsburger Lazarett, Station D für Geschlechtskrankheiten, mit Novemberrevolution und Spartakusaufstand, mit den ersten großen Lieben und seinen Besuchen im Münchner Theaterseminar Artur Kutschers. Den Auftakt der Notizen bilden die Lieder zur Klampfe von Bert Brecht und seinen Freunden, eine lose Sammlung von lieblich-derben Songs, welche die Augsburger Freunde auf diversen Streifzügen komponierten. Brecht entwickelte dafür sogar ein eigenes, flexibles Notationssystem. Die Notizbücher 2 und 3 stehen hingegen ganz im Zeichen einer wilden, durch Brechts Vaterschaft entfesselten Produktivität. Er treibt seine ersten großen Theaterstücke voran: den Baal und den Spartakus, der später als Trommeln in der Nacht Theatergeschichte schreiben wird. Er wagt sich an kühne Dramenprojekte wie Hans im Glück oder Die Bälge, und zwischen tagebuchartigen Notizen und den Ideen für eine Doktorarbeit schreibt er im Zug nach Berlin Sentimentales Lied № 1004, den ersten, bisher ungedruckten Entwurf von Brechts berühmten Gedicht: Erinnerung an die Marie A. Die auf 14 Bände angelegte Notizbuchausgabe publiziert erstmals authentisch sämtliche Notiz- und Adressbücher Bertolt Brechts: Sie bildet alle beschriebenen Blätter ab und stellt ihnen eine genaue Transkription als Lesehilfe zur Seite. Ihr Stellenkommentar rekonstruiert Brechts Schreibprozess, die Elektronische Edition präsentiert für das Verständnis wichtige Zusatzdokumente im Web.
Aktualisiert: 2023-03-28
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